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unberührt lässt; denn mit dem Wort Contactwirkung, mit welchem der Verf. abschliesst, kann hier schlechterdings Nichts auch nur vorläufig erklärt werden, wo jeder beliebige feste, unveränderliche ruhende Körper diese Wirkung soll ausüben können.

Nach Schmidt soll der Zusatz von defibrinirtem Blut oder Blutserum die Gerinnung des Chylus beschleunigen, Serum um so mehr, je mehr Blutkörperchen darin. Zusatz von mit Kohlensäure gesättigtem Wasser verhinderte die Gerinnung des Chylus für 21/2 Stunden, während mit Sauerstoff gesättigtes Wasser ohne Einfluss war. Das Blut war im ganz gasfreien Zustande wirksam; auch eingetrocknetes und pulverisirtes Blut, ebenso dessen Wasserextract, aber nicht das Wasserextract der Blutasche. Zusatz von Blut soll auch in solchen Flüssigkeiten Coagulation bewirken, die für sich meist gar nicht gerinnen, in den sogenannten serösen Transsudaten.

Die Wirksamkeit des Blutes zur Coagulation nimmt ab mit der Zeit, am längsten erhielt sie sich im Cruor. Rinderund Schweineblut wirkte rascher, als Pferdeblut. Plasma von erkältetem Pferdeblut, welches für sich erst nach einer halben Stunde gerann, wurde durch Zusatz einiger Tropfen Rindsblut sofort zum Gerinnen gebracht.

Bewirkte Schmidt durch Druck ein künstliches Transsudiren durch Blutgefässwände aus faserstoffhaltigen Flüssigkeiten, welche „spontan" gerannen, so liess sich in dem Transsudat wohl durch Zusatz von Blutserum Coagulation bewirken, aber dasselbe gerann nicht unter denselben Umständen schon, wie die Mutterflüssigkeit; der Gehalt an Eiweiss und Faserstoff in dem Transsudate war viel geringer, als in der Mutterflüssigkeit, und der Verf. schliesst, dass das in den „spontan“ gerinnenden Substanzen enthaltene Gerinnungsprincip nicht mit in die Transsudate übergehe.

Lussana sucht nach seinen und Beltrami's Studien nachzuweisen, dass das Blutfibrin der regressiven Metamorphose angehöre, was heutzutage von Vielen angenommen wird, und speciell, dass dasselbe aus den Muskeln stamme, verbrauchtes Fleischfibrin sei, eine Hypothese, die durch bisher vorliegende Thatsachen ebenso wenig, wie durch die Betrachtungen Lussana's gestützt wird, und wohl als höchst unwahrscheinlich bezeichnet werden darf.

Tigri schliesst aus seinen a. a. O. nicht mitgetheilten Untersuchungen, dass die in den Lymphdrüsen fortwährend erzeugten Lymphkörperchen oder farblosen Blutkörperchen dazu. bestimmt seien, im Blute allmählich aufgelöst zu werden, und

so zu Eiweiss und Faserstoff des Blutes resp. auch der Lymphe zu werden. Die Lymphkörperchen, wesentlich aus eiweissartiger Substanz bestehend, sollen schwach sauere Reaction haben, welche durch das Alkali des Blutes neutralisirt werde, wobei dann eben die Auflösung der Körperchen erfolge. Ausführlicher scheinen die diesen sonderbaren Aussprüchen zum Grunde liegenden Untersuchungen mitgetheilt zu sein in dem Bulletin des sciences médicales de Bologne 1859 October, welches dem Ref. nicht zugänglich war.

Botkin beobachtete, dass die Blutkörperchen einer Portion Blut sich nicht gleichmässig, und nicht gleich schnell bei Zusatz von Salzlösungen oder Zuckerlösung verändern, dass die einen mehr Widerstand leisten, als andere, und der Verf. führt diese Differenzen auf verschiedenes Alter der Blutkörper zurück. Botkin empfiehlt zur Demonstration jener Unterschiede der Blutkörper besonders den Zusatz concentrirter Lösung von Tartarus natronatus. Dabei beobachtete Botkin auch Verschiedenheiten des specifischen Gewichts der Blutkörper, Hand in Hand gehend mit jenen Differenzen in der Widerstandsfähigkeit. Eine Mischung von Blut und Lösung von Tart. natron. in einem hohen cylindrischen Gefässe zeigte nach einigen Tagen drei deutlich abgegrenzte Schichten. Die obere Schicht, durchsichtig, enthielt fast nur Körper, die wenig in ihrer Form verändert waren; eine zweite dickere Schicht, trübe, dunkeler, enthielt durchgängig in die Länge gezogene Blutkörper; endlich die unterste dünnste Schicht erschien als dunkler Bodensatz, bestand ausschliesslich aus Blutkörperchen, die ihre runde Form wiedererlangt hatten, und vergrösserte sich beständig auf Kosten der zweiten Schicht.

Wenn der Inhalt der Blutkörper gegen Salzlösungen, wie Chlornatrium, schwefelsaures Natron diffundirt, so betheiligt sich dabei das Hämatin; dagegen tritt kein Farbstoff aus, wenn die Diffusion gegen Zuckerlösung oder schwefelsaure Magnesia erfolgt. Diese beiden Stoffe halten den Blutfarbstoff auch in den Geweben zurück, blutreiche Theile färben nach Botkin Zuckerlösung und Lösung von schwefelsaurer Magnesia nicht, wohl aber, wie bekannt, andere Salzlösungen. Dasselbe gilt nach Botkin auch für Gallenfarbstoff (vergl. oben).

Der Harnstoff wirkt nach Botkin auf die rothen Blutkörper ebenso, wie nach Kühne die Gallensäuren, löst sie nämlich auf; dabei sollen die Körperchen mit Beibehaltung ihrer ursprünglichen Form nach und nach kleiner werden und endlich ganz verschwinden.

Mit dem Hämatin hat nach Staedeler's Untersuchungen der rothe Farbstoff manche Aehnlichkeit, welcher leicht durch Oxydation des Tyrosins entsteht, den Staedeler vorläufig Erythrosin nennt. Dieser Farbstoff bildet sich sowohl bei Auflösung von Tyrosin in überschüssiger Salpetersäure, als auch bei Anwendung von weniger Salpetersäure, als zur Lösung erforderlich ist, und zwar direct aus dem Tyrosin beim freiwilligen Verdampfen der Flüssigkeit. Der dunkelroth braune im Wasser und anderen gewöhnlichen Lösungsmitteln unlösliche amorphe Rückstand löst sich in Schwefelsäure haltigem Wasser, wurde aus der Lösung durch Ammoniak nur zum Theil gefällt. Die Lösung war bei durchfallendem Lichte grünlich, bei auffallendem Lichte undurchsichtig roth, ähnlich defibrinirtem Blut. Indem Staedeler aus Robin's Analyse des Hämatoidins statt der von diesem selbst abgeleiteten Formel vielmehr die Formel C30 H18 N2 06 ableitet, meint er, dass sich eine Beziehung zum Tyrosin auffinden lasse, sofern nämlich 2 (C18 H11 NO6) (Tyrosin) + 20 C2O4 + C4H4O4 + C30 H18 N2O6. Das Hämatoidin, welches Staedeler als Grundfarbstoff des Blutes bezeichnet, der wahrscheinlich mit einer eisenhaltigen organischen Substanz in Verbindung sei, könnte also durch einen Oxydationsprocess aus dem Tyrosin, welches beim Zerfall der Eiweisskörper im Organismus entsteht, hervorgehen.

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Für wahrscheinlich hält es Staedeler weiter, dass das Gallenbraun, dessen Formel nach Heintz C32 H18 N2 09 sein soll (nach Staedeler bedenklich wegen der ungraden Sauerstoffzahl), sich nur durch ein Plus von 2 Aeq. O von dem Hämatoidin unterscheide. Dagegen möchte Staedeler der Ansicht Valentiner's von der Identität des Biliphains mit Hämatoidin, der auch Brücke beitrat (Bericht 1859. p. 259), nicht beitreten, weil die Biliphainkrystalle mit Salpetersäure_sehr schön die Gallenpigmentreaction, das Hämatoidin von Robin aber nur dunkelrothe Lösung mit Salpetersäure giebt. das Biliphain durch Oxydation in Biliverdin übergeht, so sei es möglich, dass letzteres 2 Aeq. O mehr, als das Biliphain enthalte. Doch existiren, meint Staedeler, jedenfalls mehre grüne Gallenfarbstoffe, die verschiedenen Ursprungs sein können, alle aber die Pigmentreaction mit Salpetersäure geben; Heintz untersuchte in Aether unlösliches Biliverdin, Scherer und Staedeler ein in Aether lösliches.

Da

Mettenheimer fand die im vorj. Bericht p. 258 erwähnte Beobachtung Zenker's über Bildung von Hämatoidin aus Bilifulvin unter Aether bestätigt. Die rein entleerte Galle einer

menschlichen Leiche, in welcher Bilifulvinstäbchen, wurde mit Aether übergossen und stehen gelassen: die Bilifulvinstäbchen verschwanden, und nach etwa 14 Tagen fanden sich schön ausgebildete grosse Hämatoidinkrystalle (Hämatin nennt sie der Verf.) von tief granatrother Farbe.

Zur Darstellung der sog. Häminkrystalle Teichmann's ist der schon von Anderen als unnöthig bezeichnete Zusatz von Kochsalz nach Landerer sogar verwerflich, weil, wie derselbe angiebt, nach dem Kochen reiner Essigsäure mit Kochsalz beim Verdunsten in gelinder Wärme Krystalle zum Vorschein kommen, die mit den sog. Häminkrystallen die grösste Aehnlichkeit haben; ebenso sah Landerer aus verdünnter Lösung von essigsaurem Natron solche Krystalle entstehen, die mit den sog. Häminkrystallen verwechselt werden können. Nach diesen Mittheilungen erscheint das, was Teichmann über die Umstände, unter denen sich seine Krystalle bildeten, angegeben hat, wenigstens sehr auffallend; man vergl. den Bericht 1856. p. 207. Gleichwohl hält Landerer die auf die sog. Häminkrystalle basirte Blutprobe für vortrefflich.

Plagge konnte aus einem Lappen, der vor 21 Jahren mit dem Blute eines Hingerichteten getränkt war, durch Behandlung mit Eisessig allein keine Krystalle erhalten, als aber ein wenig Kochsalz zugesetzt worden war, erhielt der Verf. Krystalle in Menge, und zweifelt gar nicht daran, „Häminkrystalle“ erhalten zu haben, obwohl er die (nicht näher bezeichnete) Form der Krystalle etwas abweichend fand von aus frischem Blute erhaltenen Krystallen.

In dem bei nicht perforirtem Uterus zurückgehaltenen und angesammelten Menstrualblut fand Hooper in grosser Menge sog. blutkörperchenhaltige Zellen, die er jedoch auch nur für agglomerirte Blutkörper hält; in 1000 Theilen waren: 208,00 feste Theile:

182,44 Albumin und Blutkörper,

2,80 Fett,

3,18 Wasserextract,

3,78 Alkoholextract,

6,24 Salze d. Alkalien,

9,56 Erdsalze.

Stoffwandel im Blute und in den Organen.

Secretionen.

Leber.

V. Friedländer und C. Barisch (Heidenhain), Zur Kenntniss der Gallenabsonderung. Archiv für Anatomie und Physiologie. 1860. p. 646.

G. Scott, On the influence of mercurial preparation upon the secretion of bile. Archives of medicine. I. p. 209.

Nach B. J. Stokvis, Beiträge zur Physiologie des Acidum uricum. Archiv für die holländischen Beiträge. II. p. 260.

G. Staedeler, Ueber eine leichte Darstellungsweise des Xanthins und der sich anschliessenden Stoffe aus thierischen Organen. Züricher Verhandlungen. 1860. p. 198.

G. Harley, The saccharine function of the liver. Medical times and gazette. 1860. I. p. 153.

Colin, De la production du sucre dans ses rapports avec la résorption de la graisse et la chaleur animale pendant l'abstinence et l'hibernation. Comptes rendus. 1860. II. p. 684.

F. Musculus, Remarques sur la transformation de la matière amylacée en glucose et dextrine. Annales de ehimie et de physique. 1860. T. 60. p. 203.

Blutdrüsen. Drüsen.

Liégeois, Anatomie et physiologie des glandes vasculaires sanguines. Thèse. Paris. 1860. (Enthält keine eigenen Untersuchungen.)

Nach B. J. Stokvis, Beiträge zur Physiologie des Acidum uricum. Archiv für die holländischen Beiträge. II. p. 260.

L. Cooper Lane, Nachweisung des Inosit. Zeitschrift für rationelle Medicin. X. p. 160.

Muskel- und Nervengewebe.

W. Kühne, Myologische Untersuchungen. Leipzig. 1860. (Siehe den vorjährigen Bericht.)

E. Harless, Untersuchungen an der Muskelsubstanz. Sitzungsberichte der baierischen Akad. d. Wiss. 1860. p. 93.

W. Valentiner, Beiträge zur Pathochemie der Säuferconstitutionen. Archiv etc. der wissenschaftlichen Heilkunde. Bd. V. p. 63.

G. Staedeler, Ueber eine leichte Darstellungsweise des Xanthins und der sich anschliessenden Stoffe aus thierischen Organen. Züricher Verhandlungen. 1860. p. 198.

Beale, On the importance of ascertaining the specific gravity and amount of solid matter of the brain in health and disease. Archives of medicine. I. p. 155.

Marcé, Recherches sur la proportion d'eau dans les substances grise et blanche du cerveau et sur la faculté d'absorption d'eau que possède cet organe. Journal de la physiologie. III. p. 213.

H. Herz, De nonnullis chemicis cerebri elementis. Dissertation.

wald. 1860.

Greifs

L. Cooper Lane, Nachweisung des Inosit. Zeitschrift für rationelle Medicin.

X. p. 160.

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