Изображения страниц
PDF
EPUB

müssten, konnte Luschka nicht auffinden; spindelförmige, in lange Fäden auslaufende Zellen, deren Ausläufer ein den ganzen Drüsenlappen durchziehendes Fasernetz bilden, führt der Verf. unter dem Namen Bindegewebszellen auf. Alle diese Elemente. bestimmen ihn, den hinteren Lappen der Hypophyse als einen in Verödung und Entartung begriffenen Theil zu betrachten und mit dem Endfaden des Rückenmarks in Parallele zu setzen. Der vordere Lappen der Hypophyse, der zuweilen einen Fortsatz an den Stiel der Drüse aufwärts sendet, enthält in einem Bindegewebsgerüste die durch Ecker bekannten Blasen und innerhalb derselben polygonale und kuglige Zellen, die zum Theil auf einer Facette Cilien tragen. Seine Arterien kommen zum grössten Theil aus dem innerhalb des Sinus cavernosus gelegenen Theil der Carotis, seine Venen münden in den Sinus Ridleyi. Bezüglich der Nerven bestätigt Luschka die Angaben von Hirzel, Krause d. Aelt. u. A., dass Zweige vom Plexus caroticus in den vorderen Lappen der Hypophyse eintreten. Ihre Zahl beträgt nicht mehr als 2-3 jederseits.

Die Abhandlung Wagner's über die Verschiedenheiten der Hemisphärenwindungen und des Hirngewichts, von welchen bereits der vorj. Bericht (p. 204) einen Auszug brachte, ist, begleitet von Abbildungen der Gehirne von Gauss, Dirichlet, C. F. Hermann u. A., nunmehr erschienen. Wagner unterscheidet mit Huschke 2 (transversale) Centralwindungen, sodann vor diesen 3 Stirnlappenwindungen, entsprechend dem 1.-4. Zug der Urwindungen Huschke's, hinter den Centralwindungen 3 Windungen des Scheitellappens, 3 des Schläfelappens und 3 des Hinterhauptslappens; die letzteren sind weniger scharf markirt und daher die Eintheilung minder bestimmt vorgezeichnet. Am gesondertsten erscheint die erste Windung, Gyrus occipit. primus Huschke, hinter der 1. Parietalwindung zu beiden Seiten der grossen Längsspalte. Sie wird nach vorn begrenzt von der Fissura occipit. int., nach hinten von der Fissura post. s. occipit. horizontalis (Scissura hippocampi Gratiolet). Zu ihr rechnet Wagner auch die beiden Zwischenscheitelläppchen Huschke's, welche die hintere Spitze des Hinterhauptslappens bilden helfen. Die 2. oder mittlere Hinterhauptslappenwindung (2., 3. und 4. pli du passage Gratiolet) füllt mit 2 geschlängelten Windungen und mehreren Eindrücken insularisch den Raum zwischen der darüberliegenden 2. Scheitellappenwindung, den nach vorn liegenden Ursprüngen der 2. u. 3. Schläfelappenwindung und der stumpfen Spitze des Hinterhauptslappens aus. Diese wird nach unten

durch die 3. Hinterhauptslappenwindung vervollständigt. In Bezug auf das Gewicht des Gehirns liefert Wagner eine Tabelle von 964 Wägungen, mit Hinzufügung des Alters, des Geschlechts und der Krankheit der Individuen, auf das französische metrische Gewicht reducirt. Sie bestätigen das geringere absolute Gewicht des weiblichen Gehirns. Das Gewicht hochbegabter Männer unterscheidet sich nicht auffallend von dem Gewicht anderer normaler Menschen.

Um zu erforschen, wie sich in Individuen von verschiedener geistiger Begabung das Gewicht der mit den eigentlich psychischen Functionen betrauten Hirntheile zu denjenigen Organen verhalte, die bei den psychischen Thätigkeiten nicht betheiligt sind, löste Wagner den Grosshirnstamm (Med. oblongata, Brücke, Vierhügel und Zirbeldrüse, pedunculi cerebri) nebst dem Kleinhirn bis zu den Sehhügeln ab und wog diese Theile, so wie den Rest des Gehirns, beide gesondert. Eine Tabelle von 19 Wägungen ergab unter sehr unähnlichen Verhältnissen des Alters, Geschlechts, der Geistesarbeit doch oft fast gleiche Zahlen. Wurde von je 5 verschiedenen, unter sich vergleichbaren Menschen Grosshirnstamm nebst Kleinhirn als Einheit genommen und mit dem Denkorgan (Hemisphären etc.) verglichen, so fand sich das Verhältniss:

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]

Es sind also die Gelehrtenhirne nicht bevorzugt, während Huschke's Thesis sich bestätigt, dass bei Frauen das Grosshirn relativ überwiegt.

L. Meyer überzeugte sich, dass an an den Stellen, auf welchen pacchionische Granulationen aufsitzen, die Arachnoidea regelmässig trüb und verdickt ist. Dies, sowie die von der Arachnoidea verschiedene Anordnung der Bindegewebs- und elastischen Fasern macht es ihm zweifelhaft, ob die Granulationen als zottenförmige Verlängerungen des eigenen Gewebes der Arachnoidea gedeutet werden dürfen. Die nicht gestielten Zotten schienen ihr Gewebe wie durch eine von feinen Spiralfasern umgebene Lücke der Bindegewebsbündel der Arachnoidea vorzudrängen; die Vergrösserung erfolgt durch secundäre Auswüchse und durch Spaltung des Gewebes der primären Zotte. Die Zotten haben in der Regel einen Ueberzug von hypertrophischem Epithel, mindestens zwei Zellenschichten mit melonenförmigen Kernen, auch zwei Kerne in derselben Zelle. Gegen Luschka weist L. Meyer nach, dass die Granulationen von dem Arachnoidalüberzug des Ge

[ocr errors]

hirns (dem visceralen Blatt) ausgehe und indem sie die innerste Schichte der Dura mater perforiren, in die Maschenräume der letztern hineinwachsen. Was ihre Ausbreitung betrifft, so fand der Verf. sie nicht selten in beträchtlicher Entfernung, 4-5 Cm. von der Medianlinie, und über die Vorderlappen fast bis zur Basis zerstreut. An der Basis des Schläfenlappens kommen sie in allen Graden der Entwicklung vor, in der Regel nach der Richtung der Artt. und Vv. meningeae geordnet. Häufig finden sie sich an zwei beschränkten Stellen des hintern Lappens, an seinem hintern zugespitzten Ende und an der Grenze des mittlern Lappens. Die erste Stelle entspricht dem Winkel, den der Sinus sagittalis sup. mit dem Sin. transv. bildet, die andere entspricht der Einmündung des Sin. petr. sup. in den Sin. transversus. Weit verbreitet aber schwach entwickelt ziehen sich Granulationen von der Incisura post. des Kleinhirns linienartig über die Mitte des Oberwurms und längs des freien Randes der Hemisphären. Stärkere Entwickelung der Granulationen des Schläfenlappens fand der Verf. stets mit bedeutenderen pathologischen Veränderungen des Gehirns und seiner Häute verbunden. Indem hierdurch der Einfluss der Congestionen auf die Ausbildung der Pacchionischen Granulationen erwiesen wird, gründet Meyer auf ihre Stellung längs der Sinus, von denen er annimmt, dass sie bei Bewegungen des Gehirns abwechselnd weit und eng werden, die Vermuthung, dass die Granulationen durch Reibung und Zerrung der Oberfläche des Gehirns erzeugt würden.

Arnold's Abhandlung enthält eine detaillirtere Beschreibung der im vorj. Bericht (p. 205) erwähnten neuen Nerven der Dura mater, aus welcher sich ergiebt, dass die Zweige vom 2. und 3. Aste des Trigeminus, die die Art. meningea med. ein Stück weit begleiten, Knochennerven sind, wogegen der R. recurrens n. vagi, wie schon aus der früheren Mittheilung hervorging, dem Sinus transv. und occipit. angehört.

Biesiadecki's Untersuchungen führen zu dem Resultat, dass im Chiasma der Sehnerven bei Menschen und Thieren eine vollständige Kreuzung der Nervenfasern stattfinde. Bei Untersuchung der oberen Fläche des menschlichen Chiasma zeigt sich zuerst eine Faserschichte, welche, vom Gehirn absteigend, brückenförmig zum Chiasma läuft, den, hinteren Winkel desselben verdeckt, sich in einem Halbkreis an das Chiasma anlegt und über dessen ganze obere Fläche sich ausbreitet, zuweilen auch am vorderen Winkel auf die untere Fläche und die Nerven übergeht. Diese Fasern, Hannover's Commissura ansata, hält Biesiadecki für bindegewebig. Nach Entfernung

Henle u. Meissner, Bericht 1860.

10

derselben sieht man (an Chromsäurepräparaten) den continuirlichen Verlauf der Nervenfasern vom N. opticus bis zum hinteren Winkel des Chiasma; der mediale Theil der Fasern geht schon auf der oberen Fläche zur entgegengesetzten Wurzel, die lateralen Fasern dagegen kreuzen sich erst im Winkel und verlaufen in der Wurzel lateralwärts, die anderen Fasern der Wurzel kreuzend. Von dieser Regel fand der Verf. einzelne Ausnahmen, in welchen die Fasern vom Nerven in einen immer dünneren Fortsatz ausliefen, der lateralwärts concav mit seiner Spitze zur Seite des hinteren Winkels des Chiasma endete. Mit der Convexität berührten sich beide Fortsätze in der Mitte des Chiasma; der vordere, durch diese Berührung gebildete Winkel war ausgefüllt von Fasern, die vom vorderen Winkel des Chiasma in ein Bündel gesammelt zum Nerven ziehen und denselben von innen nach aussen kreuzen; der hintere Winkel war begrenzt durch einen Faserwulst, der commissurenartig zwischen beiden Wurzeln verlief. Die Fasern in diesen Fortsätzen schienen auf der dem Nerven entsprechenden Seite zu bleiben. An der unteren Fläche des Chiasma ziehen die Fasern von der den Wurzeln zum vorderen Winkel, kreuzen sich in demselben und erscheinen auf der oberen Fläche der Nerven als ein gesammeltes Bündel, welches, im Nerven vom medialen zum lateralen Rande ziehend, sich mit den übrigen Fasern kreuzt. Zwischen diesen Fasern verlaufen im hinteren Winkel des Chiasma Fasern der Längsaxe des letzteren parallel, die oft durch das Infundibulum in der Mitte eingedrückt werden. Vom Innern des Chiasma gewann der Verf. durch Abheben einzelner Nervenbündel immer nur Bilder, die den Uebergang der Wurzelfasern zum entgegengesetzten Nerven bewiesen. Die lateralen Fasern der Wurzeln gehen bogenförmig längs dem vorderen Winkel zum entgegengesetzten Nerven. Commissurenartige oder scheinbar auf derselben Seite bleibende Bündel zeigen bei genauerer Untersuchung Fasern, die an der Kreuzungsstelle abgerissen sind.

Von fünf Fällen einseitiger Blindheit, welche Biesiadecki gesammelt hat, war in zweien die dem kranken Auge entgegengesetzte Wurzel atrophisch, in dreien die Atrophie nur bis zum Chiasma gediehen.

Als Nerven der Parotis ermittelte Bernard einen Zweig des N. facialis, der sich innerhalb der Schädelhöhle mit dem N. trigeminus verbindet (N. petr. superf. minor).

Waters sah Nervenäste in den feineren Zweigen der Bronchien, ohne dieselben jemals in die letzten Endigungen der

selben verfolgen zu können. Nervenzweige, die die Bronchialarterien begleiten, schienen sich im Lungengewebe zu verbreiten.

Durch die Verbindungen der beiden Vagi im Plexus oesophageus wird nach Kollmann nicht nur der vollständige Austausch ihrer Nervenfasern, sondern auch eine absolute Vermehrung derselben im rechten (hinteren) Vagus erzielt. Den Ast, welchen nach Wrisberg der N. vagus im For. oesophageum zum Zwerchfell abgeben soll, konnte Kollmann nicht finden. Von den Zweigen des Plexus gastr. ant., die sich zum Pylorus erstrecken, verbindet sich oft Einer mit einem sympathischen, die Art. coron. dextra begleitenden Stämmchen, wodurch der Anschein entsteht, als setze sich derselbe bis zum Nervengeflechte der Leber und Gallenblase fort. Auf Grund mikroskopischer Untersuchung behauptet Kollmann, dass das Vagusästchen mit dem nächsten Seitenzweig der Art. coron. wieder zum Magen zurückkehrt. Die Aeste, welche der linke Vagus zur Leber sendet, verlaufen, an Zahl den Magennerven fast gleich, durch das Lig. gastro-hepaticum. Aeste vom Ganglion semilunare zum Magen kommen nur ausnahmsweise vor. Die Existenz der von Remak beschriebenen mikroskopischen Ganglien der Magennerven zu bestätigen, ist Kollmann nicht gelungen. Vom Stamme des rechten Vagus gehen nur einzelne Aeste zum Magen; die Mehrzahl geht nach links und rechts mit den betreffenden Gefässen zur Leber, Milz, dem Pancreas, den Nieren und Nebennieren und dem Dünndarm, zu den Organen der rechten Seite häufig durch Vermittelung des rechten Ganglion semilunare. Die Behauptung, dass der Vagus sympathische Fasern aus den obersten Brustganglien zugeführt erhalte, stellt Kollmann in Abrede; der letzte Zweig, den der Grenzstrang des Sympathiens in den Vagus absendet, kömmt vom Gangl. cervic. inf. und tritt grösstentheils durch den N. laryng. inf. wieder aus.

« ПредыдущаяПродолжить »