Изображения страниц
PDF
EPUB

Zellkörpern getrennt zurückbleiben. Was die Bedingungen betrifft, unter denen das Pigment concentrirt oder in den Fortsätzen erscheint, so scheinen die Zellen in der Epidermis im Allgemeinen mit denen der Cutis zu gehen, so jedoch, dass die Veränderungen an ersteren etwas später erfolgen, als an letzteren. Somit hält H. Müller es für wahrscheinlich, dass das Nervensystem einen Einfluss auf die Bewegung in den Epidermiszellen ausübt, und besonders von diesem Gesichtspunkte aus die Erscheinung für bemerkenswerth, während das Vorkommen von Bewegungserscheinungen an sich auch für die Epidermiszellen nicht so sehr auffallen darf, nachdem jene bereits an so verschiedenartigen Zellen gesehen worden sind. An senkrechten Schnitten hat der Verf. sich überzeugt, dass die Zellenkörper in der Epidermis liegen, und dass sie nicht einmal der tiefsten, sondern einer mittleren Schicht der Epidermis angehören. Die tiefste Schicht ist farblos, indem das beim Frosch auch in den gewöhnlichen polygonalen Epidermiszellen streckenweise zahlreich vorhandene Pigment ebenfalls erst in jener mittleren Schicht aufzutreten beginnt.

Eine andere Frage ist, ob diese sternförmigen Zellen mit contractilem Inhalt nicht, wie Kölliker von den Pigmentramificationen der Epidermis von Rhinocryptis (s. Epithelium) vermuthungsweise ausspricht, aus der Cutis eingewandert sind. Die Lage der Zellen spricht nicht dafür. Jedenfalls müsste die Einwanderung sehr frühzeitig vor sich gehen und, da die Zellen bei Abstossung der übrigen Epidermis schwerlich sich in situ halten könnten, müssten sie sich wohl dort selbst durch Fortpflanzung erneuern.

I. Gewebe mit kugligen Elementartheilen.
A. In flüssigem Blastem.

1. Blut.

Botkin, Archiv für pathol. Anatomie und Physiologie. Bd. XX. Hft. 1. 2. p. 26. W. Addison, On changes of form in the red corpuscles of human blood. Quarterly Journ. of microscop. science. 1861. Jan. Transact. p. 20. April. Journ. p. 81.

Die helle Farbe, welche defibrinirtes Blut in Berührung mit concentrirten Salz- oder Zuckerlösungen annimmt, geht nach einiger Zeit wieder verloren und es stellt sich die ursprüngliche dunkle Farbe wieder her. Botkin's Versuche lehren,

dass die dunkle Färbung um so rascher wiederkehrt, je stärker die Concentration der Lösung war. Setzte er alsdann dem dunkel gewordenen Blute destillirtes Wasser zu, so wurden die Mischungen des Blutes mit stark concentrirten Lösungen hell und durchsichtig; die Mischungen mit minder concentrirten Flüssigkeiten wurden zwar auch hellroth, ihre Trübung aber verschwand nicht, sondern schien eher zuzunehmen.

-- Die Formveränderung der Blutkörperchen, von welcher die hellere Farbe abhängt, die das Blut in concentrirten Medien annimmt, erklärt Botkin so, dass sie, unter dem Einfluss des exosmotischen Stromes sich zusammenziehend, eine grössere Convexität bekommen und mehr lichtbrechend werden. Dies ist ungenau, da bekanntlich durch Concentration der Blutflüssigkeit die Körperchen vielmehr sich abplatten und vermöge der planen Beschaffenheit der Oberfläche und der grössern Dichtigkeit stärker reflectiren. Viel Wahrscheinlichkeit hat dagegen des Verf. Vermuthung, dass die Rückkehr der dunkeln Farbe Folge der allmälig weiter fortschreitenden Veränderungen der Blutkörperchen sei, wodurch sie, rascher in concentrirten, als in dünnen Lösungen, schliesslich zu kleinen, dunkeln Pünktchen zusammengezogen werden. Auf Wasserzusatz lösen sich die Blutkörperchen der concentrirten Flüssigkeit grösstentheils auf; die zurückgebliebenen waren wenig zusammengezogen, zum Theil regelmässig rundlich und nur bedeutend verkleinert. Die Blutkörperchen der dünnern Lösung erhielten sich dagegen nach Hinzufügung von Wasser und hatten auch am dritten Tage noch nicht merklich an Menge abgenommen. Demnach rührt das Verschwinden der Trübung nach Hinzufügung von Wasser in Mischungen des Blutes mit starken Salz- oder Zuckerlösungen von dem Verschwinden der Blutkörperchen her und sie verschwinden um so schneller, je stärker sie vor dem Wasserzusatz collabirt waren. Der Verf. führt dieses Factum auf ein allgemeines Gesetz zurück. Die Blutkörperchen, welche stark collabirt waren oder, nach seinem Ausdruck, einen starken exosmotischen Strom ausgehalten haben, ertrugen nicht mehr den starken endosmotischen Strom; so auch würden Blutkörperchen und andere zellige Elemente, wenn man sie nach dem Eintrocknen mit destillirtem Wasser behandle, zerstört, ohne ihre frühere Form wieder erreicht zu haben; es seien concentrirte Lösungen von Tartarus natronatus oder Zucker anzuwenden, um die Zellen aus dem eingetrockneten Zustand zur frühern Form zurückzuführen. Dieser Behauptung muss ich nach langjähriger Erfahrung durchaus widersprechen: es giebt nur wenige thierische Elemente, die sich nicht, nach

dem sie vollkommen eingetrocknet, durch destillirtes Wasser wieder herstellen lassen; freilich verhalten sie sich dann auch gegen destillirtes Wasser, wie die frischen Elemente; sie werden in einem Uebermass von Wasser unsichtbar, doch nicht ohne vorher die Formen durchlaufen zu haben, die der allmälig abnehmenden Concentration des Mediums entsprechen.

Die bekannte Thatsache, dass die Körperchen eines und desselben Blutes verschiedene Reactionen zeigen, woraus man auf eine Altersverschiedenheit derselben zu schliessen pflegt, tritt nach Botkin am auffälligsten durch Behandlung des Blutes mit einer concentrirten Lösung von Tartarus natronatus hervor: es erscheinen gewöhnlich dreierlei charakteristische Formen, 1) gleichmässig zusammengezogene mit zackigen Contouren, 2) in der Länge zusammengezogene oft mit Ausläufern an beiden Enden und 3) scheinbar unveränderte. Ich bezweifle indess, ob die in die Länge gezogenen Blutkörperchen von den mässig zusammengezogenen ursprünglich verschieden sind und ob jene Form nicht zufällig dadurch erzeugt ist, dass die concentrirte Lösung mit den Körperchen in dem Moment in Berührung kam, wo sie sich durch enge Strassen durchdrängen und deshalb verschmälern mussten.

Die in concentrirten Flüssigkeiten auf's Aeusserste geschrumpften Körperchen fangen, wie Botkin angiebt, nach einigen Tagen wieder an, aufzuquellen, um so früher, je weniger concentrirt das Medium. Die wieder hergestellten aber verhalten sich anders gegen Reagentien, als die frischen. Durch Hinzufügung von Wasser vermindert sich ihr Volumen mehr und mehr, sie werden blasser und verschwinden endlich spurlos, in Essigsäure oder Natronlösung werden sie ebenfalls kleiner und verschwinden, jedoch langsamer, als frische Blutkörperchen. Die Blutkörperchen, die nach längerm Verweilen in concentrirter Lösung ihre ursprüngliche Form wieder erlangt haben, sind specifisch schwerer, als die geschrumpften. Bleibt die Mischung von Blut und einer Lösung von Tart. natron. einige Tage in einem hohen Glase stehen, so lassen sich drei Schichten unterscheiden: die obere, durchsichtige und leicht gefärbte, enthält fast ausschliesslich wenig veränderte Körperchen; die zweite Schichte, trüber und dunkler, enthält nur verlängerte Körperchen; die dritte Schichte besteht aus den Körperchen, die ihre runde Form wieder erlangt haben; sie nimmt allmälig auf Kosten der zweiten an Höhe zu.

In concentrirter Harnstofflösung werden nach Botkin die Blutkörperchen bald zerstört; sie schwinden, indem sie sich allmälig verkleinern.

Addison unterscheidet dreierlei Formveränderungen, die die Blutkörperchen unter dem Einflusse verschiedener chemischer Agentien erleiden. Die bekannte zackige Form nennt er ,,alkalische", insofern sie zwar mitunter von selbst (durch Verdunstung), regelmässig aber auf Zusatz von frischem Urin, dünner Kochsalzlösung und verschiedenen, mit Kalilösung versetzten und leicht alkalisch reagirenden Flüssigkeiten entstehen. ,,Sauer" nennt der Verf. dagegen die Formen, die er durch Vermischung des Blutes mit einer leicht angesäuerten Zuckerlösung hervorruft und allerdings nur undeutlich charakterisirt: sie hätten glatte Ränder und enthielten im Innern eine glänzende Materie von veränderlicher Gestalt. Mit der Zeit würden die Körperchen in alkalischen und sauern Flüssigkeiten einander ähnlich, klein und kuglig, nur die alkalischen etwas tiefer gefärbt. Schliesslich schwinden die Körperchen in alkalischen Flüssigkeiten durch Berstung; die in sauern bersten ebenfalls oder dehnen sich aus und werden blass, den farblosen Blutkörperchen ähnlich. In einer Mischung von 2 Drachmen Wasser, 1 Gran Kochsalz, 1/2 Gran doppeltkohlensaurem Natron und einer halben Unze guten Sherrywein bekommen nach Addison die Blutkörperchen Schwänze; sie treiben nämlich eine Substanz aus, die sich an ihrer Peripherie in Form feiner Kügelchen anhängt, von denen die einen sich lostrennen, andere in Fäden ausziehen, die alle an der Spitze eine kleine Anschwellung tragen. Die Fäden führen eine zitternde Bewegung aus, die sich noch erhält, wenn sie sich in Folge einer Strömung in der Flüssigkeit von den Körperchen losgerissen haben, aber aufhört, sobald sie sich dem Rande des Deckglases nähern. Die Fäden erscheinen nicht, wenn das Deckglas zu stark auf die Blutkörperchen drückt; auch bilden sie sich rascher und vollkommener in der Wärme aus, als in kalten Räumen. Gleich der genannten Mischung wirkt reiner Sherry oder eine Mischung von 2 oder 3 Theilen Sherry mit einem Theil Urin, auch Portwein mit Chinin. Zusatz von Strychnin oder Morphium hinderte die Erscheinung der Fäden nicht; sie blieben aber aus, wenn dem Wein eine zur Neutralisation seiner Säure eben hinreichende Menge Kalilösung oder eine, wenn auch sehr geringe Menge Sublimat (1/8 Gr. auf die Drachme) zugefügt worden war.

2. Schleim und Eiter.

Remak, Ueber endogene Entstehung von Eiter- und Schleimzellen. Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie. Bd. XX. Hft. 1. 2. p. 198. C. J. Eberth, Zur Entstehung der Schleimkörper. Ebendas. Bd. XXI. Hft. 1. p. 106. Taf. I. Fig. 1.

Henle u. Meissner, Bericht 1860.

2

An Buhl's im vorj. Bericht mitgetheilte Beobachtung anknüpfend, erwähnt Remak zwei Fälle endogener Entstehung von Schleim- oder Eiterkörperchen in Epithelialzellen der Harnwege. Die Mutterzellen wurden vereinzelt in ausgeleertem Urin neben Schleimzellen gefunden; Remak meint, dass sie sich durch ihre Grösse (0,012-0,02′′ Durchm.), ihre eigenthümliche Gestalt und durch die chemische Beschaffenheit ihrer Wände als Epithelzellen des Blasengrundes und der Harnleiter ausgewiesen hätten. Er beschreibt die Form der Zellen nicht näher und so lässt sich nicht beurtheilen, ob sie zur Erkennung ihrer Herkunft hinreichend charakteristische Anhaltspunke boten, so weniger, da der Verf. zwischen dem Epithelium des Grundes und der übrigen Wände der Blase Unterschiede zu machen scheint, die sonst nicht bekannt sind. In Einem wesentlichen Punkte weichen selbst die Mutterzellen der beiden von ihm beobachteten Fälle von einander ab: die einen hatten Kerne, die anderen nicht.

um

Bleibt im Remak'schen Falle die Annahme, dass die Mutterzellen der Schleimkörperchen dem Epithelium angehören, unsicher, so lässt uns Eberth, der ebenfalls den Ursprung der Schleimkörper aus Epithelzellen beweisen will, darüber im Zweifel, ob seine Tochterzellen Schleimkörper sind. Was die an sich ganz interessante, aber auch ganz vereinzelte Beobachtung ergab, war, dass im Dünndarm einer Ente einzelne Zellen des Cylinderepitheliums 2-4 Kerne hinter einander einschlossen, von denen der eine oder andere eine körnige Umhüllungsschichte besass. Neben den auf diese Weise gebildeten Kugeln oder Zellen enthielten die Cylinder oft, besonders gegen das freie Ende, entweder einen einfachen, etwas grösseren, häufig durch eine feine quere Scheidewand getheilten Kern oder zwei vollkommen getrennte Kerne. Die mit Zellen gefüllten Cylinder lagen zum Theil fest, zum Theil locker zwischen den einkernigen und fielen leicht aus; stellenweise war es zu kleinen Lücken in der Epithellage gekommen. Eberth fand im Darminhalt kleine, kuglige, körnige Zellen, die den in den Epitheliumcylindern enthaltenen so sehr geglichen haben mögen, wie nur kleine, kuglige, körnige Zellen einander gleichen können. Doch scheint mir etwas mehr dazu zu gehören, um festzustellen, dass die vereinzelten Zellen des Darminhaltes aus den zellenhaltigen Cylindern stammten. Die letztern fielen leicht aus, wie dies alle Arten von Epitheliumzellen bald nach dem Tode thun. Dass die Lücken des Epitheliums vom Ausfallen gerade der zellenhaltigen Cylinder herrührten, ist nicht bewiesen; von der Anwesenheit ausgefallener Cylinder im Darminhalt, von der Art,

« ПредыдущаяПродолжить »