Изображения страниц
PDF
EPUB

Säuren (besonders Essigsäure, Milchsäure) verhindert, so dass die Lösung Lackmus röthen kann, ohne dass das Eiweiss aus fällt, welches erst bei weiterem Säurezusatz präcipitirt wird. Nach Ausfällung des Eiweisses aus einer reinen Kalialbuminatlösung durch Neutralisation bewirkte Zusatz von phosphorsaurem Kali oder Natron sofortige Lösung des Niederschlages, bei saurer Reaction der Lösung, ohne dass das phosphorsaure Salz im Ueberschuss zugesetzt wurde. Indem Rollet es nun nach den vorhandenen Untersuchungen über die Milchsalze als sehr wahrscheinlich bezeichnet, dass in der Milch phosphorsaure Alkalien enthalten sind, hält er den Einwand gegen die Annahme der Identität des Kalialbuminats und des Caseins, den Hoppe geltend machte, für beseitigt.

Auch mit Rücksicht auf den im vorj. Bericht p. 315 erwähnten Versuch Hoppe's, nach welchem dieser sich der Ansicht von Berzelius angeschlossen hatte, dass nämlich Milchsäure, nicht saures phosphorsaures Natron die saure Reaction frischer Milch bedinge, hat Rollet einen Controlversuch angestellt mit einer künstlichen Mischung von Milchsäure und phosphorsaurem Natron, mit welcher Rollet ebenso verfuhr, wie Hoppe mit der sauren Milch; da das Resultat des Versuchs das gleiche war, welches Hoppe erhielt, so schliesst Rollet, dass Hoppe's Versuch die Abwesenheit von saurem phosphorsauren Natron in der Milch nicht beweist.

Jonas glaubt in einer Butter, die auf der Schnittfläche eine grau-blau-grünliche Färbung annahm, sonst normal war, die blau färbende Substanz an die Molken abgab, phosphorsaures Eisenoxydul nachgewiesen zu haben, und erklärt die blaufärbende Substanz für Vivianit, phosphorsaures Eisenoxyduloxyd, über dessen Bildung im thierischen Körper in den letzten Jahren einige Beobachtungen bekannt wurden. Reichardt bemerkt, dass Phosphorsäure und Eisen in der Milch vorkommen, sei bekannt, aber nicht bewiesen, dass phosphorsaures Eisenoxydul, noch weniger, dass Vivianit das Blaufärbende sei. Reichardt beobachtete in Jena ausgebreitet Blauwerden der Milch und besonders des Rahms. Braconnot's Angaben über das Verhalten des Färbenden zu Säuren und Alkalien etc. wurden bestätigt gefunden. Das Mikroskop wies an den intensiv gefärbten Stellen Pilzfäden nach, die bei schwacher Vergrösserung blau erschienen.

Hautsecrete.

Bizio beobachtete einen Mann, bei welchem die Hautabsonderung am Scrotum und hinteren Theil des Penis, die

sich in ein stets getragenes Suspensorium imbibirte, Indigo enthielt, der blaue Flecken auf dem Zeuge bildete. Der Verdacht, dass der Indigo aus dem Harn stammen möchte, schien dadurch beseitigt, dass im Hemde nie eine Spur von blauen Flecken gesehen wurde.

Bird untersuchte Massen von eingetrocknetem Smegma praeputii von einem Falle von angeborner Phimose. Es war harte weisse Substanz, aus körniger Masse mit zerfallenen Epithelien und Cholesterinkrystallen bestehend. 100 Theile bestanden aus

74,6 Wasser,

25,4 festen Theilen,

2,4 Alkoholextract und Cholesterin,

20,2 Epithelien etc,

2,8 Salze.

Transsudate.

Beale fand in Amniosflüssigkeit vom Menschen (8. Monat) 987,00 p. mille Wasser, 13,00 p. mille feste Theile, die aus 9,50 Theilen Eiweiss und Salzen und 3,50 Harnstoff bestanden. Diese Harnstoffmenge ist bedeutend grösser, als die, welche Picard angab gefunden zu haben (Ber. 1856. p. 310).

Giesecke fand in dem guten, geruchlosen, rahmartigen Eiter eines (später geheilten) Congestionsabscesses 11,24% feste Stoffe (bei 120° C.), darunter 10,12 organische, 1,12 unorganische Stoffe. Das specifische Gewicht betrug 1022, die Reaction Nach Einzelbestimmungen war die

war schwach alkalisch.
nähere Zusammensetzung folgende:

4,38 Albumin.

4,65 Eiterkörper, Schleim, wenig Leucin und Glutin. 1,09 Cholestearin und etwas neutrales Fett.

0,59 Chlornatrium.

0,32 Natron des Natronalbuminats und wenig Natronphosphat, sehr wenig Kaliphosphat.

0,21 Phosphorsaure Erden und Eisenoxydul. 88,76 Wasser.

100,00

Güntner veranlasste eine Untersuchung des blauen Farbstoffs, welchen Eiter zuweilen enthält: er hatte zwei Fälle von länger bestehenden Geschwüren, auf denen sich der die Verbandstücke blaufärbende Stoff bildete. Spängler fand, dass der blaue Stoff durch Wasser leicht extrahirt wurde, welches dann schwach alkalisch reagirte. Kochen veränderte die Farbe

nicht, Salzsäure fällte das blaue Extract rosenroth, Salpetersäure gelb, rauchende Schwefelsäure röthlich gelb, tiefgelb, zuletzt braun. Kali entfärbte sofort, ebenso Chlor. Als das Extract über Nacht stand, entfärbte es sich. Beim Eindampfen blieb dann eine gelbbraune, dann grüne Flüssigkeit, endlich ein hellgelber Rückstand, der mit Salpetersäure unter Erwärmen sich am Rande röthlich braun färbte, mit Ammoniakzusatz tief gelb, mit Kalisalz braun wurde. In dem Rückstande des Extractes zeigte das Mikroskop neben amorphen gelben Massen Krystalle, welche ihrer Form nach und nach dem beim Erhitzen auftretenden Geruch nach Benzoesäure für Hippursäure gehalten wurden.

Güntner sah blauen Eiter meist bei heruntergekommenen Individuen, bei alten Eiterungen mit dünnem grauen Eiter; blaue Färbung trat besonders bei sich zugesellendem Erysipel auf.

Fordos nennt den blauen Farbstoff des Eiters, welchen er krystallisirt erhalten hat, Pyocyanin: er extrahirt die Verbandstücke mit schwach ammoniakalischem Wasser, schüttelt mit Chloroform, welches jenen Farbstoff, Fett und gelben Farbstoff aufnimmt. Der Rückstand der Chloroformlösung, mit einigen Tropfen Salzsäure übergossen, wird roth, eine Verbindung des Pyocyanins mit Salzsäure; eingetrocknet wird die Masse mit Chloroform extrahirt, welches jene Verbindung zurück lässt. Unter Chloroform mit etwas Baryt zusammengerieben wird die salzsaure Verbindung zerlegt, das ausgeschiedene Pyocyanin färbt sich wieder blau und krystallisirt in blauen Prismen. Es löst sich in Wasser, Weingeist und Chloroform, wird durch Chlor entfärbt, durch Säuren geröthet, durch Alkalien gebläuet. Reductionsmittel entfärben die Lösung, Oxydation stellt die blaue Farbe wieder her.

Einnahme und Ausgabe.

J. L. Teed, Animal chemistry and its relations to therapeutics. American journal of medical sciences. 1860. Vol. 40. p. 63. (Enthält wesentlich einen Auszug neuerer Arbeiten über Ernährung.)

J. C. Leuchs, Die Ernährung, mit besonderer Berücksichtigung des Rindviehs. Nürnberg. 1860.

Bartsch, Beobachtungen über den Stoffwechsel Neugeborner. Archiv etc. der wissenschaftlichen Heilkunde. V. p. 123.

C. Schmidt, Ueber die chemische Constitution und den Bildungsprocess der Lymphe und des Chylus. A. a. O.

C. Voit, Untersuchungen über den Einfluss des Kochsalzes, des Kaffees und der Muskelbewegungen auf den Stoffwechsel. München. 1860.

Th. Bischoff, Ueber eine Arbeit von Dr. Voit: Die thierischen Kraftäusserungen in ihrem Zusammenhange mit dem Stoffwechsel. Sitzungsberichte der k. baier. Akad. d. W. 1860. p. 139.

C. Vogt, Untersuchungen über die Absonderung des Harnstoffs und deren Verhältniss zum Stoffwechsel. Separatabdruck aus dem VII. Bande der Untersuchungen zur Naturlehre von Moleschott. Giessen. 1861. Sam. Haughton, On the natural constants of the urine of man. The Dublin quarterly journal of medical science. 1860. August. p. 1.

Seegen, Physiologisch-chemische Untersuchungen über den Einfluss des Karlsbader Mineralwassers auf den Stoffwechsel. Wiener medic. Wochen

schrift. 1860. Nr. 21-23. 46. 48. 50. 51.

F. H. S., Influence of arsenious acid upon the waste of the animal tissue. American journal of science and arts. 1860. Vol. 30. p. 209.

H. E. Roscoe, On the alleged practice of arsenic - eating in Styria. Philosophical magazine. 1860. Vol. 20. p. 350.

E. Schäfer, Die Arsenikesser in Steiermark. Sitzungsberichte der k. Akad. zu Wien. Bd. 41. p. 573.

Bei den Untersuchungen Bartsch's über Einnahme und Ausgabe Neugeborner wurden die Kinder von 24 zu 24 Stunden gewogen und von dem Bruttogewicht das der getrockneten Bekleidung abgezogen; dabei wurde beachtet, dass das Trinken des Kindes stets um gleiche Zeit den Wägungen voraus ging. Die Nahrungseinnahme wurde durch Wägung des Kindes vorund nachher bestimmt, während Verluste durch Haut und Nieren während des Saugens durch Guttaperchaumhüllung verhindert waren, die Ausgabe durch die Lungen aber nach besonderen Beobachtungen in Rechnung gebracht wurde. Die Ausgaben des Kindes in 24 Stunden wurden bei Gewichtszunahme durch Subtraction der Einnahmen von dieser, bei Gewichtsabnahme durch Addition derselben zu dieser gefunden.

=

Der Verf. theilt auf diese Weise erhaltene Zahlen mit für Kinder von der Geburt an bis zu solchen von 8 Tagen. Darnach sind die Einnahmen am ersten Tage fast Null, daher auch nach Ablauf der ersten 24 Stunden Gewichtsabnahme bemerklich ist. Auch ein zweitägiges Kind kann noch Gewichtsverlust zeigen, meistens aber war dann schon beträchtliche Gewichtszunahme vorhanden. Die Ursache des Gewichtsverlustes bei zwei und etwa auch mehrtägigen Kindern findet der Verf. in unzureichender oder unpassender Muttermilch. Die tägliche Nahrungsmenge wächst vom 6 stündigen Kinde bis zum achten Tage von 29 Gr. bis auf 630-750 Gr. Die mittlere Nahrungsmenge von 4 eintägigen Kindern würde nach den zur Aufstellung von Mittelzahlen übrigens nicht ausreichenden Beobachtungen 20 Gr., die von 4 zweitägigen 162 Gr., die von 4 fünftägigen 500 Gr. betragen. Auf 100 Theile Milch würden 1 zweitägiges Kind um 32, ein dreitägiges Kind um 31, 1 viertägiges um 13, 1 fünftägiges um 11 Theile an Gewicht zunehmen. Auf 1000 Theile Körpergewicht würde 1 eintägiges Kind täglich 6, ein zweitägiges 56,

ein

1 dreitägiges 111, 1 viertägiges 125, 1 fünftägiges 155, sechstägiges 126, 1 achttägiges 209 Theile Milch täglich einnehmen. Ein eintägiges Kind trinkt in 24 Stunden etwa 10-11 Mal, 1 fünftägiges 9 Mal, 1 achttägiges 8 Mal, wobei die Grösse der einzelnen Dosen zunimmt.

Die mittlere Ausgabe für 24 Stunden betrug bei den eintägigen Kindern 127 Gr., bei den zweitägigen 118 Gr., bei den fünftägigen 445 Gr., bei den sechstägigen 451 Gr., bei den achttägigen 693 Gr.: auf 1000 Theile Körpergewicht eine Zunahme der Ausgaben von 41 bis auf 211. Die Ausgabe durch die Lungen wurde gefunden durch den Gewichtsverlust zwischen zwei Wägungen, während das Kind bis auf das Gesicht ganz in Guttapercha eingehüllt war. Nach zwei Beobachtungen von einem fünftägigen Kinde betrug die Lungenausgabe für 1 Stunde 4,5 Gr., bei einem sechstägigen Kin le 3,6 Gr. (3 Beob.), bei einem siebentägigen Kinde 3,7 Gr. (4 Beob.), das fünftägige Kind schrie viel beim Versuche, daher die höhere Zahl.

Schmidt berechnete bei Gelegenheit der oben mitgetheilten Untersuchungen über Lymphe und Chylus eine Stoffwechselgleichung für ein Füllen. Bei 1,79 Kilogr. Heu und 0,64 Kilogr. Hafer und 3,819 Kilogr. Wasser täglich für 100 Kilogr. Körpergewicht ergab sich 0,58 Kilogr. Ansatz, als tägliche Gewichtszunahme. Das Thier liefert dabei 0,317 Kilogr. Harn und 3,401 Kilogr. Excremente. Nach der weitern Analyse stellt Schmidt folgende Endgleichung des Stoffwechsels für 100 Kilogr. Gewicht Füllen.

Einnahme in Gr. (ohne Trinkwasser):

frisch wasserfrei Wasser Kohle

H N

Mineral. O Bestandth. Heu 1790 1543 247,0 706,8 77,1 23,1 597,1 138,9 Hafer 640 543,4 96,6 275,5 34,8 12,0 199,4 2430 2086,4 343,6 982,3 111,9 35,1 796,5 160,6

Ausgabe durch Darm und Nieren:

21,7

Mineral.

[blocks in formation]

incl. Wass. 6250,3 4162,6 2087,7 982,3 111,9 35,1 796,5 161,9

Assimilirt 2536,3 1357,8 1178,5 630,8 66,3 7,6 471,2 2,6 u.exspirirt Assimilirt 580 462,7 117,3 78,1 11,4 7,6 17,6 2,6 Exspirirt 1956,9 895,1 1061,2 552,7 54,9 453,6

« ПредыдущаяПродолжить »