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Planer, Die Gase des Verdauungsschlauches und ihre Beziehungen zum Blute. Wiener Sitzungsberichte. XLII. p. 307.

E. Schottin, Ueber Gährung im Magen. Archiv der Heilkunde. I. 1860. p. 109.

W. Marcet, On excretine.

Archives of medicine. I. p. 98.

C. Schmidt, Ueber die chemische Constitution und den Bildungsprocess der
Lymphe und des Chylus. Bulletin de St. Petersburg. 1861. T. III.
p. 355.
Chemisches Centralblatt. 1861. Nr. 27.

C. Meder, Ueber das Lymphgefässsystem. Zeitschrift für rationelle Medicin.
X. p. 323.

Harley fand das specifische Gewicht seines zwischen den Mahlzeiten gesammelten Mundsaftes nach der Filtration zwischen 1003,9 und 1005. Er fand in demselben Ptyalin, Albumin und Casein letzteres soll nach Entfernung des Albumins durch Zusatz von Milchsäure nachgewiesen worden sein. Eine quantitative Analyse ergab:

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Das Eisen fand Harley in der Asche des Mundsaftes von vier gesunden Individuen. Hinsichtlich des Vorkommens des Rhodankaliums tritt Harley sehr entschieden der Angabe Bernard's entgegen, als ob nämlich dasselbe im menschlichen Speichel nur bei Zahncaries auftrete: Harley selbst hat keinen einzigen schlechten Zahn, findet aber stets Rhodankalium in seinem Speichel, ebenso in dem von 11 anderen Individuen, die zum Theil auch nur gesunde Zähne hatten; der die schlechtesten Zähne besass, hatte zufällig grade am wenigsten Rhodankalium im Speichel.

Zwischen zwei Mahlzeiten secernirte Harley im Laufe von 4 Stunden unter Saugen mit der Zunge 6 Unzen Mundsaft von 1004 spec. Gewicht: mit Rücksicht auf die geringe Secretion während des Schlafes taxirt Harley die wahr

scheinliche Menge des in 24 Stunden abgesonderten Mundsaftes zu 1-2 Pfund (weniger als Bidder und Schmidt annahmen).

Harley schreibt dem Mundsaft im geringen Masse das Vermögen zu, Fett zu emulsioniren und leitet dasselbe von dem Alkali der Secrete ab. Harley findet auch eine verdauende Wirkung des mit Salzsäure angesäuerten Mundsaftes auf Eiweisskörper: leicht geronnenes Albumin soll im Laufe von 48 Stunden bei 38° C. in geringer Menge in Pepton verwandelt worden sein.

Mit Rücksicht auf die Bedeutung der Umwandlung des Stärkemehls in Zucker bei der Verdauung machte Brummerstädt auf Stannius' Veranlassung Injectionen der Schulze'schen löslichen Modification des Amylums in's Blut. Das Amidulin wurde nach Schulze dargestellt durch Kochen von Stärke in einer wässerigen Oxalsäurelösung (1:15-1:20): nach eingetretener Auflösung wird das Gemisch mit kohlensaurem Kalk neutralisirt; aus der abfiltrirten Lösung fällt das Amidulin beim Erkalten als weisse gelatinöse Masse nieder, die sich von gewöhnlicher Stärke durch ihre Löslichkeit in warmem Wasser und durch Rechtsdrehung der Polarisationsebene unterscheidet. Nach Injectionen ziemlich beträchtlicher Mengen von Amidulinlösung in's Blut bei Kaninchen und bei einem Lamm fanden sich weder krankhafte Erscheinungen noch Zucker im Harn (Trommer'sche Probe). Der Verf. schliesst, dass im Blute keine bedeutende Zuckerbildung stattfand aus dem einverleibten Stärkemehl, und dass jene Versuche daher zu Gunsten der Ansicht sprechen, dass die Umwandlung der Stärke durch den Speichel und andere Verdauungssäfte nur Mittel sei, die Stärke resorbirbar zu machen. Hieran knüpft der Verf. die Vermuthung, ob nicht vielleicht bei gewissen Thieren die Stärke auch durch Umwandlung in Amidulin resorbirbar gemacht werden möchte.

Harley legte einem Hunde eine Magenfistel an und untersuchte 11 Tage nachher die Secretion. Im nüchternen Zustande fand sich ein leicht alkalisches Secret, jedoch nur dann, wenn der Hund den Speichel hinabschluckte; war dies verhindert, so war das Secret stets nur neutral. Magensaft gewann der Verf. aus der Fistel, nachdem der Magen mit Wasser ausgespritzt war, darauf von Fett und Schleimhaut befreite Eingeweide eingeführt waren, und der Hund, um das Hinabschlucken von Speichel zu verhindern, geknebelt worden war. In dem filtrirten Magensaft fand der Verf.

97,288% Wasser.
2,712% feste Theile.

2,247 Pepsin.

Chlornatrium.

Chlorkalium.

0,465 Phosphorsaurer Kalk.

Phosphors. Magnesia.
Eisen.

Die Menge des in 24 Stunden abgesonderten Magensaftes schätzt Harley nach Beobachtungen an seinem Hunde auf 1/15 des Körpergewichts.

Dass der Magensaft die Wirkung des Speichels auf Amylum nicht aufhebt, bestätigt Harley. Derselbe fand auch die Angabe bestätigt, dass der Magensaft Rohrzucker in Traubenzucker verwandele, wobei das Pepsin aber nicht betheiligt sei, sondern nur die freie Säure des Magensaftes. Auf Traubenund Milchzucker wirkte der Magensaft nicht.

Wenn Schiff einem an eine grosse Magenfistel gewöhnten Hunde 12 und mehr Stunden nach einer reichlichen Fleischmahlzeit Eiweissstücken in ein Tüllsäckchen eingeschlossen in/ den Magen einführte, so fand er, dass im Laufe von 6 Stunden Nichts oder fast Nichts von dem Albumin aufgelöst worden war, was Schiff aus der Vergleichung des Volumens der Eiweissstücken vor und nach der Einführung in den Magen ermittelt. Wenn aber unter sonst gleichen Umständen dem Hunde gleichzeitig mit der Einführung des Eiweisses durch die Fistel etwas Brod mit Fett oder etwas Fleisch, Käse, Dextrin durch den Mund oder durch die Fistel gereicht wurde, so wurde von dem Eiweiss im Tüllsäckchen viel verdauet. Schiff schliesst: nach einer unmittelbar vorausgegangenen vollständigen Verdauung ist der sonst leere Magen nicht geeignet, grössere Mengen von Eiweiss zu lösen, wohl aber der mit anderen Speisen wieder gefüllte Magen. Dies soll seinen Grund nicht darin haben, dass das Volum des eingeführten Eiweisses etwa nicht hinreichte, die Magenwände gehörig zur Absonderung zu reizen, sondern darin, dass die Magenwände an Eiweisslösendem Pepsin verarmt seien, welches durch Einführung anderer Speisen neben dem Albumin rasch wieder erzeugt werde.

Zum Beweis für diese Behauptung lässt Schiff Versuche sprechen, in denen er die verdauende Wirksamkeit des angesäuerten Infuses der Magenschleimhaut solcher Thiere prüfte, welchen 12 bis 14 Stunden nach der Fütterung der Pylorus

unterbunden war, und welche 6 Stunden darauf getödtet wurden: hatten die Thiere nach jener letzten Hauptmahlzeit Nichts mehr erhalten, so verdauete das Infus nur sehr wenig Albumin, waren die Thiere aber vor der Tödtung noch ein Mal gefüttert worden, so besass das Infus bedeutende Wirksamkeit.

Das „Laden" des Magens mit Pepsin, wie es der Verf. nennt, konnte nicht durch jede neben dem Albumin in den Magen eingeführte Substanz geschehen und nicht durch jede in gleichem Masse; geriebene Aepfel, Kaffeesatz z. B. „luden“ den Magen nicht; es schien, dass die „pepsinerzeugende Kraft“ eines Nahrungsquantums in directem Verhältniss zur Concentration der in ihm enthaltenen löslichen Nährstoffe stand. Daran wollte Schiff weiter die Vermuthung knüpfen, es möchte die Aufsaugungsthätigkeit des Magens die Magenwände in einen Zustand versetzen, in welchem sie geneigter seien, sich aus dem Blute mit Pepsin zu laden. Jedoch versetzte die Aufsaugung von Wasser, Rohrzucker, Kochsalz die Magenschleimhaut nicht in jenen Zustand. So schien dem Verf. nur noch die Vorstellung möglich, dass nach jeder Nahrungsaufnahme zunächst gewisse Stoffe ins Blut oder in die allgemeine Säftemasse dringen möchten, welche deren Zusammensetzung so umänderten, dass sie erst fähig würde, den Magen mit Pepsin zu laden. Die Bildung des Pepsins wäre demnach das Resultat eines Kreislaufs, bei welchem gewisse noch näher zu bestimmende Stoffe aus dem Magen ins Blut dringen, um, da sie dem letzteren noch nicht vollständig assimilirt seien, von dem Blute unter der Form des Pepsins im Magen wieder abgesetzt zu werden, wo sie möglicherweise durch eine zweite Verarbeitung der Blutmasse homogener werden könnten. (!) Darnach würde, meint Schiff, zuerst bei Ankunft der Speisen im Magen noch kein verdauen der Magensaft abgesondert,,,sondern nur eine saure nicht peptische" Flüssigkeit, die erst nach und nach peptische Eigenschaften erlangen soll, während die Aufsaugung und Anhäufung neuer zur Pepsinbildung geeigneter Stoffe im Blute vor sich gehe.

Zur Stütze für diese doch wohl äusserst unwahrscheinliche Ansicht führt Schiff an, dass die während der Verdauung gewonnene Magenflüssigkeit in den späteren Portionen stärkere verdauende Wirksamkeit besitzt, und dass die Bildung von Peptonen und Parapepton aus Eiweisskörpern nicht unmittelbar nach der Einführung nachweisbar sei, was auch leicht und ungezwungen sich in anderer Weise erklärt. Beiläufig wäre hier auch zu bemerken, dass man nicht, wie Schiff es will, die Gegenwart von Parapepton daran erkennen kann,

dass dasselbe Kupferoxydul in alkalischer Lösung hält, denn diese Eigenschaft theilen die Parapeptone mit sehr vielen anderen Substanzen.

Sofort nach der Einführung der Speisen in den Magen, bevor nach Schiff's Meinung Pepsin abgesondert wird, können, meint Schiff, die im Wasser und in der Säure löslichen Substanzen zur Aufsaugung kommen, und aus diesen müsste dann, meint Schiff, das Pepsin entstehen. Nach Versuchen schliesst Schiff, dass es die im Wasser löslichen, nicht die in der Säure allein löslichen Substanzen der Nahrung seien, die die Quelle des Pepsins abgeben. Bei den Versuchen an dem Fistelhund mit eingeführten Eiweisssäckchen sollen nämlich nur solche nebenbei eingeführte Substanzen die Magenschleimhaut geladen haben mit Pepsin, so dass von dem Eiweiss verdauet wurde, welche ein Wasserextract lieferten oder deren Wasserextract nicht vorher entfernt war. Deshalb sei es begreiflich, sagt Schiff, weshalb Nährstoffe mit hohem Nahrungswerth aber ohne Wasserextract für sich allein gereicht nicht nähren können, z. B. Albumin, Fibrin.

Amylum und Zucker laden den Magen nicht, dagegen Dextrin: Schiff weist die Möglichkeit nicht von der Hand, dass aus dem Dextrin im Blute Pepsin werden könne, dessen Stickstoffgehalt er nicht für erwiesen hält, der aber auch nicht stören würde bei der Annahme, dass das Dextrin im Blute irgend woher sich mit Stickstoff verbände. Brod soll den Magen viel stärker laden, wenn verhindert wird, dass der Speichel viel Zucker daraus bildet. Knochenstücken besassen die Fähigkeit den Magen zu laden, so lange sie sich im Magen befanden. Der Knochen wirkt, wie Schiff angiebt, nur durch sein. Wasserextract, d. h. seinen leimhaltigen Knorpel; gereinigter Knochenknorpel, Knochensuppe, wirkte wie Knochen, Nach Schiff befördert deshalb Leimzusatz zur Nahrung die Verdauung. Die Peptone laden die Magenschleimhaut sehr energisch; ebenso die von Albuminaten möglichst befreiete Fleischbrühe.

Die Substanzen, welche, in den Magen gebracht, die Magenschleimhaut kräftig mit Pepsin luden, thaten dies auch, wenn sie von anderen Punkten aus in's Blut eingeführt wurden, 80 vom Zellgewebe des Rückens, der Brust, des Schenkels, vom Peritonäum aus, von der Schleimhaut des Rectums aus. Schiff vermuthete deshalb weiter, dass das Wasserextract der Nahrung am energischsten Pepsin bilden werde, wenn es direct ins Blut injicirt wird. Versuche hierüber konnten zufällig nur bei Kaninchen angestellt werden, deren Magenschleimhaut

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