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als für diese Drüse, wenn in Zersetzung, charakteristisch, benutzen. Die rothe Farbe verschwindet auch hier, wenn man fortfährt Chlor einzuleiten. Die Bildung von Tyrosin im Pankreas ist nebenbei schon anderweitig bekannt.

Corvisart hat nun auch, statt wie bisher nur mit Pankreasinfusen zu experimentiren, Fisteln angelegt und seine Untersuchungen über die Verdauung von Eiweisskörpern mit natürlichem Bauchspeichel fortgesetzt. Mit Recht legt Corvisart ein grosses Gewicht darauf, dass die Fistel erst dann angelegt werde, wenn das Pankreas bei der Verdauung im Darm eingreifen soll, weil zu anderer Zeit sich kein wirksames Secret findet und nach der Operation überhaupt kein wirksames Secret mehr gebildet wird, ein bisher überhaupt zu wenig beachtetes Moment, welches wahrscheinlich auch bei den Speicheldrüsen in Betracht kommt (Ref.). Corvisart operirte deshalb bei Hunden 6 Stunden nach der Mahlzeit, und mehrmals gelang es dann sofort Secret zu erhalten, welches vor der Operation in der Drüse gebildet worden war.

Von einem 10 Kilogramm schweren Hunde erhielt der Verf. 45 Gramm Bauchspeichel im Laufe von 21/2 Stunden, nämlich während der 6. und 7. Stunde nach der Nahrungsaufnahme, die nach Corvisart die Zeit der Wirksamkeit des Pankreas umfassen. Ein Drittel des alkalischen Secrets wurde sofort mit 5 Gramm Rindsfibrin bei 42° C. in Digestion gegeben, welche letztere nach 2 Stunden ohne Spur von Fäulniss aufgelöst waren. Ein Drittel des Secrets mit 5 Gramm geronnenem Albumin unter Umschütteln digerirt ergab nach 4 Stunden dasselbe Resultat, der grösste Theil des Albumins war gelöst. Mit dem dritten Drittel des Secrets liess Corvisart ein Stück Pankreas eines andern Hundes verdauen, was ebenfalls gelang. Der Verf. hat sich diese Resultate von einer ganzen Reihe Sachverständiger bezeugen lassen und giebt an, dasselbe Resultat mehre Male erhalten zu haben.

Corvisart knüpft an die Mittheilung vorstehender Versuche noch eine Reihe von Bemerkungen, welche meistens nur Wiederholungen aus seinen früheren Mittheilungen über denselben Gegenstand sind.

In einer besonderen oben citirten Mittheilung weist Corvisart die Einwendungen zurück, welche Brinton nach sehr unzureichenden Versuchen gemacht hatte, worüber der Bericht 1859. p. 241 zu vergleichen ist.

Harley hat ungenügende Versuche über die Wirkung des pankreatischen Saftes auf Eiweisskörper angestellt, nach denen er glaubt, die Angabe von Corvisart über die Verdauung des

Henle u. Meissner, Bericht 1860.

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Eiweisses durch Bauchspeichel bis zu einem gewissen Grade bestätigen zu können.

Den aus dem unteren Theil des Dünndarms durch einen widernatürlichen After ausfliessenden Chymus (bei reichlichem Milchgenuss) fand Braune sauer, während die Darmschleimhaut selbst alkalisch reagirte. Im nüchternen Zustande reagirte der Chymus (?) neutral. Gallenfarbstoff fand sich nicht, wohl aber trat Reaction von Gallensäure sein; kein unverändertes Casein fand sich; Zucker ebenfalls nicht, aber das Wasserextract hatte die Fähigkeit, Stärke in Zucker zu verwandeln. Dagegen wurden Eiweisswürfel von demselben nicht verdauet. Buttersäure war zugegen und Tyrosin.

Aus der 24 Cm. vor der Valv. Bauhini gelegenen Oeffnung des Darms traten nach einer Mittagskost von Suppe und Fleisch nach 3 Stunden die ersten Fleischfasern hervor, nach 5 bis 6 Stunden die letzten; nach einer Mahlzeit von Petersiliengemüse und Suppe zeigten sich 21/4 Stunden nachher die ersten Spuren von Petersilie, eine Stunde später die letzten. Weintraubenschalen erschienen erst nach 33/4 Stunden.

Dem Bericht über die Untersuchungen Planer's, die Gase des Verdauungsschlauchs betreffend, wird die Bemerkung vorausgeschickt, dass sich einige sinnstörende Druckfehler im Original finden, und dass hier nach einem vom Verf. corrigirten und gütigst mitgetheilten Exemplar berichtet wird.

Zur Untersuchung der in den einzelnen Abtheilungen des Darms sich bildenden Gase wurden Hunde benutzt, auf deren Nahrung besondere Rücksicht genommen wurde. Bei einem sechs Tage hindurch ausschliesslich mit Fleisch gefütterten Hunde, der fünf Stunden nach der Nahrungsaufnahme getödtet wurde, fand sich in geringer Menge Gas sowohl im Magen, wie im Dünn- und Dickdarm. Das Gas aus dem Magen bestand aus 25,20% Vol. Kohlensäure, 6,12% Sauerstoff und 68,68% Stickstoff. Das Dünndarmgas enthielt in 100 Vol. 40,1 Kohlensäure, 13,86 Wasserstoff, 45,52 Stickstoff und Spuren von Sauerstoff. Das Dickdarmgas enthielt 74,19 Kohlensäure, 1,41 Wasserstoff, 0,77 Schwefelwasserstoff, 0,63 Sauerstoff und 23,0 Stickstoff. Der Dickdarminhalt entwickelte unter einer mit Quecksilber abgesperrten Glocke bei 25-30o noch Kohlensäure und Schwefelwasserstoff, und zwar in dem Verhältniss, dass 100 Vol. des entwickelten Gases 98,7 Kohlensäure und 1,3 Schwefelwasserstoff enthielten.

Bei einem zweiten vier Tage nur mit Fleisch gefütterten Hunde, 3 Stunden nach der Mahlzeit getödtet, enthielt das wiederum geruchlose Dünndarmgas 28,62% Kohlensäure,

67,44% Stickstoff und Spuren von Wasserstoff; das stinkende Dickdarmgas 84,12% Kohlensäure, 13,32 % Stickstoff, 2,4% Wasserstoff und Spuren von Schwefelwasserstoff. Der 24 Stunden sich selbst überlassene Dünndarminhalt entwickelte ein Gasgemenge, welches in 100 Theilen aus 80,74 Kohlensäure und 19,26 Wasserstoff bestand und kleine Spuren von Schwefelwasserstoff enthielt. Der Dickdarminhalt entwickelte in 24 Stunden unter Annahme stark saurer Reaction Kohlensäure und Schwefelwasserstoff, und zwar 99% Kohlensäure, 1% Schwefelwasserstoff. Nachdem der Dickdarminhalt noch 14 Tage sich selbst überlassen worden war, fand sich ein entwickeltes Gasgemenge von 99,8% Kohlensäure und 0,2% Schwefelwasserstoff.

Nach achttägiger Brodfütterung fand sich bei einem dritten Hunde nur im Dünndarm so viel (geruchloses) Gas, dass es analysirt werden konnte. Der Dünn- und Dickdarminhalt entwickelte bei 14 tägigem Stehen in der Wärme nur sehr wenig Gas, und dieses ohne Spur von Schwefelwasserstoff. Das Dünndarmgas dieses Hundes enthielt in 100 Vol. 38,78 Kohlensäure, 6,33 Wasserstoff, 54,22 Stickstoff, Spuren von Sauerstoff.

Ein vierter Hund war vier Tage lang mit breiig gekochten Hülsenfrüchten gefüttert worden; 5 Stunden nach der Mahlzeit fand sich im Magen sehr wenig, im Dünn- und Dickdarm aber sehr viel Gas. 48 Stunden lang entwickelte der Dünnund Dickdarminhalt noch sichtlich Gas. Das Magengas bestand aus 32,91% Kohlensäure, 66,30% Stickstoff, 0,79% Sauerstoff. Das geruchlose Dünndarmgas aus 47,34% Kohlensäure, 48,69% Wasserstoff, 3,97% Stickstoff. Buttersäure liess sich im Dünndarminhalt nicht nachweisen. Das Dickdarmgas enthielt 65,13% Kohlensäure, 28,97% Wasserstoff, 5,9% Stickstoff, ohne Spur von Schwefelwasserstoff. Der Dünndarminhalt entwickelte in den nächsten 24 Stunden Kohlensäure (66,20%) und Wasserstoff (33,80%); auch der Dickdarminhalt entwickelte nur Kohlensäure und Wasserstoff, keine Spur von Schwefelwasserstoff, es fanden sich in 100 Vol. 98,1 Kohlensäure und 1,9 Wasserstoff. Nach drei Wochen fanden sich in 100 Vol. aus dem Dünndarminhalt entwickelten Gases 73% Kohlensäure und 27% Wasserstoff; aus dem Dickdarminhalt hatte sich im Laufe der drei Wochen reine Kohlensäure entwickelt.

Im Magen fand sich somit in den beiden untersuchten Fällen Stickstoff in überwiegender Menge; die diesem entsprechende Sauerstoffmenge der eingeschluckten atmosphärischen Luft war schon grösstentheils verschwunden; die Kohlensäure

menge, die sich ausserdem vorfand, betrug das doppelte Volumen vom verschwundenen Sauerstoff, sobald dessen Menge nach dem Stickstoff mit Rücksicht auf die Zusammensetzung der atmosphärischen Luft berechnet wird.

Sowohl bei vegetablilischer wie bei animalischer Nahrung wird im Dünndarm und Dickdarm anfangs Kohlensäure und Wasserstoff bei der Umsetzung der Darmcontenta gebildet, an die Stelle dieser Umsetzung tritt alsbald eine solche, bei der nur Kohlensäure entwickelt wird; letztere hält ungefähr 48 Stunden an. Dieser Wechsel in der Gasentwickelung scheint mit dem Eintritt der Darmcontenta in den Dickdarm zusammenzufallen. Bei der Umsetzung im Dick darm entsteht aus vegetabilischer Nahrung keine Spur von Schwefelwasserstoff, auch nicht bei dreiwöchentlichem Stehen des Inhalts in der Wärme, während bei Fleischnahrung mit der Fäcalbildung Schwefelwasserstoffentwickelung verbunden ist; der Schwefelwasserstoff übersteigt nicht ein Procent des entwickelten Gases, mit ihm zugleich tritt jener ekelhafte Riechstoff auf, der im Gange der Analyse erst bei Bestimmung der brennbaren Gase durch Verpuffung verschwand, ohne sich in den Resultaten der Analyse geltend zu machen. -Bei vegetabilischer Nahrung waren die Fäcalmassen stets geruchlos. Bei Fleischnahrung ist ferner die Gasentwickelung im Dünndarm gering, bei vegetabilischer Nahrung beträchtlich; im Dickdarm existirt kein derartiger Unterschied. Von Kohlenwasserstoffen fand der Verf. bei keiner Ernährungsweise im ganzen Darmcanale auch nur eine Spur.

Trotz der Diffusion zwischen Darm- und Blutgasen glaubt der Verf. aus den Resultaten der Analysen noch das wahre Verhältniss, in welchem sich die Gase bei der Verdauung entwickeln, ableiten zu können, weil die Thiere immer zu einer Zeit getödtet wurden, in welcher die Gasentwickelung aus dem Dünndarminhalte noch im lebhaften Gange war. Bei dem vierten Hunde waren dem Dünndarmgase nur sehr kleine Mengen Magengas beigemischt, weil der Stickstoffgehalt so klein war; die 47% CO2 und 48% H lassen auf Entwickelung gleicher Volumina von diesen beiden Gasen schliessen. In den anderen Fällen fand sich eine grössere Menge Magengas im Dünndarm; unter der Annahme, dass Stickstoff und Kohlensäure des Magengases noch ungefähr in demselben Verhältniss den im Dünndarm erzeugten Gasen beigemischt waren, wie sie im Magen sich finden, kann die aus dem Magen stammende Kohlensäure von der im Dünndarm gefundenen in Abrechnung gebracht werden, nämlich eine Kohlensäure

menge gleich dem doppelten Volumen des Sauerstoffs, welcher von der dem gefundenen Stickstoff zur Zusammensetzung atmosphärischer Luft entsprechenden Sauerstoffmenge verschwand; dann bleibt eine Kohlensäuremenge für den Dünndarm übrig, welche im ersten Versuche auch gleich der gefundenen Wasserstoffmenge ist, im dritten Versuche aber, Brodfütterung, wo die Verdauung nicht normal zu sein schien, das Doppelte vom Wasserstoffvolumen beträgt. Bei der Umsetzung des Dünndarminhalts ausserhalb des Darms musste eine Aenderung Platz greifen, weil die Gase sich nicht in demselben Verhältniss weiter entwickelten; das Verhältniss, in welchem sie sich weiter entwickelten, glich dem, in welchem sie sich bei dem mit Brod gefütterten Hunde im Darme selbst entwickelten.

Die Untersuchung auf die während der Gasentwickelung frei werdenden Säuren blieb ohne Resultat. Namentlich blieben mehre sorgfältige Untersuchungen auf Buttersäure bei stärkster Wasserstoffentwickelung ohne positives Resultat, und Planer hält deshalb die Annahme einer Buttersäurebildung aus Milchsäure im Darm, die mit Rücksicht auf die Art der entwickelten Gase Frerichs aus dem Geruch und Lehmann nur mit Rücksicht auf die Gase, annahmen, für nicht gerechtfertigt. Auch auf Essigsäure prüfte Planer den Dickdarminhalt vergeblich.

Der Verf. hebt hervor, dass im Magen sich bei keinem der Hunde Wasserstoff fand, dass die Kohlensäure dort in einem bestimmten Verhältniss zum Sauerstoff der verschluckten atmosphärischen Luft zu stehen schien, dass normaler Weise es im Magen nie zu beträchtlicher Gasentwickelung zu kommen scheine, und doch ganz abgesehen von der Zersetzung kohlensaurer Salze, unter abnormen Verhältnissen, leicht starke Gasentwickelung im Magen bald nach der Nahrungsaufnahme stattfinden kann: ein besonderer Umstand scheint daher in der Norm einer stärkeren Gasentwickelung im Magen vorzubeugen. Im Darm bildete sich freie Säure mit der Gasentwickelung, und letztere schien abzunehmen, wenn jene zunahm, Neutralisation der Säure beförderte die Gasentwickelung wieder, vielleicht also war die freie Säure des Magensaftes das Hinderniss gegen den Eintritt der Gährung im Magen.

Planer brachte zur Prüfung dieser Vermuthung den Mageninhalt eines mit Hülsenfrüchten 11/2 Stunden vorher gefütterten Hundes zur Hälfte sauer, wie er war, zur Hälfte mit Magnesia neutralisirt, unter abgesperrte Glocken. Letztere Portion entwickelte alsbald viel Gas und wurde dabei wieder sauer, erstere Portion entwickelte nur sehr langsam wenig Gas. Das von dem neutralisirten Speisebrei entwickelte Gas enthielt

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