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kommen durchsichtigen homogenen Grundsubstanz, in welcher Massen von grossen spindel- und sternförmigen Zellen lagen, deren Ausläufer zahlreiche Anastomosen bildeten. Seltener kamen grosse kreisrunde oder ovale Zellen ohne Ausläufer vor. Die Hauptgefässe hatten bereits eine etwa 0,011" dicke Schicht kleiner circulär verlaufender Muskelzellen; die noch wenig zahlreichen Seitenäste derselben zeigten die Symptome des Wachsthums. Sie bestanden aus spindelförmigen Zellen, waren zum Theil blutführend, zum Theil aber erst in der Bildung begriffen und ihre letzten Enden standen dann in Zusammenhang mit den anastomosirenden Zellen. Diese letztern zeigten öfters doppelte Contouren und starke Kernvermehrung.

Bei Rindsembryonen von 6-7 Cm. Länge war die Grundsubstanz bereits wellig parallel gestreift, in Bündel gespalten; in ihr liegen wieder massenweise Spindelzellen mit 2-4 ovalen Kernen mit Kernkörperchen, und grosse sternförmige Zellen mit meist sehr zahlreichen und ganz feinen Ausläufern, welche vielfach anastomosirend ein Netzwerk bilden. Die Spindel- und Sternzellen liegen in den Bündeln, kuglige Zellen ohne Ausläufer in den Lücken zwischen den Bündeln. Selbst bei weiter vorgeschrittener Entwicklung zeigen die Capillaren oft noch deutlich ihre Zusammensetzung aus Spindelzellen.

Bei menschlichen Embryonen hat bereits im zweiten Monate des Fötuslebens die Bildung von Fibrillen in der Grundsubstanz der Balken begonnen. Die Lücken enthalten Gallerte und grosse kuglige Kernzellen; in den Balken liegen in Menge grosse, klare, spindel- und sternförmige Zellen mit deutlicher scharf begrenzender Membran, grossem, ovalem, Nucleolus-haltigem Kern und langen, breiten, mattglänzenden Ausläufern, welche unter einander anastomosirend ein Zellennetz bilden. Die Zahl der Ausläufer ist verschieden, bald sind es nur zwei, häufiger aber 5—6 und mehr. Die Kerne haben 0,0035 bis 0,0040" Durchmesser und deutlich doppelte Contouren; oft liegen ihrer zwei in einer Zelle. Das Kernkörperchen fehlt nie, ist kuglig, ziemlich gross (bis zu 0,0006") und macht den Eindruck eines prall mit Flüssigkeit gefüllten Bläschens. Der Inhalt von Zelle, Kern und Kernkörperchen ist vollkommen klar, trübt sich aber sehr rasch durch Einwirkung von Essigsäure oder wässeriger Jodlösung. Ebenso gerinnt durch diese Reagentien die Grundsubstanz und der Inhalt der Lücken.

Im dritten Monat hat die Grundsubstanz bereits an den meisten Stellen ein feinfaseriges Gefüge, während sich die Spindelzellen durch Kerntheilung massenhaft vermehren; häufig

sieht man die Kerne in langen Reihen hinter einander liegen, während die Zellen selbst nicht so rasch in der Abschnürung nachfolgen und diese Kernreihen nur ganz knapp umschliessen, so dass es den Anschein haben kann, als lägen die Kerne theilweise frei. Die spindel förmigen Zellen sind zahlreicher in der Nähe der Gefässe, während in der Rindenschichte fast ausschliesslich sternförmige Zellen vorkommen.

In einem Fall aus dem vierten Monate fand Weismann statt der Zellen nur unregelmässige, membranöse Fetzen, immer mit Fettkörnchen bedeckt, oder auch unbestimmt begrenzte, die Form der früheren Stern- oder Spindelzellen nachahmende Haufen feinkörniger Masse, welche sich mit Jod dunkelbraun färbt. Die Muskelzellen der Gefässe waren dabei ganz normal. Ueberhaupt kam ihm Fettmetamorphose der Zellen in höherm oder geringerm Grade an vielen Nabelsträngen aus früherer Fötalzeit vor, was er dem Umstande zuschreibt, dass die menschlichen Embryonen, die man zur Untersuchung erhält, meist kranke oder abgestorbene sind. Die Zelle ist dann collabirt, die Membran faltig und kann bei fortschreitender Degeneration wirklich zerstört werden.

Um im Nabelstrang älterer und reifer Früchte die Zellen im Innern der Balken deutlich sichtbar zu machen, setzt Weismann dem Präparat Essigsäure und dann etwas Jodwasser zu. Die durch die Essigsäure aufgequollenen und durchsichtigen Bindegewebsbündel färben sich durch das Jod schwach gelb, während alle Zellmembranen eine dunklere Farbe annehmen, Kerne und Kernkörperchen die dunkelste. So sieht man Zellen in sehr verschiedenen Zuständen. Es zeigt sich in dem Maschennetz der Bindegewebsbalken gleichsam ein zweites Maschennetz, gebildet durch

1) Grosse dreieckige oder polygonale, durch breite Ausläufer unter einander sich verbindende Zellen mit ovalem Kernkörperchenhaltigem Kern, von verschiedener Grösse. Ohne die Ausläufer betrug bei einer der grössten die Länge 0,02", die Breite 0,009". Die Kerne messen bei einer Länge von 0,003" — 0,005" in der Breite 0,0017′′-0,0035". Sie sind stets doppelt contourirt und enthalten ein auch zwei runde Kernkörperchen. Selten begegnet man einer Zelle mit nur Einem Kern und in den ausgebildetsten Fällen findet man bis zu sieben Kernen in einer Zelle.

Der Inhalt dieser letzteren ist verschieden, bald ganz feinkörnig, matt, mit Jod dunkel sich färbend (Protein-haltig), oder klar, oder mit Fetttröpfchen mehr oder minder durchsetzt.

Die Ausläufer, deren die Zellen bis zu sieben und mehr haben, besitzen meist eine ziemlich bedeutende Breite, 0,0035" und mehr, nicht selten sind sie bis zur Weite der Zelle ausgedehnt und stellen so doppelcontourirte kernhaltige Schläuche dar, von bedeutendem, an- nnd abschwellendem Durchmesser, welche nicht nur Aehnlichkeit mit Capillaren haben, sondern die man entschieden für nichts anderes halten kann, als für Capillaren. In diesen Schläuchen nehmen die Kerntheilungen ihren ungestörten Fortgang, häufig liegen zwei Kerne dicht bei einander, anderwärts sind sie durch fortgesetztes Wachsthum des Rohrs bereits aus einander gerückt.

Die Gestalt der Zellen und ihrer Ausläufer hängt einigermassen von der Gestalt und der Länge des Balkennetzes ab, in welchem sie liegen. So sind an der Peripherie die Ausläufer kurz, weil hier die Balken kurz, die Maschenräume klein sind, während unmittelbar um die grossen Gefässe die Maschen eng, aber sehr lang sind und demgemäss auch die Zellenform lang, verhältnissmässig schmal ist, die Gestalt mehr der Spindelform sich nähert und die Zahl der Ausläufer sich oft auf zwei beschränkt. Lang gestreckte gut ausgebildete Capillarröhrchen finden sich am häufigsten in der Mitte zwischen Peripherie und Gefässen.

Wo es einmal in einem Nabelstrang zur Bildung dieser Capillaren gekommen ist, da sind sie oft über grosse Strecken des Gewebes verbreitet, und meistens finden sich dann im ganzen Nabelstrang die Zellen gross, strotzend mit Saft gefüllt, die Kerne in lebhafter Theilung begriffen.

2) Schmale, spindelförmige Zellen mit längeren oder kürzeren fadenförmigen Ausläufern und kleinem, länglich ovalem, einfach contourirtem, stark glänzendem Kern, der seine Bläschennatur verloren hat und sich wie ein fester Körper ausnimmt. Der Kern, stets ohne Kernkörperchen, liegt den Zellwänden durchaus an, oder ist vollständig mit ihnen verschmolzen, als Andeutung desselben bleibt oft eine geringe Anschwellung der Faser in ihrer Mitte. Gegen Essigsäure sind diese Zellen vollkommen resistent.

Sie liegen theils einzeln hinter einander, theils mehrere parallel neben einander und anastomosiren seltener. Auch können neben einander liegende Fasern mit einander verschmelzen, indem die Grundsubstanz zwischen ihnen den chemischen Charakter der Fasern annimmt. Es entstehen so breitere bandartige Streifen in welchen die einzelnen Fasern mehr oder weniger noch zu erkennen sind. Die sternförmigen Zellen der Peripherie finden sich ebenso verdichtet und faserartig geworden. Von dem kleinen

Kern, dem die Zellmembran bald lockerer, bald dichter anliegt, strahlen nach den Seiten hin Ausläufer, welche meistens anastomosiren mit benachbarten Zellenausläufern. Auch sie sind schmal, dunkelcontourirt, das Licht stark brechend, resistent gegen Säuren. Von elastischen Fasern unterscheiden sich diese Gebilde durch ihre Löslichkeit in Kalilauge.

3) Zwischen beiden Extremen, der faserartig gewordenen. Zelle und den Capillaren kommen die mannigfachsten Zwischenstufen vor, breitere spindelförmige Zellen, in Essigsäure erblassend, mit ovalem Kernkörperchen-haltigen Kern und kurzen, oft auch mit sehr langen Ausläufern, die ein mehr oder minder vollständiges Netzwerk bilden, zugleich dann auch Zellen mit drei und mehr Ausläufern, die aber alle sehr schmal sind. In anderen Fällen findet man die Zellen gross, aber die Ausläufer noch schmal und häufig frei auslaufend, ohne mit anderen in Verbindung zu treten.

Die Fettmetamorphose findet sich am häufigsten bei den Zellen, die ihrer Ausbildung zu Capillaren am nächsten gekommen waren, und zwar kann man hier die verschiedenen Stadien genau verfolgen; in Einem Fall fand Weismann gar keine zelligen Elemente im Gewebe, d. h. weder Zellen noch Kerne, sondern nur Haufen von feinen Fettmolekülen, die durch ihre Gestalt ihre Abstammung aus den Kernen und Zellen zum Theil noch erkennen liessen.

Der Kern wird immer erst viel später von der fettigen Umwandlung ergriffen, als der Zelleninhalt und die Zellmembran; wenn jene bereits zerfallen, kann dieser noch ganz intact erscheinen. So erklärt der Verf., dass zuweilen Stellen im Gewebe vorkommen, WO nur freie Kerne von der gewöhnlichen ovalen Gestalt in den Balken liegen und man durch keine Mittel einen Zellinhalt, noch eine Zellmembran nachzuweisen vermag. Allerdings bleibt dabei die Annahme nothwendig, dass die Fetttröpfchen aus der Umgebung der Kerne durch Resorption verschwunden seien.

Von den verschiedenen Entwicklungs- oder Rückbildungsstufen finden sich meist mehrere zugleich in einem Nabelstrang vor, doch scheint es zur Ausbildung vollkommener Capillaren nur seltener zu kommen. Wenn aber in einem und demselben Nabelstrang die verschiedensten Formen zusammen vorkommen, so geschieht dies doch stets so, dass ein Theil des Gewebes nur Capillaren und grosse wachsende Zellen, ein anderer dagegen nur faserartige führt. Die Einen vertreten die andern und damit widerlegt sich die Meinung, die man

zu adoptiren wohl geneigt sein könnte, als ob ein Theil der Zellen Gefässanlage, ein Theil Anlage elastischer Netze sei.

Alles dies vereinigt sich, Weismann's Ansicht plausibel zu machen, dass Gefässbildung das eigentliche Endziel der Zellen des Nabelstranges sei, und dass die Zellen des menschlichen Nabelstrangs dies Ziel nur unvollständig und niemals vollkommen erreichen, und deshalb gleichsam auf Abwege gerathen. Weiter aber vermag ich ihm in die Reflexionen, die er an diese Thatsachen knüpft, nicht zu folgen. Weismann betrachtet die Stern- und Spindelzellen, gleichviel ob sie zu Gefässen werden oder nicht, als allgemeine histologische Formelemente des embryonalen Bindegewebes, das Bindegewebe als allgemeine Intercellularsubstanz, und beweist den Einfluss der Zellen auf die Grundsubstanz daraus, dass das letztere sich um die Zellen, wie über eine Form, zu Bündeln zusammenzieht, und dass die Spaltung der Balkensubstanz in Fibrillen stets parallel der Längsrichtung der Zellen erfolgt. Aber in flächenhaften Organen, z. B. im Mesenterium, entwickeln sich die Bindegewebszüge in verschiedenen Richtungen frei und unabhängig von Zellen, und wenn demnach Zellen, die das Bindegewebe einschliesst, in gleicher Richtung mit dem Bindegewebe sich verlängern und Fortsätze treiben, so wird es unmöglich sein, zu entscheiden, ob die Zellen dem Bindegewebe die Richtung vorzeichnen, oder ob sie, wie Ref. es ansah, der Richtung der Bindegewebsfasern folgen.

In der sehnigen Haut, welche die sackartigen Erweiterungen des Magens des Seesterns an die Wirbelsäule der Arme befestigt, nahm Mettenheimer abwechselnd dunklere und hellere Streifen wahr, die aber nicht senkrecht auf der Längsaxe der Fasern zu stehen, sondern von einer Runzelung der Haut in einer der Längsaxe der Fasern parallelen Richtung herzurühren schienen.

2. Elastisches Gewebe.

M. Sée, Anatomie et physiologie du tissu élastique. Thèse. Paris. 8.
H. Müller, Ueber die elastischen Fasern im Nackenband der Giraffe. Würzb.
naturwissensch. Zeitschr. Heft 2. p. 162.

Weismann, Zeitschr. f. rat. Med. 3. R. Bd. XI. Hft. 2. 3. p. 146.
Luschka, Hirnanhang und Steissdrüse. p. 41.

W. Müller, Zeitschr. f. rat. Medicin. 3. R. Bd. X. Hft. 2. p. 173.

Das eigenthümliche Ansehen der elastischen Fasern des Nackenbandes der Giraffe, die sich, wie Quekett zuerst beschrieb, durch regelmässig von einander abstehende Querstreifen auszeichnen sollen, ist nach H. Müller Folge der

Henle u. Meissner, Bericht 1860.

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