Изображения страниц
PDF
EPUB

Ad. de la Valette St. George, Studien über die Entwickelung der Amphipoden. Abh. naturw. Ges. in Halle. Bd. V. Halle. 1860. 13 S. 4. 2 Taf.

H. A. Pagenstecher, Beiträge zur Anatomie der Milben. Heft I. Trombidium. Leipzig. 1860. 32 S. 4. u. 2 Taf.

C. Vogt et Pappenheim, Recherches sur l'anatomie comparée des organes de la génération chez les animaux vertebrés. Ann. sc. nat. (4.) XI. 1859. p. 331-369. Pl. XIII.

v. Siebold, Ueber das Receptaculum seminis der weiblichen Urodelen. Zeitsch. f. wiss. Zool. IX. 1858. p. 463-485. Taf. 18.

Mayer, Ueber das von Siebold bei den Wirbelthieren nachgewiesene Receptaculum seminis. Cöln. Zeitg. Nr. 3. 1859 (aus den Verh. der niederrhein. Gesellsch. f. Natur- u. Heilkunde. Bonn. 2. Dec. 1858).

L. Agassiz, Contributions to the natural history of the United States of America. Vol. II. Embryology of the Turtle. Boston 1857. 190 S. 4. 34 Taf. (Auszug von J. Clark in Amer. Jour. of science and arts. XXV. 1858. p. 342-357; von Valentin in Zeitsch. f. wiss. Zool. IX. 1858. p. 456-463; von Keferstein in Gött. gel. Anzeigen. 1861. p. 628-635.

L. Radlkofer, Ueber die wahre Natur der Dotterplättchen. Zeitsch. f. wiss. Zool. IX. 1858. p. 529-536.

F. de Filippi, Zur näheren Kenntniss der Dotterkörperchen der Fische. Zeitschr. f. wiss. Zool. X. 1859. p. 15-20. c. Fig.

Coste, Histoire générale et particulière du développement des corps organisés. Tom. II. (Fasc. 10). Paris. 1858. 118 S. 4. und 6 Taf. Fol. 0. Spiegelberg, Die Entwicklung der Eierstocksfollikel und der Eier der Säugethiere. Nachricht. k. Soc. d. Wiss. Göttingen. 1860. Juli 9. p. 201-208.

J. A. Clos, De l'influence de la lune sur la menstruation. Bull. Acad. Belgique. (2.) IV. 1858. p. 108-160. (Rapports sur ce travail par Spring, Martens, Gluge. Ibid. p. 66—79).

Ch. Rouget, Recherches sur les organes érectiles de la femme et sur l'appareil musculaire tubo-ovarien dans leurs rapports avec l'ovulation et la menstruation. Jour. de Physiol. I. 1858. p. 320-343 u. p. 479–496 und p. 735-750.

Hecker, Beiträge zur Lehre von der Schwangerschaft ausserhalb der Gebärmutter. Progr. Marburg. 1858. 4.

C. F. Eichstedt, Zeugung, Geburtsmechanismus und einige andere geburtshülfliche Gegenstände nach eigenen Ansichten. Greifswald. 1859. 196 S. 8.

H. Ploss, Ueber die die Geschlechtsverhältnisse der Kinder bedingenden Ursachen. Monatsschr. f. Geburtskunde und Frauenkrankheiten. XII. 1858. (auch separat Berlin. 1858. 8. erschienen).

C. L. Preussner, Ueber die geschlechtsbestimmenden Ursachen. Diss. phil. Göttingen. 1860. 31 S. 8.

Nasse, Ueber den Einfluss des Alters der Eltern auf das Geschlecht der Früchte. Arch. f. wiss. Heilkunde. IV. 1858. p. 166-170.

Ders., Beobachtungen des Herrn W. van den Bosch zu Wilhelminadorp über den Einfluss der Böcke auf das Geschlechtsverhältniss der Früchte. Arch. f. wiss. Heilkunde. V. 1860. p. 153-158.

J. B. Thomson, On the comparative influence of the male and female parent upon the progeny. I. Transmission of Skin-Peculiarities. Edinb. med. Jour. IV. 1858. p. 501-505.

W. Yarrel, On the influence of the sexual organ in modifying external character. Jour. Proceed. Linn. Soc. London Zool. I. 1857. p. 76–82.

P. Broca, Mémoire sur l'hybridité en général, sur la distinction des espèces animales et sur le métis obtenu par le croisement du lièvre et du lapin. 1. partie. Jour. de Physiol. I. 1858. p. 433-471. 2. partie. ibid. I. 1858. p. 684-729. 3. partie. ibid. II. 1859. p. 218-258. 4. partie. ibid. II. 1859. p. 345-396.

Als allgemein auf die Theorie der Fortpflanzung bezüglich müssen hier vorerst zwei Punkte berührt werden, die vorzüglich in unsern Nachbarländern Frankreich und England die Aufmerksamkeit der Naturforscher in Anspruch genommen haben zuerst die Frage nach der Generatio spontanea, welche in Frankreich angeregt durch den um die Entwicklungsgeschichte verdienten Director des Museums in Rouen Pouchet und unter Betheiligung vieler und ausgezeichneter Forscher discutirt ist, und dann die Theorie von der Entstehung der Arten, wie sie der berühmte Naturforscher und Reisende A. Darwin aufgestellt hat und die in England in wohl allen wissenschaftlichen Gesellschaften und Journalen unter dem lebhaftesten allgemeinen Interesse von allen Seiten beleuchtet ist. Während die erstere Frage über Frankreich hinaus kaum irgendeine tiefere Theilnahme erregte, hat die Darwin'sche Theorie auch in Nordamerika und Deutschland manche Stimmen wach gerufen.

Anknüpfend an die Thatsache der Paläontologie, dass in vergangenen Zeiten auf der Erde andere organische Wesen wie jetzt lebten und dass in der Folge der Zeiten eine Reihe Wesen verschwanden, andere dafür neu auftraten, und im Gedächtniss, dass durch Sir Ch. Lyell's Bemühungen die Theorie der Katastrophen in der Entwicklung der Erde und ihrer Geschöpfe ganz verlassen ist und die Ansicht von einer verhältnissmässig gewaltlosen Aufeinanderfolge der Formationen allgemein als die richtige gilt, hat Charles Darwin versucht, eine Theorie der Entstehung der Arten der organischen Wesen zu begründen und alle in Raum und Zeit von einander getrennten vermöge eines grossen Prinzips, welches er,,natural selection", natürliche Züchtung, nennt, von einander abzuleiten. Darwin liefert uns in dem vorliegenden Buche die Arbeit vieler Jahre und will es nur betrachtet wissen als den Auszug eines grossen Werks, das namentlich die genauen Nachweise über die angeführten vielen und wunderbaren Thatsachen bringen soll, welche man in dem vorläufigen Buche vermisst.

Nach Darwin's Ansicht gehen alle Arten in einander über und das, was die Naturforscher als Species beschreiben, ist nur ein grade dem Ort und der Zeit entsprechendes Bild lebendigen Wesens und die Versteinerungen einer geologischen

Formation sind nicht die Zeichen einer neuen Schöpfung, sondern (p. 315) „only an occasional scene taken almost at hazzard in a slowly changing drama" und Zwischenstufen der Fossilien der grade drüber und drunter liegenden Formationen (p. 476).

Darwin knüpft zur Stütze seiner Ansicht an die Beobachtungen der Thierzüchter an, welche durch sorgsame und fortgesetzte Züchtung gewisse Modificationen ihrer Thiere nach Willkür hervorbringen und erhalten: die Individuen, welche diese Modificationen besonders gut zeigen, werden allein zur Paarung gelassen und wegen der Erblichkeit solcher Eigenschaften treten diese in den folgenden Generationen immer reiner und stärker hervor. So verfährt nach Darwin auch die Natur,,by natural selection". Wenn alle erzeugten Wesen auf der Erde zusammen existiren könnten, wäre solche natürliche Züchtung unmöglich, aber es muss sofort zugegeben werden, dass eine sehr grosse Zahl von Individuen untergehen müssen, damit nur einige leben können. Viele Individuen gehen also unter und es bleiben „,in the struggle for life" nur solche übrig, die grade den augenblicklichen Verhältnissen von, Ort und Zeit am angemessensten organisirt sind: nur diese also paaren sich und so ist „Nature" im Stande, die ihr passenden Modificationen grade so wie der Thierzüchter im Laufe der Zeit immer exquisiter hervorzubringen. So entsteht in der Natur eine Species aus der andern. Allerdings muss Darwin zugeben (p. 481), dass alle Naturforscher, die speciell eine Thier- oder Pflanzengruppe studirten, von der Unwandelbarkeit der Species überzeugt sind, aber Darwin glaubt, dass diese speciellsten Kenner allgemeineren Fragen viel zu sehr entfremdet werden. Darwin lässt uns über seine eigene Meinung nicht in Zweifel. Ich glaube, sagt er p. 484, dass die Thiere von höchstens vier oder fünf Urerzeugern abstammen, und die Pflanzen von einer gleichen oder geringeren Zahl. Analogie aber leitet mich noch einen Schritt weiter, zum Glauben nämlich, dass alle Thiere und Pflanzen nur von einem einzigen Prototyp abstammen, und es folgt weiter, dass alle organischen Wesen, welche je auf der Erde lebten, von einer primordialen Form abstammen, in welche der Schöpfer am Anfang Leben einhauchte.

Ref. darf an dieser Stelle nicht weiter auf eine Widerlegung dieser Theorie eingehen: sie scheint ihm mehr ein geistreicher Traum als eine nach allen Seiten erwogene und geschützte wissenschaftliche Darstellung, und der Schlusssatz des Darwin'schen Werkes möchte allein dieses Urtheil begründen. Darwin sagt hier (p. 490): „It is interesting to

contemplate an entangled bank, clothed with many plants of many kinds, with birds singing in the bushes, with various insects flitting about, and with worms crawling through the damp earth, and to reflect that these elaborately constructed forms so different from each other and dependent on each other in so complex a manner have all been produced by laws acting around us. These laws taken in the largest sense, being growth with reproduction; inheritance which is almost implied by reproduction; variability from the indirect and direct action of the external condition of life, and from use and disuse, a ratio of increase so high as to lead to a struggle for life and as a consequence to natural selection, entailing divergence of character and to the extinction of less-improved forms. Thus from the war of nature, from famine and death, the most exalted object which we are capable of conceiving, namely the production of the higher animals, directly follows. There is grandeur in this view of life, with its several powers having been originally breathed by the Creator into a few forms or into one; and that whilst this planet has gone cycling on according to the fixed law of gravity from so simple a beginning endless forms most beautiful and most wonderful have been, and are being evolved."

Die Einzelheiten der Darwin'schen Ansicht sind nicht neu: Buffon schon hielt die Species nur für ein Resultat der äusseren Umstände und es ist bekannt, welche Wandelbarkeit Geoffroy St. Hilaire der Species zuschrieb. Am weitesten geht Lamarck, allerdings nicht in seinen ihm unsterblichen Ruhm bringenden systematischen Werken, sondern in seiner Philosophie der Zoologie, wo er die Species nicht einmal durch äussere Einflüsse, sondern durch reine Zufälligkeiten in einander übergehen lässt und ihnen also gar keinen Werth beimisst. Darwin hat die Sache nur auf die Spitze getrieben. Er rühmt sich p. 471, dass durch seine Theorie der alte Satz Natura non facit saltum erst verständlich geworden, der schon von Bonnet in seinen Contemplations de la nature so dichterisch durchgeführt wurde. Aber trotzdem kann Ref. nicht umhin, die Aufstellung der von einander fundamental verschiedenen Typen im Thierreich durch Cuvier und K. E. von Bär, durch die also die Annahme der Stufenleiter völlig widerlegt ist, für die allergrösste und feststehendste Erwerbung der neueren Zoologie anzusehen.

Es ist merkwürdig zu sehen, dass, während Darwin so die Species für äusserst variabel erklärt, zu derselben Zeit sich Agassiz ganz im Sinne Cuvier's für die völlige Unver

Henle u. Meissner, Bericht 1860.

11

änderlichkeit derselben erklärt und dies in seinem Essay on classification begründet. *)

Nachdem grade die letzte Zeit so ausserordentlich reich an Entdeckungen über die Fortpflanzungsweise der niedersten Organismen der Pflanzen und Thiere gewesen ist und nachdem man besonders in dem Encystirungsprocess und den Wintereiern eine Einrichtung erkannte, die diesen Organismen auch unter den ungünstigsten Verhältnissen ihr Leben erhält, ist es doch nicht ausgeblieben, dass die Lehre von der Generatio aequivoca wieder aufgetaucht ist, nachdem man sie längst als eine für unser Verständniss der Naturerscheinungen unnöthige Hypothese bei Seite gelegt wähnte.

Es ist F. Pouchet in Rouen, der sich der verlassenen Hypothese annimmt und der Pariser Akademie einige Versuche mittheilt, welche ihm evident für die Generatio aequivoca zu sprechen scheinen. Pouchet hatte eine Literflasche mit kochendem Wasser gefüllt und dann unter Quecksilber 1/2 Liter reines Sauerstoffgas und 10 Gramm Heu, das 30 Minuten auf 100° erhitzt war, eingebracht, und darauf die Flasche hermetisch verschlossen. Schon nach 8 Tagen zeigten sich Pilzbildungen und am 10. Tage wurde die Flasche geöffnet und viele weisse Flocken drin gefunden, welche aus einer neuen Aspergillusart, die Montague als A. Pouchetii bestimmte, bestanden.

Einen andern Versuch stellte Pouchet in Gemeinschaft mit Houzeau an. Eine 5 Literflasche mit kochendem Wasser wurde zu 3/4 mit einem Gemisch aus Sauerstoff und Stickstoff in dem Verhältniss, wie sie in der Luft vorkommen, gefüllt, dann 10 Gramm vorher 20 Minuten auf 100° erhitztes Heu eingebracht und die Flasche hermetisch verschlossen. Schon am 8. Tage zeigten sich deutliche Haufen von Penicillium, nach einem Monat wurde die Flasche geöffnet und es fanden sich grosse Flocken von Penicillium glaucum Link und von Aspergillus, ferner unzählige Amoeba diffluens Duj., dann Trachelius trichophorus Ehr., Trachelius globifer Ehr., Monas elongata Duj., Vibrio lineola Müll., Vibrio rugula Müll.— Durch das vorhergehende Erhitzen des Heues auf 100° glaubt Pouchet alle Keime der Pflanzen und sicher aller Thiere zerstört zu haben. Um dies zu beweisen, kocht er 1/4 Stunde die Sporen von Penicillium glaucum und sieht, dass die Sporen dadurch vollständig zerstört wurden (aber Pouchet hatte

* Vergl. hierüber R. Wagner's Anzeige von Agassiz Essay on classification mit Rücksicht auf Darwin's Ansichten in den Götting. gel. Anz. 1860. St. 77-79 (auch separat Göttingen 1860. 8. 43 Stn.).

« ПредыдущаяПродолжить »