Giov. della Giov. della Casa. (S. von ihm oben unter den Epigrammendichtern. Dieß Sonnett von ihm hat einen sehr ernßten, eindringlichen Ton.) 0 fonno, o della queta umida ombrofa Pucci. C Pucci. (Antonio Pucci, ein Florentiner, geboren um 1360, geftorben 1373, gehört zu den frühesten Verfassern scherzhafter und satirischer Gedichte in italiänischer Sprache. Eine sehr gute Uebersetzung dieses seines burlesken Sonnetts findet man in Hrn. Schmitt's italianischer Anthologie, Th. I B. 82.) SONETTO BURLESCHO. Jo fui ier fera, Adrian, sì chiaretto, Là dove Paol vende il vin Trebbiano, Scarron. (Paul Scarron, geboren zu Paris 1610, gestorben, 1660; ein Dichter der, in Nücksicht auf sein Zeitalter, ims mer noch Aufmerksamkeit verdient, und in der niedrig komiz schen, øder burlesken Gattung vorzüglich glücklich war. Im Ganzen sind seine größern poetischen Arbeiten, z. B. sein Virgile Travesti, freilich ermüdend; und wer Blümauer's travestirte Aeneis kennt, läßt ihn gern ungelesen; indeß stez chen doch in diesen sowohl, als in seinen kleinern Gedichten, manche sinnreiche, naife, und wirklich wizige Gedanken hers vor. Folgendes durch den Abfall vom Feierlichen und Er hahnen aufs Gemeine und Niedrige ganz beluftigende Son: nett führt Lessing (Verm. Schr. Th. I. S. 159.) als ein Beis spiel an, daß in epigrammatischen Gedichten ein plötzlicher, unerwarteter Sprung von Groß auf Klein, oder von Schwarz auf Weiß, den die bloße Einbildung thun muß, allerdings angenehm sein, und wenigstens den Mund in Falten ziehen könne, wenn nur unsre Empfindung nicht besondern Theil daran nimmt. Der Posse, sagt er, thut seine Wirkung. Gleichwohl ist auch hier der Sprung nicht völlig unvorbereitet. In der pomyssen Erwartung mangelt es nicht ganz an burlesken Ausdrücken, durch die wir unmerklich auf ihn ansehen; und, mag er doch gerathen, wie er will; wir sollen ja nur lachen.“ -- Er bemerkt dabei noch, daß das Original dieses Sonnett's das Epigramm eines alten unbe kannten Dichters zu sein scheine, welches Barth (Adverss. L. XXXVL c. 11.) zuerst bekannt gemacht hat. Ich würde es hieher sehen, wenn ich nicht keuscher Ohren und Augen zw schonen hätte.) Scarron. Superbes monumens de l'orgueil des Humains, Scarron. Vieux palais ruinés, chefs-d'oeuvre des Romains, Sontenelle., Et les derniers efforts de leur Architecture, Colifée, où fouvent ces peuples inhumains De f'entr' aflaffiner fe donnoient tablature! Par l'injure des tems vous êtes abolis, Si vos marbres fi durs ont fenti fon pouvoir noir Qui m'a duré deux ans, foit percé par le coude? Fontenelle. (Seiner ist schon im ersten Bande unter den Schäfer dichtern gedacht. In der kleinen Sammlung feiner Poefies Diverses ist dieß Sonnett eins der besten Stücke.) APOLLON ET DAPHNE Je fuis (crioit jadis Apollon à Daphne, Je fuis le Dieu des Vers, je fuis bel-efprit né; Je fuis, n'en doutez point, Dieu de la Médecine! Mais, f'il eût dit: Voyez, quelle eft votre con- Fontenelle. quête : Je fuis un jeune Dieu, beau, galant, liberal; Regnier Desmarais Regnier Desmarais. (Geboren zu Paris 1632, geftorben 1713. Vielleicht hatte dieser Dichter mehr gefallen, und eine höhere Stufe poetischen Verdienstes erreicht, wenn er nicht die Eitelkeit besessen håtte, sein Talent fast in allen Gattungen, und selbst in mehrern Sprachen zu versuchen. Seine italianische Ues bersehung des Anakreon wird indeß von den Italiånern selbst noch immer geschäßt. Der Sonnette, Madrigale und Nondeaux schrieb er viele. Der ganz glückliche Gedanke, die ångstliche Form des Sonnetts in einem Gedichte dieser Art felbft allmählich entstehen zu lassen, gehört nicht ihm, son-` dern dem berühmten spanischen Dichter Lope de Vega, des sen Original hier eine Stelle verdient: Un Soneto me manda hazer VIOLANTE; Yo penfè que no hallara confonante Por el primer Terceto voy entrando: Ya eftoy en el segundo, y aun sospecho Que voy los treze verfos acabando. Contad fi fon catorze, y esta echo. |