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Regnier Ein alterer englischer Dichter, Roderick, hat dieß Sonnett Desmarais, gleichfalls nachgeahmt.)

Doris, qui fait qu'aux vers quelquefois je me plais,
Me demande un Sonnet; et je m'en defefpére.
Quatorze vers; grand Dieu! le moyen de les
faire!

En voilà cependant quatre deja de faits.
Je ne pouvois d'abord trouver de rime, mais
En faifant on apprend à fe tirer d'affaire.
Pourfuivons les Quatrains ne m'étonneront gue

res;

Si du premier Tercet je pus faire les frais.
Je commence au hafard; et fi je ne m'abuse,
Je n'ai pas commencé fans l'aveu de la Mufe,
Puisqu'en fi peu de tems je m'en tire fi net.
J'entame le fecond, et ma joie eft extreme;

Car des vers commandés j'acheve le treziéme.
Comptez f'ils font quatorze, et voilà le Sonnet.

Shaf

Shakspeare.

(Schon zu Anfange des sechszehnten Jahrhunderts fieng man auch in England an, den itali&nischen Modegeschmack an Sonnetten einzuführen, und sie wurden von Surrey, Wyat, Lord Vaur und andern, in Menge verfertigt. E. Warton's Hift. of Engl. Poetry, Vol. III. Sec. 19. M. -Dieser Geschmack scheint sich auch jenes ganze Jahrhundert hindurch, und selbst noch im folgenden, dort erhalten zu has ben. Unter den Shakspearischen Gedichten giebt es ihrer nicht weniger als 154, über deren, freilich sehr ungleichen und im Ganzen nicht sehr vorzüglichen Werth, ich in meiner Schrift: Ueber William Shakspeare (Zürich, 1787. 8.) S. 572 ff. umständlicher geredet habe, wo man auch eine Ausz wahl mehrerer Proben davon, mit beigedruckten Originalen, *findet.)

Shakspeare..

1.

If thou furvive my well contented day,

When that churl Death my bones with duft shall cover,

And fhalt by fortune once more re-furvey
Thefe poor rude lines of thy deceased lover,
Compare them with the bettering of the time;
And though they be out-stripp'd by every pen,
Referve them for my love, not for their rhime,
Exceeded by the height of happier men.

O then vouchfafe me but this loving thought:
Had my friend's mufe grown with this growing

"

age,

A dearer birth than this his love had brought, „To march in ranks of better equipage:

But fince he died, and poets better prove, n Theirs for their ftyle I'll read, his for his

"

love,"

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2.

How like a winter hath my abfence been
From thee, the pleasure of the fleeting year!
What freezings have I felt, what dark days feen!
What old December's barenefs every where!
And yet this time remov'd was fummer's time;
The teeming autumn, big with rich increase,
Bearing the wanton burden of the prime,
Like widow'd wombs after their lord's decease.
Yet this abundant iffue feem'd to me

But hope of orphans, and unfather'd fruit;
For fummer and his pleafures wait on thee,
And thou away, the very birds are mute;
Or, if they fing, 'tis with fo dull a cheer,
That leaves look pale, dreading the winter's

near.

Milton.

John Milton, geboren 1608, gestorben 1674, der größte Heldendichter der englischen Nation, wurde zur Vers fertigung seiner 23 Sonnette, unter denen fünf italiänische find, vermuthlich während seines Aufenthalts unter dieser Nation, und durch das emsige Studium ihrer Dichter veranlaßt, die er hier offenbar nachahmte. Das zweite der folgenden beiden Beispiele wurde durch den Tod seiner zweiten Frau veranlaßt, mit der er nur ein Jahr lang war verheirathet gewez fen, und die im Kindbette starb. Bei dieser Gelegenheit empfehle ich nur noch den Liebhabern des Studiums englis scher Poesie und Sprache die durch einen reichhaltigen Kommentar sehr lehrreiche Ausgabe, die Hr. Thomas Warton im Jahr 1785 von Milton's Juvenile Poems herausgab.)

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Nightingale, that on yon bloomy spray
Warbleft at eve, when all the woods are still,
Thou with fresh hope the lover's heart doft fill,
While the jolly hours lead on propitious May!
Thy liquid notes that close the eye of day,
First heard before the fhallow cuckoo's bill,
Portend fuccefs in love; O if Jove's will
Have link'd that amorous pow'r to thy foft lay,
Now timely fing, ere the rude bird of hate
Foretel my hopeless doom in fome grove nigh;
As thou from year to year haft fung too late
For my relief, yet hadft no reason why;
Whether the Mufe, or Love calls thee his mate,
Both them I serve, and of their train am I.

Flemming..

Flemming.

(Paul Flemming, geboren 1609 gestorben 1640, der glücklichste Nachfolger Opitzens, schrieb viele Sonnette, uns ter deuen manche gute find. Sie stehen in seinen, zum dfs tern aufgelegten, Poetischen wäldern, und die bessern dars inter in des feligen zachatia auserte fenen Studen der bes ften deutschen Dichter, B. II. S. 247 ff.)

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ei dennoch unverzagt; gieb dennoch unverloren; Weich keinem Glücke nicht; steh höher als der Neid;

Vergnüge dich an dir, und acht' es für kein Leid,
Hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit
verschworen.

Was dich betrübt und labt, halt alles für erkohren.
alles unberent;
Thu, was gethan muß sein, und eh man dirs ges

Nimm dein Verhängniß an; lase

beut;

Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets ge

boren.

Was klagt, was lobt man doch? Sein Unglück und

sein Glücke

Ist ihm ein Jeder selbst.

Schau alle Sachen an; Dieß alles ist in dir. Laß deinen eiteln Wahn,

Und eh du förder gehst, so geh in dich zurücke.

Wer sein selbst Meister ist, und sich beherrschen kann,
Dem ist die weite Welt und alles unterthan,

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