Изображения страниц
PDF
EPUB

zeugen. Phosphorsaurer Kalk, für sich allein unter gleichen Verhältnissen gefällt, verliert seine Neigung zur Krystallisation nicht; wohl aber, wenn zugleich mit ihm kohlensaurer Kalk gefällt wird. Darnach scheint dem Verfasser die Verbindung des phosphorsauern Kalks mit dem kohlensauern in der Thierwelt nothwendig, um die Krystallisation des phosphorsauern zu verhindern und die Verschmelzung desselben mit organischen Materien zu ermöglichen. Er geht aber zu weit, wenn er auf diese Entstehung der Kalkablagerungen in Schalen, Otolithen, in der Zirbeldrüse u. A. auch noch die Erzeugung der Knochenlücken und Kanälchen der Wirbelthiere zurückführt. Die Textur der Molluskenschaalen behandeln Leydig und Claparède, der Foraminiferen Carpenter.

3. Zahngewebe.

Welcker, a. a. O. p. 252. Taf. V. Fig. 6—8.

J. Tomes, on the presence of soft tissue in the dentinal tubes. Philos. transact. 1856. p. 515. Taf. XXI.

Owen, on the megatherium. Ebendas. p. 571. Taf. XXVI.

Nach Welcker sind die von vielen Autoren erwähnten kleineren Krümmungen der Zahnröhrchen fast durchgehends Spiralwindungen. Ein ausgeprägter Spiralbau findet sich vorzugsweise im Innern des Zahns, an den Anfangstheilen der Röhrchen, bei Backzähnen besonders unterhalb der Zahnhöhle, in der Krone ausschliesslich an der Basis der Röhrchen. Von der Mitte der Röhrchen bis zu deren Ende ist zwar der Verlauf auch noch spiralig, aber sehr gestreckt. Was die Drehungsrichtung der Spirale betrifft, so finden sich an jeder Stelle jedes Zahns rechts- und linkswindende Röhrchen vermischt; oft auch sieht man ein Röhrchen seine Drehungsrichtung plötzlich in die umgekehrte umändern. Die Höhe eines Schraubenganges beträgt, wo die Röhrchen recht dichtgedrängte und flache Windungen besitzen, 0,005-0,009 Mm., die Breite eines Schraubenganges 0,0025-0,0050 Mm.

Reflexionen über die Sensibilität des Zahns führten Tomes zu einer erneuerten Untersuchung des Inhaltes der Zahnröhrchen. Durch das, was man bis jetzt vom Bau des Zahns weiss, scheint ihm die Empfindlichkeit des kranken oder des plötzlich von seinem Schmelz entblössten Zahnbeins nicht erklärt, noch weniger, warum das Zahnbein an der Oberfläche dicht unter dem Schmelz, empfindlicher ist, als in der Tiefe, eine Beobachtung, die der Verfasser bei Wegnahme cariöser Zahnsubstanz fast immer bestätigt gefunden haben will. Da ferner jede Spur von Empfindlichkeit bekanntlich mit der

Zerstörung der Pulpa schwindet, und da die Zahnröhrchen sich gegen die Zahnhöhle öffnen, so schliesst der Verfasser, dass die Zahnröhrchen dazu bestimmt seien, Fortsätze der Pulpa bis zur Oberfläche des Zahnbeins gelangen zu lassen. Die Untersuchung zeigte Fasern weichen Gewebes, welche von der Pulpa in die Röhren und deren Zweige eindringen und selbst bis in den Schmelz sich fortsetzten in den Fällen, in welchen nach des Verfassers Meinung die Zahnröhrchen sich in den Schmelz erstreckten. Er beobachtete diese Fasern zuerst an Durchschnitten, die durch den Zahnknorpel parallel dem Lauf der Röhrchen geführt waren. Sie standen hier frei und biegsam über den Schnittrand vor; die Abbildung aber beweist, dass Tomes als aus den Röhren vortretende Fasern dieselben Gebilde betrachtet, die wir (vgl. meine allg. Anat. Taf. V. Fig. 11) für die isolirten Röhrchen hielten und er selbst verweist auf die Aehnlichkeit seiner Fasern mit den Zellenfortsätzen, aus deren Verkalkung nach Kölliker und Lent die Zahnröhrchen sich entwickeln, macht jedoch keinen Versuch, den Widerspruch zwischen diesen und seinen eigenen Anschauungen zu lösen. Aber nicht nur an macerirten, sondern auch an Bruchstücken frischer Zähne sieht Tomes die Fasern, allerdings nur undeutlich und in geringer Strecke, aus den Röhrchen hervorragen und an Bruchstücken, die noch mit der Pulpa in Verbindung stehen, zieht er sie durch Abziehen der Pulpa aus den Röhrchen heraus. Die isolirten Fasern bestehen aus einer fast structurlosen, durchsichtigen und schwach lichtbrechenden Substanz; in Glycerin werden sie fast unsichtbar. Mitunter haben sie den Anschein von Röhren; aus dem abgerissenen Ende tritt zuweilen ein Tröpfchen einer zähen, durchsichtigen Flüssigkeit hervor. Der Verfasser ist demnach geneigt, sie den animalischen Nervenröhren an die Seite zu stellen. Wie sie in der Pulpa, in die sie eine Strecke weit verfolgt werden können, sich verhalten, gelang ihm nicht zu ermitteln.

Bemerkungen über die Zähne des Elephanten finden sich bei Welcker, des Kangoru bei Tomes, des Megatherium bei Owen.

IV. Zusammengesetzte Gewebe.

1. Gefässe.

Oehl, a. a. O. (p. 321.) Taf. VI. Fig. 36-39. Taf. VII. Fig. 41. 42.

Oegg, a. a. O. p. 8.

Leydig, a. a. O.

v. Wittich, a. a. O. p. 39.

Haeckel, a. a. O. p. 554.

In injicirten Präparaten der Papillen der Hand findet Oehl das Gefäss constant an der, der Spitze entsprechenden Umbeugungsstelle ansehnlich weiter, als im auf- und absteigenden Schenkel (0,011 zu 0,008 Mm.) und obgleich er diese Erweiterung für die Folge der Injection hält, so ist es ihm doch wahrscheinlich, dass der natürliche Blutstrom eine ähnliche Erweiterung an der Stelle bewirken werde, an welcher die Fortbewegung die meisten Schwierigkeiten findet.

Die Capillargefässe der Windungen des kleinen Gehirns haben nach Oegg in allen Schichten den gleichen Durchmesser, nicht über 0,0025"; verschieden ist nur die Weite und Form der Maschen, die in der untern Schichte der grauen Substanz am engsten und rundlich oder polygonal, in der Nähe der Oberfläche und in der weissen Substanz länglich sind.

Leydig bildet (p. 295) den centralen,,Chylusraum" der Darmzotten ab, welchem er selbstständige Wandungen abspricht; auch v. Wittich hält die Anfänge der Lymphgefässe für wandungslose Bahnen in den Zotten und der Darmschleimhaut, sich berufend auf einen Fall, wo bei einem todtgebissenen Kaninchen die Saugadern des Darms mit Blut erfüllt und Darmschleimhaut und Zotten mit Ecchymosen durchsäet waren. Dass die Ecchymosen die capillaren Lymphgefässe einnahmen, ist eine kaum irgend wahrscheinliche Vermuthung der Verf. Im Allgemeinen lässt Leydig die Capillaren des Blut- und Lymphgefässsystems aus Bindegewebskörperchen unmittelbar hervorgehn (a. a. O. p. 27, 403, 421); da aber seine Bindegewebskörperchen, wie oben erörtert, ohne selbstständige Wandung und mit den Hohlräumen des Bindegewebes identisch sind, so ist diese Theorie, soweit sie die Blutcapillaren be trifft, durch den Nachweis der selbstständigen und isolirbaren Wandungen der letztern längst widerlegt und so weit sie sich auf die Lymphcapillaren bezieht, identisch mit den FohmannArnold'schen Ansichten, die ich trotz der Befürwortung Bruecke's doch für erledigt halten muss.

In den Kämmen und Kehllappen der hühnerartigen Vögel.

findet Leydig (p. 81) zwar keine Artt. helicinae, wie Hyrtl, aber doch ein eigenthümliches Verhalten der Gefässe, die indem sie aus dem lockern subcutanen Bindegewebe in die feste Cutis eintreten, ihre Wände verlieren und den Charakter von Lacunen annehmen sollen.

Die Histologie des Gefässsystems wirbelloser Thiere behandeln Leydig (p. 436) u. Haeckel.

2. Drüsen.

F. B. Hunkemoeller, de glandularum in homíne obvenientium structura penitiori. Diss. inaug. Berol. 1856. 8.

Leydig, a. a. O.

C. Sappey, traité d'anatomie descriptive. Taf. III. Fasc. 1. Paris. 12.
Hoyer, a. a. O. p. 20.

F. Gauster, Unters. über die Balgdrüsen der Zungenwurzel. Wien. 8. 1 Taf.
Michel, a. a. O. Taf. II. Fig. 12. (Leberzellen.)

F. Günsburg, Notiz über die geschichteten Körper der Thymus. Ztschr. für klin. Med. Hft. VI. p. 456.

B. Werner, de capsulis suprarenalibus. Diss. inaug. Dorpat. 8.

Leydig liefert (p. 297) die Abbildung eines peyer'schen Drüsenfollikels mit seinen Gefässen. Sappey (p. 192) behauptet, dass im Dickdarm neben geschlossenen, den solitären und gehäuften Drüsen des Dünndarms ähnlichen Follikeln auch wirklich offene einfache Drüsenbälge vorkommen, von der Form und variabeln Grösse der geschlossenen und unregelmässig zwischen den letztern zerstreut. Bezüglich der Balgdrüsen der Zungenwurzel und der Mandeln nimmt Sappey seine Behauptung, dass die den Balg umgebenden Drüsenbläschen sich in denselben öffnen, zurück und erklärt mit Kölliker die letztern für geschlossene Follikel; ebenso nimmt Gauster gegen Sachs (s. den vorj. Bericht) für Kölliker Partei. Zwar findet er in der Wand der Balgdrüsen der Zungenwurzel die Follikel nicht so zahlreich, als K. dieselben abbildet, nicht leicht mehr als 5 bis 6 im Umfang einer Balgdrüse; in manchen sei überhaupt kein bestimmt abgegrenzter Follikel, sondern nur eine die Höhle umlagernde körnige Masse vorhanden. Auch hat der gemeinsame Balg nach Gauster's Beobachtung beim Menschen nie die Form kugliger Blasen; er gleiche vielmehr einem trichterförmigen, mit der weitern Mündung gegen die Oberfläche der Zunge gerichteten Grübchen. Bezüglich des Baues der Follikel und der fasrigen Grundlage aber, in der sie eingebettet sind, stimmt Gauster ganz mit Kölliker überein und meint, dass Sachs irrthümlich Ausbuchtungen des Balges, wie sie an der Rindszunge wirklich vorkommen und Schleimdrüsen mit Ausführungsgängen, welche neben den

Tonsillen liegen, mit den Follikeln Kölliker's verwechselt, die letztern aber ganz übersehen habe.

Geschlossene Follikel traf Hoyer beim Frosch auch in der Nasenschleimhaut, 0,02-0,06 " im Durchmesser, gefüllt mit kugligen, kernhaltigen Zellen von 0,002-0,003 "". Sie liegen in der obersten Schichte der Schleimhaut, dicht unter dem Flimmerepithelium, ziemlich gleichmässig, fast reihenweise verbreitet. Die Nasenschleimhaut des Menschen und der Säugethiere zeigte diese Drüsen nicht.

Günsburg studirte die Entwicklungsgeschichte der concentrisch geschichteten Körper der Thymus. Beim zehnwöchentlichen Fötus fanden sie sich nicht, dagegen neben der Masse von Kernen sphäroidische, mehrfach eingeschnürte Bläschen ,,ohne allen Inhalt". Bei einem 7 Monate alten Kinde, beschreibt Günsburg als ,,Arten" geschichteter Körper 1) Zellen mit fasrig gefalteter Zellhülle und einfachem Kern und 2) Mutterzellen, die einfache Kerne umschliessen und Tochterzellen, die 2 und 3 Kerne umschliessen. Der beigegebene Holzschnitt macht die Sache nicht klarer. Gegen Ecker erklärt Werner die Moleküle des aus der Nebenniere ausgepressten Saftes für unlöslich in kaustischem Kali und Ammoniak; ebenso widerstehn sie dem Aether, werden aber durch Essigsäure gelöst. Die hüllenlosen kernhaltigen Körnchenhaufen, welche Ecker von den Zellen unterschied, hält W. für zufällig zerstörte, ihrer Hülle beraubte Zellen. Aus solchen Zellen, zu kürzern oder längern Cylindern zusammengehäuft, welche durch Bindegewebssepta von einander geschieden werden, besteht nach W. das Parenchym der Rinde der Nebenniere. Die Zellen sind eiförmig, beim Menschen 0,0061 "" lang, 0,0040" breit; in der Mark substanz werden sie allmälig grösser, 0,0102" lang auf 0,0051" Breite, und zugleich heller, was von dem geringern Fettgehalt herzurühren scheint; dass sie in Essigsäure löslich seien, bestreitet der Verf. und glaubt demnach auch nicht an ihre Verwandtschaft mit Nervenzellen.

3. Häute.

Hoyer, a. a. O. p. 32.

Moll, a. a. O. p. 80.

Die zwischen Bindegewebe und Epithelium gelegene, nicht fasrige, aber zuweilen kernhaltige Schichte der Schleimhaut, welche Ref. als eigentliche Membrana mucosa oder intermedia beschrieb, belegt Hoyer mit dem Namen einer unreifen oder gelatinösen Bindegewebsschichte. Ihre Mächtigkeit betrug in der Nase

II. Bericht 1857.

7

« ПредыдущаяПродолжить »