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einer den pflanzlichen Membranen, wie der Verf. überzeugt - ist, nahestehenden Membran, nämlich mit Collodiumhäuten, Nitrocellulose, ausgeführt, mit welcher früher schon Fick experimentirt hat. Die Membran, welche die Form einer Röhre haben sollte, fertigt der Verf. in Probirröhrchen an und befestigt sie mittelst Collodium an dem untern Ende einer fein getheilten Glasröhre. Grosses Gewicht legt der Verf. darauf, dass die Collodiummembran stets unter Wasser aufbewahrt wird, von Anfang an, da ihr das Wasser die Reste von Alkohol und Aether entzieht: die Membran blieb nämlich dann wochenlang bei vielen mit ihr angestellten Versuchen unverändert, so dass Versuche unter gleichen Umständen mit der frisch bereiteten und mehre Wochen aufbewahrten Membran genau gleiche Resultate ergaben, vorausgesetzt, dass nicht inzwischen mit solchen Stoffen Diffusionsversuche angestellt worden waren, welche die Membran chemisch verändern oder welche Niederschläge in derselben bilden. Die meisten Versuchsflüssigkeiten verhielten sich indifferent. Diese Unverän

derlichkeit der Membran aber gestattete eine grössere Anzahl vergleichender Versuche mit ein und derselben Membran anzustellen, worauf, wie des Verf. Versuche selbst ergaben, ein grosses Gewicht zu legen ist. Die für die Vergleichbarkeit der Versuche vom Verf. hervorgehobenen und erfüllten Bedingungen sind, ausser der Identität der Membran und deren Unveränderlichkeit, gleiche Versuchsdauer, gleiche Temperatur und Gleichheit des hydrostatischen Druckes innerund ausserhalb der Membran. Die Analyse des Versuchs bestand in genauer Volumbestimmung an der Theilung der Collodiumröhre und in der chemischen Analyse des sorgfältig ausgespülten Inhalts derselben, die zu Anfang gewöhnlich 10 CC. der Salz-Säurelösung u. s. w. enthielt, während sich ausserhalb meist 60 CC. Wasser befanden. Ein Beispiel bekundet, dass das Umrühren der Salzlösung ohne Einfluss auf das Ergebniss des Versuchs war, während Eckhard bei seinen Versuchen mit Lösungen von höchster Concentration davon einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss beobachtet hatte (Bericht 1858. p. 190).

Eine Versuchsreihe mit Oxalsäure und Schwefelsäure bestätigte zunächst, dass das sog. endosmotische Aequivalent, d. h. das für eine Gewichtseinheit Salz oder Säure hinübergewanderte Gewicht Wasser, bei Abnahme der Concentration zunimmt. Diese Zunahme des endosmotischen Aequivalents geschah von einer 13% bis zu einer 4% Lösung langsam, etwas stärker von der 40% bis zur 10%, sehr stark von der

1% Lösung an zu den verdünnteren. Die den Gang darstellende Curve ist ähnlich, bemerkt der Verf., der für schwefelsaures Natron nach Ludwig. Bei Lösungen zwischen 12% und 4% waren die zum Wasser gehenden Säuremengen nahezu proportional den Dichtigkeiten, bei geringerer Concentration aber ging verhältnissmässig weniger über. Schumacher stellt sich vor, dass die Wassertheilchen rascher durch die Poren wandern, als die Säuretheilchen, dass daher die Ungleichheit der ausgetauschten Mengen rührt, und dass die Säuretheilchen nun noch durch die rascher wandernden Wassertheilchen gehemmt werden, so dass, je grösser das endosmotische Aequivalent, um so stärker diese Hemmung hervortritt.

Während sich nach den bisherigen Versuchen viele Salze ähnlich verhalten, wie jene Säuren, so fand Schumacher, dass das endosmotische Aequivalent des salpetersauren Ammoniaks dem Volum nach stets 1 ist, d. h. für ein Volum Salz 1 Volum Wasser übergeht, und dass dieses Verhältniss für alle Lösungsdichtigkeiten constant ist. Für Chlorammonium wurde das gleiche Verhalten nicht mit Sicherheit entschieden. Beim Chlorcalcium, bei Chlormagnesium und Chlorbaryum nahm das sog. endosmotische Aequivalent ab bei abnehmender Concentration.

Um auf die Durchgangsfähigkeit verschiedener Stoffe für die Membran zu prüfen, bestimmte Schumacher die Menge derselben, welche in der Zeiteinheit aus gleich concentrirten Lösungen und unter sonst gleichen Verhältnissen zum Wasser geht. Die Versuche wurden mit annähernd 10% Lösungen angestellt und die Ergebnisse genau auf 10% berechnet, was jedoch nicht überall zu sicheren Resultaten führte. Nach den Versuchen entwirft der Verf. die folgende Scala für die Durchgangsfähigkeit, welche letztere von Oben nach Unten

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Zu bemerken ist, dass die Salze bezüglich der Basis nur bei Chlormetallen geprüft wurden, und der Verf. es für wahr

scheinlich hält, dass jene Reihe sich ebenso mit anderen Säuren gestalten würde, was einige nicht genaue Versuche mit schwefel- und salpetersauren Salzen bestätigten. Die Reihe für die Salze bezüglich der Säure wurde nach Versuchen mit Ammoniumsalzen entworfen, sie schien für Salze mit anderer Basis auch zu gelten.

Die Durchgangsfähigkeit der Stoffe stand mit der Dicke der Membran in umgekehrtem Verhältniss, und das endosmotische Aequivalent nahm zu mit der Dicke der Scheidewand.

Einige organische Stoffe, ausser schon genannten organischen Säuren, die Schumacher auf ihre Durchgangsfähigkeit prüfte, ordneten sich von der grössern zur geringern: Alkohol, Traubenzucker, Gummi und Dextrin, Eiweiss, Oel. Bei der Diffusion des Alkohols zum Wasser durch die Collodium membran war der Alkoholstrom bedeutend stärker, als der Wasserstrom, während bei thierischen Membranen das Verhältniss umgekehrt ist. Einige andere pflanzliche Membranen verhalten sich ebenso, wie das Collodium.

Dass mit wachsender Temperatur sowohl die übergehende Säuremenge (Oxalsäure), als auch das endosmotische Aequivalent bedeutend zunimmt, bestätigt der Verf. Befindet sich die Innenflüssigkeit unter höherer Spannung, als die Aussenflüssigkeit, z. B. bei geschlossenen Membranen, die im Innern das Salz oder die Säure enthalten und deren Volumen zunimmt, so werden die gewöhnlichen Verhältnisse gestört, es wird mehr Salz durchgepresst. Dieser Einfluss war bedeutend bei Eiweiss, welches an sich eine sehr geringe Durchgangsfähigkeit besitzt.

Noch weitere Mittheilungen über Diffusionsversuche scheint Schumacher in seinem Buche: Die Diffusion in ihren Beziehungen zur Pflanze. Leipzig u. Heidelberg. 1861. gemacht zu haben, bezüglich dessen auf das Referat des nächsten Jahres verwiesen werden muss.

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Ueber die Dissertation von Krug kann hier leider nur nach dem berichtet werden, was Funke in der dritten Auflage seines Lehrbuchs daraus mittheilt (I. p. 352), da es nicht gelang, diese Schrift zu erhalten. Ein ausserordentlich hohes endosmotisches Aequivalent des Eiweisses bei einer Concentration gleich der des Blutserums wurde beobachtet. Durch Schweinsblase oder Darmschleimhaut gingen so grosse Wassermengen zum Eiweiss, dass dessen sog. endosmotisches Aequivalent bis auf 200 stieg. Diffundirte eine Salzlösung gegen Eiweisslösung durch eine thierische Membran, so gingen die beiden Wasserströme, von der Eiweisslösung zum Wasser,

von der Salzlösung zum Eiweiss, ohne sich einander zu stören. Je nach der Concentration der beiden Lösungen war das Endresultat sehr verschieden, so wie nach der Diffusibilität des Salzes. Es konnte der Fall vorkommen, bei hohem endosmotischen Aequivalent des Salzes, dass am Ende des Versuchs das Volumen auf Seiten der Salzlösung um Etwas zugenommen hatte; so z. B. bei Glaubersalz. Hierauf beruhet nach dem Verf. die abführende Wirkung gewisser Salze mit hohem endosmotischen Aequivalent. Die purgirende Wirkung verschiedener Salze vom Darm aus steht in gradem Verhältniss zur Höhe ihres endosmotischen Aequivalents, so dass z. B. Glaubersalz stärker als Kochsalz purgirt.

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Botkin extrahirte die Schale von unverletzten Hühnereiern mit Salzsäure und legte die Eier dann in concentrirte Kochsalzlösung und in Lösung von schwefelsaurer Magnesia. Während 7 Tagen war keine Spur von Eiweiss in den Salzlösungen zu entdecken. Die Eier waren geschrumpft und zu Boden gesunken, die Lösungen reagirten alkalisch und enthielten Zucker. Einige Tage nachher hatten die Eier ihre ursprüngliche Grösse wiedererlangt, aber auch jetzt fand sich kein Eiweiss diffundirt. Dagegen diffundirte Eiweiss im Laufe einiger Tage aus einem wie oben präparirten Ei gegen destillirtes Wasser; dabei trat aber Fäulnissgeruch auf. Am 7. Tage wurde das Ei aus dem Wasser genommen, gewaschen und in concentrirte Kochsalzlösung gelegt; schon nach einer Stunde war in letzterer Eiweiss nachweisbar: dagegen gab später dasselbe Ei an eine Lösung von schwefelsaurer Magnesia kein Eiweiss ab, wohl aber darauf wieder an reines Wasser. In letzterem quoll das Ei dann so auf, dass die Eihaut platzte.

Botkin liess die frische Blasengalle eines Ochsen durch „Eihaut" diffundiren gegen schwefelsaure Magnesia, Zucker, Kochsalz und schwefelsaures Natron in concentrirten Lösungen. Nach 2 Stunden reagirten alle 4 Lösungen alkalisch, aber die Lösungen von Zucker und von schwefelsaurer Magnesia hatten keine Spur von Gallenpigment aufgenommen, die Reaction auf Gallensäuren trat deutlich mit der Zuckerlösung, schwer mit der Bittersalzlösung ein. Dagegen waren die Lösungen von Kochsalz und schwefelsaurem Natron stark grün gefärbt und boten sehr deutlich die Reaction auf Gallensäuren dar. Innerhalb acht Tagen veränderten sich die Verhältnisse nicht, abgesehen von grösseren Mengen diffundirter Gallensäuren. Die Beobachtungen wurden wiederholt und bestätigt mit der Wand der Gallenblase selbst als Scheidewand, Die Differenz der Diffusibilität des Gallenfarbstoffes je nach der Art des zweiten

Mediums zeigte sich auch bei freier Diffusion. Eine Schicht Galle über Zucker- oder Bittersalzlösung blieb wochenlang von dieser abgegrenzt, gab keine Spur Pigment ab, während eine Kochsalz- oder Glaubersalzlösung unter gleichen Umständen sich fast augenblicklich zu färben begann. Der Verf. spricht die Vermuthung aus, es möchte der Zucker des Lebervenenbluts mit bedingend sein dafür, dass der in der Leber erzeugte Gallenfarbstoff in der Norm nicht in das Blut übergeht. Ueber ähnliches Verhalten des Blutfarbstoffes wie das des Gallenfarbstoffes vergl. unten unter Blut.

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