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und die eigentliche Bedeutung der bezeichneten Theile doch nicht ausgedrückt wird.

Am vordern Wespenbeinkörper erhält sich vorn und unten, wo Crista und Rostrum sich bilden, noch längere Zeit nach der Geburt eine breite Knorpellage; an einem Mediandurchschnitt der Schädelbasis, wie Virchow ihn abbildet, zeigt sich die Basis des vordern Wespenbeinkörpers um 2-3 Mm. höher, als die des hintern. Erst im dreizehnten Jahre ist dieser Knorpel völlig geschwunden; der letzte Rest desselben liegt hinter dem Rostrum; er erstreckt sich in continuirlicher Verbindung mit dem Knorpel der Nasenscheidewand bis zur Synchondrosis intersphenoidalis (wie V. die Synchondrose der beiden Wespenbeinkörper nennt), und da er zu beiden Seiten vom Pflugscharbein umfasst wird, so erscheint dieser Theil des Knorpels später nicht mehr als ein Glied des Wespenbeins, sondern als Zubehör der Nasenscheidewand.

Die Intersphenoidalsynchondrose ist zur Zeit der Geburt am obern und seitlichen Umfange knöchern, im Uebrigen knorplig; nach der Geburt schreitet die Verknöcherung auch von der untern Fläche aus nach innen fort; ihre Verbindung mit dem Knorpel des Rostrum wird zuerst enger, dann unterbrochen und der Knorpel findet sich rings in Knochen eingeschlossen. Die weitere Verkleinerung des Knorpels erfolgt sehr langsam und V. fand noch bis zum dreizehnten Jahre nicht unbeträchtliche Knorpelreste mitten im Knochen. Andrerseits kamen ihm Fälle vor, wo schon bei der Geburt eine ganz vollständige Synostose ausgebildet war und die Knochen gerade in dieser Gegend eine besondere Dichtigkeit hatten. Die Zeichen dieser Naht erhalten sich ziemlich beständig; wie sie sich an der untern Fläche des Wespenbeinkörpers verhält, hat bereits Ref. abgebildet; an der obern Fläche gehört nach Virchow das Tuberculum sellae dem hintern Rande der Naht, also dem hintern Wespenbein an, gleichwie die Processus clinoidei medii. In Einer Linie mit den letztern findet sich im vordern Theil der Hypophysengrube ein Loch, welches ebenfalls ganz dem hintern Wespenbein angehört und die ehemalige Naht zwischen den beiden ursprünglichen Knochenkernen bezeichnet.

Den Anfang der Bildung der Wespenbeinhöhlen setzt Virchow (p. 39) in das Fötusalter und will die erste Anlage dazu in einer feinen Vertiefung am Ende des obern Nasengangs, in welche die Schleimhaut sich einstülpt, gefunden haben. Eine solche Depression der Schleimhaut mag der Aushöhlung des Knochens immerhin vorangehen, ist aber nicht identisch mit dem Beginn der Höhlenbildung im Knochen. Bezüglich der

letztern stimmen Virchow's Angaben über die Zeit und den Modus mit den meinigen ganz überein. Auch den Widerspruch, welchen Virchow in unseren Darstellungen der Bildung des Rostrum sphenoidale finden will, kann ich nicht zugeben. Virchow zufolge (p. 35) geht dasselbe aus dem Knorpel hervor, der sich in den Nasenscheidewandknorpel fortsetzt; die Conchae sphenoidales dagegen entständen aus Bindegewebe an der Oberfläche des Knorpels. Ich habe mich über das Gewebe, welches diesen Ossificationen zu Grunde liegt, nicht ausgesprochen, desto bestimmter aber darüber, dass die Conchae sphenoidales äusserlich der Rindensubstanz des Wespenbeinkörpers aufliegen. Weiter habe ich behauptet, dass Fortsätze der Conchae sphenoidales, einem Futteral ähnlich, vor der untern vordern Spitze des Wespenbeinkörpers von beiden Seiten her zusammentreten zu dem medianen scharfen Kamm, der am erwachsenen Wespenbein als Rostrum bezeichnet wird. Es scheint mir damit sehr wohl übereinzustimmen, dass Virchow die Bindegewebslage, in welcher jederseits die Concha sphenoidalis sich entwickelt, in dünner Schichte vor der verknöcherten Spitze des Wespenbeins, die er Rostrum nennt, von einer Seite zur andern vorüberziehen sieht. Unter den anomalen Formen der Wespenbeinhöhlen ist nach Virchow eine horizontale Stellung des Septum sphenoidale nicht so selten; noch häufiger kamen ihm zwei Septa vor, ein verticales und ein horizontales, so dass zwei obere und zwei untere Höhlen existiren, zu welchen nicht selten noch zwei vordere und obere kommen. Ob in solchen Fällen auch die Zahl der Foramina sphenoidalia vermehrt war? Ich bezwerfle es und möchte demnach die accessorischen Septa nur für eine ungewöhnlich weit vorragende Form der Leisten halten, welche in der Regel die Sinus zellenartig abtheilen.

Die Rinne des Hamulus pterygoideus, in der die Sehne des M. sphenosalpingostaphylinus gleitet, ist nach Gisbert mit Knorpel überzogen.

Von der Crista galli des Siebbeins findet V. (p. 20) den obern Rand bis gegen das vierte Lebensjahr knorplig; an der Grenze gegen das Wespenbein bleibt noch länger eine Art Synchondrose, die nach unten sich in den Knorpel der Nasenscheidewand fortsetzt. Bei dem 6jährigen Kinde besteht noch eine feine Sutur, bei 13- und 14jährigen vollständige Aneinanderlegung.

Die Oeffnung, welche das fehlende For. ethmoidale post. ersetzt, ist nach Luschka (Müll. Arch. a. a. O.) sehr wechselnd, jedoch immer so gestellt, dass die dieselbe durchsetzenden Bestandtheile unter den seitlichen Abschnitt des vorderen Ran

des der oberen Fläche des Wespenbeinkörpers (Ala minima) gelangen können. Meist findet sich die Ersatzöffnung mehr oder weniger tief unter dem oberen Rande der Lamina papyracea, in deren hinterster Region, oder sie liegt in der Sutur, welche durch den Zusammenstoss der Lamina papyracea und des Wespenbeinkörpers gebildet wird. Diese beiderlei Oeffnungen oder auch nur Eine derselben pflegen nicht selten auch neben der Existenz eines Foramen ethmoid. post. vorzukommen, und dem Eintritte des einen oder andern Nervenfädchens in den Sinus sphenoidalis dienlich zu sein. Häufiger, als Mangel des Foramen ethmoid. post., kömmt eine Ueberzahl von Foramina ethmoidalia vor, in welchen Fällen dann meist drei vorhanden sind, von welchen das mittlere gewöhnlich ganz nahe an dem hinteren liegt; vier Foramina ethmoidalia sind äusserst selten; in einem dieser Fälle lag die hinterste Oeffnung im oberen Ende einer Naht, welche der sehr grosse Orbitalfortsatz des Gaumenbeines mit einer zwickelförmigen Verlängerung bildete, welche vom Ethmoidalrande des Stirnbeines zwischen den vorderen Rand von jenem und den hinteren Rand der Lamina papyracea herabgewachsen war.

Da die Stelle am medialen Ende des Supraorbitalrandes des Stirnbeins, wo der N. frontalis mit den gleichnamigen Gefässen aus der Augenhöhle hervorzutreten pflegt, sich als Eindruck oder Einschnitt, zuweilen auch als ein den Knochen durchsetzender Kanal bemerklich macht, so ist W. Krause der Ansicht, dass diese Stelle ebenso wohl eine besondere Benennung verdiene, wie die weiter lateralwärts befindliche Austrittsstelle des N. und der Vasa supraorbitalia und da der Einschnitt für die Supraorbitalgefässe und Nerven häufig, für die Frontalgefässe und Nerven nur selten sich zum Kanal gestaltet, so schlägt er, nach seines Vaters Vorgang, für jene Durchtrittsstelle den Namen Foramen supraorbitale, für diese den Namen Incisura supraorbitalis vor. Die Zweckmässigkeit einer Bezeichnung der beiden Regionen des Supraorbitalrandes zugegeben, muss ich doch mich gegen diese Verwendung der Ausdrücke Incisur und Foramen erklären, da sie nur die Form und nicht die Stellung der Austrittsstellen charakterisiren und man den Kanal nicht deshalb Incisur nennen kann, weil er der Nasenwurzel näher gerückt ist, wenn auch die Incisur allenfalls durch ein Ligament zum Foramen ergänzt wird. Geeigneter schiene mir der Name Incisura (oder Foramen) supraorbitalis für die eine, Incisura (oder Foramen) frontalis für die andere Stelle. An 409 von W. Krause untersuchten Schädeln fand sich 114 mal an beiden Seiten und 101 mal an

Einer Seite ein Foramen supraorbitale und eine Incisura frontalis. An 194 Schädeln war nur Ein Einschnitt am medialen Ende vorhanden, der neunmal an einer und einmal an beiden Seiten ein geschlossenes Loch im Knochen darstellte. Bei gänzlichem Mangel der Incisura supraorbitalis ist in der Regel ein Spalt in der verdickten Beinhaut vorhanden, durch welchen Nerven und Gefässe laufen; an der Incisura frontalis gehört ein solcher Spalt zu den Seltenheiten.

0. Heyfelder bemerkt in Betreff der Fissura orbitalis inf., dass eine durch dieselbe gelegte Ebene im stumpfen Winkel auf der untern Augenhöhlenfläche stehen würde; der Rand, welchen man den obern zu nennen pflegt, liegt lateralwärts und stellenweise sogar unter dem Niveau des sogenannten untern, so dass das Verhalten beider Ränder zu einander besser durch die Bezeichnung eines lateralen und medialen ausgedrückt werden würde. Der obere (laterale) Rand bildet nahe seinem vordern Ende dicht vor der Einmündung der Sutura sphenozygomatica in die Fissur, eine kleine, ab- und medianwärts stehende Lingula, welche die Fissur etwas verengt. Die Entfernung des vordern Endes dieser Fissur vom untern Orbitalrand beträgt durchschnittlich 7-8", vom seitlichen Rande 6-7"; jene ist geringern Schwankungen unterworfen, als diese, die bis auf 3" sinken kann. Gewöhnlich ist das vordere Ende der Fissur deren breiteste Stelle (Sinus fissurae Heyf.) im Durchschnitt 21/3 ""; an 2 Schädeln (unter 30) betrug sie nur 1"", an einem 5 "". Die Verbreiterung ist selten eine gleichmässige; meist entsteht sie durch eine Ausbuchtung nach oben oder nach oben und unten; die ganze Fissur ist im ersten Falle stiefel-, im zweiten hammerförmig; ausnahmsweise erstreckt sie sich mit einem Ausläufer zwischen Joch- und Wespenbein hinauf.

Virchow's Werke entnehmen wir folgende Tabelle, welche die Zunahme der sagattilen Durchmesser der Knochen der Schädelbasis nach Altersepochen in Centimetern ausdrückt:

[blocks in formation]

Für das Siebbein scheint, wie der Verf. hinzufügt, das Wachsthum schon mit dem 3. Jahre vollendet zu sein; das vordere Wespenbein gewinnt hauptsächlich zwischen dem 4. und 7. Jahre an Länge durch die Entwicklung der Crista und des Rostrum, worauf bis gegen die Pubertät ein Stillstand eintritt. Das regelmässigste und stetigste Wachsthum zeigt der Körper des Hinterhauptbeins. Die Länge, die er erreicht, ist durch den Zeitpunkt der Verknöcherung der Sychondr, spheno-occipitalis mit bedingt, denn wie an den langen Knochen der Extremitäten, so endet auch an den Schädelknochen das Längenwachsthum, wenn der zwischen ihnen liegende Knorpel verzehrt ist. Die Vergrösserung der Stücke des Hinterhauptsbeins gegen die innern Synchondrosen dieses Knochens hat die Folge, dass das Hinterhauptsloch sich erweitert; da diese Synchondrosen sämmtlich transversal auf das Loch stossen, so erfolgt die Erweiterung vorzugsweise im sagittalen Durchmesser und die Besonderheit, dass die vordere Synchondrose (zwischen Körper und Seitentheilen) zuerst am Umfange des Lochs verknöchert, die hintere dagegen (zwischen Schuppe und Seitentheilen) gerade an diesem Umfange am längsten offen bleibt, erklärt die grössere Breite, welche das Loch in seinem hintern Abschnitte hat.

Die Körper des Hinterhaupts- und Wespenbeins werden durch das Knorpelwachsthum allmälig von einander gedrängt und da hinten durch die Verbindung mit der Wirbelsäule ein fester Punkt gegeben ist, so schiebt sich die Schädelbasis in der Richtung gegen die Nasenwurzel vorwärts. Zugleich ändern die Knochen ihre gegenseitige Stellung; durch ungleichmässiges Wachsen der Synchondrose werden sie oben weiter auseinandergedrängt, als unten; dadurch wird der Winkel, den das Wespenbein mit dem Hinterhauptsbein bildet, grösser und die Sattellehne mehr nach vorn herübergedrückt. Das Umgekehrte findet in der intersphenoidalen Synchondrose statt, die sich hauptsächlich im untern Theil vergrössert und das vordere Wespenbein mehr nach oben heraufschiebt. Der Verf. knüpft an diese Beobachtungen und an die Betrachtung pathologischer Schädel Reflexionen über den Einfluss, welchen die Stellung des Grundbeins auf die Stellung der Nachbarknochen und Gesichtsknochen ausübt, Reflexionen, welche, so folgerecht sie sind, sich doch nicht zu einer auszugsweisen Mittheilung eigenen, derentwegen ich demnach auf das Original verweisen

muss.

Messungen der Schädeldurchmesser Neugeborner haben Casper (a. a. O.) und Spöndli mitgetheilt. Nach Casper betrug

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