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oder weniger in dessen Nähe gelangt, ehe sich dann beide als Laminae mediastini nach hinten zum Herzbeutel schlagen. Die linke Pleura weicht früher oder später, indem sie sich vom linken Brustbeinrande lateralwärts entfernt, hinter die Rippenknorpel zurück, so dass dann ein kleinerer oder grösserer Mediastinalraum hinter dem Brustbein und vorzüglich hinter dem linken Knorpel der zwei bis vier unteren wahren Rippen entsteht, in welchem die Thymusdrüse und der Herzbeutel unbedeckt bleiben (33 Fälle von Kindern, ebenso viele von Erwachsenen).

2. Beide Pleuren stossen am Körper und Schwertfortsatz, seltener schon am Handgriff des Brustbeins, und zwar an seinem linken Rande, mehr oder minder dicht zusammen, WOdurch der Brustfellraum theilweise oder gänzlich aufgehoben oder doch sehr eng, spaltförmig erscheint (22 Fälle von Kindern, 4 von Erwachsenen).

3. Die beiden Pleuren erreichen nur den entsprechenden Rand des Brustbeins, bevor sie als Mediastinalblätter abgehen und schliessen somit einen, so ziemlich der Breite des Brustbeins entsprechenden Mediastinalraum ein, welcher zunächst hinter dem Brustbein gewöhnlich am breitesten ist und sich gegen den Herzbeutel verengt (6 Fälle bei Kindern, 3 bei Erwachsenen).

4. Beide Pleuren treten bis an oder gar in die Mittellinie des Brustbeins; der Mediastinalraum eng oder ganz aufgehoben (6 Fälle bei Kindern, 1 bei Erwachsenen).

5. Das Verhalten der Pleuren bietet am vordern Abschnitt solche Complicationen dar, dass es sich in keine der aufgestellten Categorien unterbringen lässt (14 Fälle bei Kindern, 15 bei Erwachsenen).

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Bei Kindern halten sich also die unter 1 und 2 geschilderten Verhältnisse am meisten das Gleichgewicht, doch herrschen schon hier die unter 1. angeführten vor, was bei Erwachsenen in noch auffallenderem Maasse der Fall ist. dürften demnach als Regel gelten; ob auch als ursprüngliche Norm, macht der Verf. selbst zweifelhaft, indem er den Lungenkrankheiten einen sehr grossen Einfluss auf die Stellung der Mediastinalblätter zuschreibt und die mit dem Alter zunehmende Bedeutung dieses Einflusses anerkennt. So bleibt es unentschieden, ob eine lediglich auf die normalen Fälle beschränkte Statistik nicht die Angaben Nuhn's (s. den vorj. Ber. p. 183) bestätigt haben würde.

Durch gesonderte Injection der Artt. thyreoideae bewies Hyrtl (Oesterr. Zeitschr.), dass in der Schilddrüse weder

zwischen den genannten Arterien beider Körperhälften, noch zwischen der Art. thyr. sup. und inf. Einer Seite Anastomosen statt finden. Der Anschein einer Anastomose zwischen der rechten und linken A. thyr. sup. kann dadurch entstehn, dass, was häufig der Fall ist, die rechte sich am obern Rande des Mittelstücks der Drüse in den linken Lappen fortsetzt Dagegen communiciren die Thyr. sup. und inf. regelmässig durch die Stamm-Enden ihrer Rami laryngei innerhalb der Bucht zwischen der innern Fläche der Cart. thyreoidea und der Platte der Cart. cricoidea, und diese Anastomose an einem vor Muskeldruck geschützten Orte herzustellen hält Hyrtl für den eigentlichen Zweck der Rr. laryngei, die er deshalb lieber Rami communicantes nennen möchte. Die Venen der Gl. thyreoidea hängen bekanntlich sämmtlich durch weitläufige Netze

zusammen.

Hyrtl beschreibt folgende Arterienvarietäten: die linke Vertebralis entspringt aus der Carotis, 3" über dem Ursprung der letzteren, zieht mit dem linken N. recurrens am Oesophagus empor, kreuzt sich mit der hinter ihr verlaufenden A. thyreoidea inf. und lenkt seitwärts ab, um hinter der Carotis, V. jugularis, und den dieselbe begleitenden Nervenstämmen in den Querfortsatz des 4. Halswirbels einzugehn.

Die rechte Art. thyr. inf. giebt an der Schilddrüse einen absteigenden Ast ab, der sich am Rande der Trachea gegen die obere Brustapertur wendet, eine Art. thymica aussendet, dann quer über die Vorderfläche der Trachea setzend linkerseits wieder zur Schilddrüse emporläuft, um die fehlende Art. thyr. inf. sin. zu ersetzen.

In Einem Falle hatten sich die Artt. thyreoid. inff. jederseits verdreifacht, indem sie jederseits aus der Subclavia doppelt und ausserdem eine A. subclavia ima rechts aus der Anonyma, links aus der Carotis entsprangen. Die obere Art. thyr. inf. erzeugte die Art. transv. scapulae, die untere die übrigen Muskeläste des Truncus thyreocervicalis. Beide Arterien verliefen hinter der Carotis.

Einmal entsprang die rechte Art. renalis von der Aorta thoracica in der Gegend des 10. Brustwirbels und trat mit der Aorta durch den Hiatus aorticus. Die rechte Art. phrenica stieg vor ihr zum Zwerchfell auf, die Vena azygos lag hinter ihr.

Neben der normalen A. ulnaris fand sich eine hoch entsprungene aus der Art. axillaris, welche über die vom medialen Epicondylus entspringenden Muskeln hinwegging und tiefer als eine Handbreite unter dem Ellenbogengelenk mit der

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normalen Ulnaris anastomosirte. Der durch die Vereinigung beider Arterien gebildete Stamm zerfiel sogleich wieder in 2 parallele, durch den N. ulnaris getrennte Zweige von gleicher Stärke, von welchen der schwächere, mediale als Ramus dorsalis auf den Handrücken übertrat.

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Von entsprechenden Venenstämmen wird, wie Hyrtl hervorhebt, nur die obere der beiden Artt. thyreoid, begleitet und zwar in der Regel von zweien, von welchen die untere mitunter weit nach unten abrückt. Die Stelle der V. thyreoid. inf. vertritt der Plexus thyreoid. impar, der von der Seite des untern Randes der Drüse auf der Vorderfläche der Trachea herabsteigt und allerdings oft nur aus 2 grössern Stämmen besteht, die einander verhältnissmässig unbedeutende Verbindungsäste zusenden.

Der in der Brusthöhle gelegene Theil der V. cava inf. misst nach Luschka im Durchschnitt bis zum obern Ende der Valvula Eustachii 3,8 Cm., bis zum untern Ende dieser Klappe 2,2 Cm. Ihr Durchmesser beträgt 2,7, an der Einmündung 2,2 Cm., ihr Umfang beträgt dort 9, hier 7 Cm. Von dem For. pro vena cava an wendet sich die Vene unter einer schwachen, dem Centr. tendineum des Zwerchfells mit der Concavität zugekehrten Krümmung nach links und vorn. Der Brusttheil der V. cava unterscheidet sich von dem nächst angrenzenden, unterhalb des Zwerchfells gelegenen Theil derselben durch eine geringere Dicke der Wandung und durch den Mangel organischer Muskelfasern. Sie verlieren sich fast plötzlich am Foramen pro v. cava des Zwerchfells, während sie an dem durch die Leberfurche verlaufenden Stück der V. cava eine mächtige longitudinale Schichte bilden.

Pappenheim sieht an der Oberfläche der Lunge und des Zwerchfells (bei Pferden) 2 Lagen lymphatischer Netze, von welchen die untere Aeste in die Tiefe sendet. Der PleuraUeberzug des Zwerchfells schien ihm reicher an Lymphgefässen, als der Peritonealüberzug, die innere Fläche der Lunge reicher, als die den Rippen zugewandte.

Nervenlehre.

Rüdinger, Atlas des peripherischen Nervensystems des menschl. Körpers. Nach der Natur photographirt von J. Albert. Erste Lief. München 1861. Fol. (Uebertrifft an Naturtreue und Anschaulichkeit Alles,

was Kupferstich und Lithographie bisher in diesem Gebiete geleistet haben.)

W. H. Flower, Diagrams of the nerves of the human body. Land. Fol. (Stellt auf 6 Tafeln die Nervenstämme und deren Verästelungen isolirt dar, mit beigeschriebenen Angaben über den Ort ihrer peripherischen Endigung.)

Goll, Beitr. zur feinern Anatomie des menschlichen Rückenmarks.

Clarke, Philos. transact. 1859. P. I. p. 437.

J. B. Trask, Contributions to the anatomy of the spinal cord. San Francisco. 8.

Luschka, Hirnanhang und Steissdrüse.

Stephany, Beitr. zur Histologie der Rinde des grossen Gehirns.

R. Wagner, Ueber das relative Hirngewicht der Hemisphären des grossen Gehirns zum kleinen und Hirnstamm, mit besonderer Rücksicht auf geistige Begabung und Arbeit. Gött. Nachr. Nr. 16.

Ders., Vorstudien zu einer wissenschaftlichen Morphologie und Physiologie des menschlichen Gehirns als Seelenorgans. 1. Abhdlg. Ueber die typ. Verschiedenheiten der Windungen der Hemisphären und über die Lehre vom Hirngewicht, mit besonderer Rücksicht auf die Hirnbildung intelligenter Männer. Gött. 4. 6 Taf.

L. Meyer, Ueber die Bedeutung der pacchionischen Granulationen. Archiv für pathol. Anat. u. Physiol. Bd. XIX. Hft, 1. 2. p. 171. Hft. 3. 4. p. 288. Taf. II. Fig. 1-11.

F. Arnold, Ueber die Nerven der harten Hirnhaut. 1861. Hft. 1. p. 26.

Oesterr. med. Jahrb.

A. v. Biesiadecki, Ueber das Chiasma nervorum opticorum des Menschen und der Thiere. A. d. XLII. Bande der Wiener Sitzungsberichte. pag. 86. 1 Taf.

C. Bernard, Sur le rôle des nerfs des glandes. Gaz. méd. Nr. 13. p. 197.
Kollmann, Ztschr. für wissensch. Zool. Bd. X. Hft. 4. p. 413.
Waters, The anatomy of the human lung. p. 210.

Zur feinern Anatomie des Rückenmarks haben Goll, Clarke und Trask Beiträge geliefert. Goll's Abhandlung zeichnet sich aus durch die Sorgfalt, welche auf Erforschung des Verlaufs der Nervenfasern gerichtet ist, deren Gegenwart der Verf. nur da als erwiesen ansieht, wo der Querschnitt innerhalb eines hellen Kreises den punktförmigen Axencylinder (durch Carmininfiltration geröthet) zeigt, ähnlich dem astronom. Kalenderbilde der Sonne. Diese Figuren liegen, von gröbern und feinern Balkenstrahlen geschieden, felderweise zusammen. Die kleinsten Felder enthalten 12 bis 15, die grössten 30 bis 40 Nervenfaserdurchschnitte. Die gröbern und feinern Balkenstrahlen sind die Träger von quer und schräg verlaufenden Nervenfasern und Blutgefässen. Diese Balkenstrahlen sind am zahlreichsten in den Seitensträngen, die Nervenfasern von wechselnder Stärke (zwischen 0,0063 und 0,016 Mm.) und oft stehen 2 5 starke Fasern nahe beisammen, während an andern Stellen zwischen 20-30 feiner Fasern nur 2-4 starke vereinzelt stehen. In den Vordersträngen wird der äussere Theil von den motorischen Nervenwurzeln durchsetzt, welche in 3-6, seltner 8 Bündeln von 0,030 Mm. mittlerer Dicke geschweift und etwas aufsteigend verlaufen. Die Fasern der Vorderstränge sind im Allgemeinen stärker, als die der Seitenstränge und von noch mehr variirenden Dimensionen

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(0,008-0,025 Mm.). Die Fasern der vordern Nervenwurzeln haben 0,010-0,020 Mm. Durchmesser. Die mediale hintere Partie der Vorderstränge, zwischen den Vorderhörnern und der vordern Längsspalte, ist im Hintergrunde von schrägen und queren Balkenstrahlen durchsetzt, von Fasern, die die vordere Commissur mit dem Vorderhorn bogenförmig verbinden und zum Theil in die mediale Partie der Vorderstränge ausstrahlen. Die hintern Nervenwurzeln treten an der medialen Seite der Spitze des Hinterhorns in das Rückenmark ein, um sich theils in den innern Bauch des Hinterhorns einzupflanzen, theils, dichotomisch getheilt und gleich anfangs mit höhern und tiefern Bündeln spitzwinklig gekreuzt, als unregelmässige Faserungen im Hinterstrang zu verlieren. Die Nervenfasern dieser Gegend messen 0,0072-0,022 Mm. Am Halstheil zeigt ein dunkler, keilförmiger Mittelstreifen jederseits, mit der Spitze etwa 1/2 Mm. von der hintern Commissur entfernt, mit der Basis gegen die Peripherie gerichtet, die feinsten Fasern, von 0,007-0,012 Mm., auf dem Querschnitte meist schräg getroffen. In den Querfasern der vordern Commissur des Halsmarks, von 0,007-0,030 Mm., findet Goll Kreuzungen nur unter sehr spitzen Winkeln, häufig (so in der Höhe des 3. und 4. Cervicalnerven) einen rein parallelen Verlauf; erst in der Höhe des 2. und 1. Cervicalnerven sind Kreuzungen selbst unter rechten Winkeln zu finden. Hier ist zu beiden Seiten der Längsspalte ein Keil von beinahe sagittalen Fasern eingeschaltet; sie bilden den eigentlichen Uebergang der weissen Vorderstränge der Commissuren in das Vorderhorn der entgegengesetzten Seite. Die sich hier kreuzenden Bündel kommen in 3-4 Strängen aus dem Vorderhorn, indem der Lauf der Gesammtmasse durch ebensoviele verticale Bündel, welche den weissen Vordersträngen angehören, unterbrochen wird. Die Fläche der vordern Commissur, die den Hintergrund der vordern Längsspalte bildet, sieht der Verf. von einer Art Cylinderepithelium bekleidet, von polygonalen Zellen mit nach vorn convex prominirenden Abhebungen der Membran und 1-3 Kernen. Es ist in der Mitte am höchsten (0,03 Mm.) und schärft sich nach den Seiten zu In der Schichte, die zunächst unter dem Epithelium des Centralkanals liegt, findet Goll eigenthümliche Fasern zweifelhafter Natur - er nennt sie Ependymfasern, stärker als Axencylinder, längsgestreift und granulirt, ein lang- und engmaschiges, im verticalen Durchmesser gestrecktes Netz darstellend. Den Centralkanal selbst fand er in einem gesunden Rückenmark zwischen dem 3. und 5. Cervicalnerven obliterirt und von einem gefässhaltigen

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