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dem Verf. weder in diesem, noch im ersten Stadium eine in Theilung begriffene Zelle begegnete, und dass zwischen deutlich geschiedenen, neben oder vor einander liegenden Ausläufern bis zu den deutlich durch einen Faden verbundenen Zellen eine Reihe von Uebergangsstufen vorkam. Die Verwachsung kömmt dadurch zu Stande, dass bald die Ausläufer zweier Zellen mit ihren Spitzen sich berühren, bald zwei neben einander liegende Ausläufer durch Schwinden ihrer Wandungen zu einem Faden verschmelzen; auch Verwachsung des Ausläufers einer Zelle mit der Spitze einer andern kömmt vor; am seltensten der von Margo beschriebene Fall, Verschmelzung der schief an einander gelagerten Spitzen der spindelförmigen Zellen. Zellen mit drei Ausläufern, die in diesem Stadium hier und da zwischen den übrigen gefunden werden, gehören, wie Margo vermuthet, dem Bindegewebe an. Nach der Verschmelzung der Zellen wachsen die Verbindungsfäden in die Breite, die Zellen dagegen scheinen schmaler zu werden und rücken aus einander: so gehen die Elemente in das dritte Stadium (bei Schafsembryonen von 4 Cm. Länge) über, welches der Verf. als Stadium der varicösen Faser charakterisirt. Zwischen runden und spindelförmigen Zellen liegen alsdann parallele Fasern, isolirt oder zu Bündeln von zwei bis vier vereinigt, die von Strecke zu Strecke Anschwellungen zeigen, in welchen ein scharf contourirter Kern von etwa 0,0075 Mm. Durchmesser liegt. An den das Licht stärker brechenden Randpartien der feinen Faser tritt zuerst die Querstreifung auf und schreitet allmälig gegen die Anschwellung, die den Kern enthält, fort. Das vierte Stadium beobachtete der Verf. in der Rumpfmuskulatur von Schafsund Schweinsembryonen von 6-20 Cm. Länge und in Rindsembryonen von 9-22 Cm.; er nennt es das Stadium der parallelrandigen, kernhaltigen, vom Sarkolemma umgebenen Muskelfaser. Jetzt, nachdem die den Kernen entsprechenden Anschwellungen ausgeglichen, die Querstreifen über das ganze Bündel ausgedehnt und Längsstreifen überall deutlich sind, beginnt auch eine Vermehrung der Kerne durch Theilung. Von den im Innern des Bündels gelegenen Muskelkernen unterscheidet Margo die Kerne des Sarkolemma, welche kleiner, mehr kreisförmig sind, und zuweilen einen oder zwei meist geschwungene kurze Schwänzchen haben sollen. Vom vierten Stadium an bis zum Ende des Embryonallebens verändern sich die Muskelfasern nicht mehr wesentlich; sie nehmen langsam an Dicke zu, die Axenkerne schwinden allmälig, die Kerne des Sarkolemma rücken weiter auseinander

und scheinen mehr in die Fasersubstanz selbst eingedrückt, so dass sie das Sarkolemma nicht mehr emporheben, wie dies bei jüngeren Fasern der Fall ist.

Die Methode der Zählung, mittelst welcher Budge die Vermehrung der Bündel der Muskeln während ihres Wachsthums nachzuweisen suchte, hält Weismann (rat. Med. p. 266) nur dann für zuverlässig, wenn man dazu Muskeln wählt, deren Fasern gleiche Länge haben, da sonst bei feinen Fasern nicht wohl zu entscheiden sei, ob man natürliche oder abgerissene Enden vor sich habe. Indessen bestätigt Weismann sowohl das Resultat der Unter uchungen Budge's, als auch die Vermuthungen, welche Budge bezüglich der Art, wie die Vermehrung der Fasern vor sich geht, geäussert hatte. Nach Weismann giebt es zwei Formen der Längstheilung, die er als Zweitheilung und als Randabspaltung mit gänzlicher Auflösung der Mutterfaser in feine neugebildete bezeichnet. Die Zweitheilung ist bei starken, die Randabspaltung bei feinen Fasern häufiger, und so ist der regelmässige Process vielleicht der, dass eine starke Faser sich in zwei theilt und dann jeder Theil sich durch Randabspaltung vervielfältigt. Jedenfalls kommen zahlreiche Ausnahmen von der Regel vor. Zum Behuf der Zweitheilung vermehren sich die Kerne zuerst durch Theilung und ordnen sich in zwei, selten drei getrennte, oft sehr breite, Säulen dichtgedrängter Kerne, neben welchen noch einzelne in grösseren Abständen von einander liegende Kerne vorkommen. Die Kernreihen verlängern sich bis zu beiden Ansatzpunkten der Faser, die zugleich breiter und platter wird und sich so der Länge nach zwischen beiden Kernreihen hindurch theilt, dass in jeder Hälfte eine Kernreihe zu liegen kömmt. Fasern mit je Einer Kernreihe, in welchen die Randabspaltung beginnen soll, werden ebenfalls breiter und blasser, zuletzt in der Weise, dass ihr Contour nur bei scharfem Zusehen genau zu verfolgen ist, während der mittlere Theil, welcher die Kernreihe unmittelbar umgiebt, anfänglich wenigstens noch von grösserer Dicke bleibt und oft noch sehr scharfe, dunkle Querstreifung zeigt, wenn diese sich an den verbreiterten Randpartien nur noch stellenweise erkennen lässt. Zuweilen nimmt die Dicke von der Mitte nach den Rändern zu so plötzlich ab, dass es das Ansehen hat, als wäre die Kernreihe von zwei schmalen Bändern quergestreifter Substanz eingefasst.

In diesem Stadium entsteht in der Nähe des verdünnten Faserrandes eine Spalte von verschiedener Länge, und zwar so, dass das zwischen Spalte und Rand liegende Stück in

gewissen Abständen die erwähnten isolirten Kerne enthält. Dies geschieht meist an mehreren Stellen in der Länge einer · Faser zu gleicher Zeit; verlängerte man die Spalten, so würden sie alle zusammentreffen und dann also eine bandartige, kernhaltige Faser von geringerer Breite, aber derselben Länge wie die Ursprungsfaser, von derselben ablösen. Die Spaltung beginnt nicht immer an denselben Punkten, man trifft die verschiedensten Verhältnisse. Theils sind an den Sehnenenden bereits vollkommene Abspaltungen eingetreten, während im übrigen Verlauf nur einzelne kürzere correspondirende Spalten sich zeigen, theils hat sich eine junge Faser bereits in weiter Strecke vom Rande abgeschnürt und hängt nur noch an einer kurzen Strecke mit der Mutterfaser zusammen, theils sind in dem Mittelstück bereits lange Spalten vorhanden, während die Sehnenenden noch ungetheilt sind. Oft bestehen zwei- und dreifache Spaltungen neben einander; in einzelnen Fällen war eine solche platte Faser mit Kernreihe ganz zerspalten in vier bis fünf feine Fasern, deren jede isolirte Kerne in weiteren Abständen enthielt, und die, wenn auch auf grosse Strecken frei und vollkommen selbstständig in der Flüssigkeit flottirend, doch an anderen Stellen die ganz unversehrte, nirgends eingerissene oder auch nur die künftige Spaltung andeutende homogene Mutterfaser darstellten.

In diesem letzten Falle spalten sich natürlich von beiden Rändern her junge Fasern ab, nicht selten aber geschieht dies auch nur an Einem. Es liegt dann die Kernsäule dem Einen Rande viel näher, oft ganz dicht an. Nach Erzeugung der jungen Fasern scheinen die mittleren Kernsäulen zu schwinden; sie finden sich im fertigen Muskel nicht mehr, an ihrer Stelle zuweilen zwischen einer Gruppe feiner Fasern eine feinkörnige, amorphe Masse.

Da überall scharf begrenzte Linien sowohl den Contour der Spalten, als der abgeschnürten Fasern bilden, so hält Weismann es für wahrscheinlich, dass das Sarkolemma sich mit abschnüre, ähnlich wie die Zellmembran beim Theilungsprocess der Zellen. Das Wachsen der Bündel in die Dicke erklärt der Verf., Margo entgegen, nicht aus Anlagerung neuer Zellen, sondern nur aus der Ausdehnung der vorhandenen feinen Bündel (durch Intussusception). Dichotomisch getheilte und partiell gespaltene Muskelbündel mit einfachem Sehnenansatz kommen auch bei erwachsenen Fröschen vor; Weismann erklärt sie für in der Theilung stehen gebliebene. Doch erfolgten auch Neubildungen im ausgewachsenen Thiere,

die auf periodische Zunahme oder Erneuerung der Muskelbündel deuteten.

Zwischen den glatten Fasern im Schliessmuskel der Anodonta entdeckte Margo einzelne quergestreifte, deren Querstreifung auf derselben Anordnung der Sarcous elements, wie bei den Wirbelthieren, beruht. Es giebt Bündel, welche stellenweise querstreifig, stellenweise homogen erscheinen und welche, bei starker Vergrösserung auch im homogenen Theil sehr kleine, stark lichtbrechende, in Aether unlösliche Körnchen ungeordnet zeigen. Bei Cephalopoden beobachtete der Verf. feine (0,0035 bis 0,0062 Mm. starke), homogene, zum Theil in eine stark lichtbrechende Rindensubstanz und eine schwächer brechende Marksubstanz geschiedene Fasern und dicke Fasern (von 0,008 bis 0,011 Min. Durchmesser) mit deutlichem Sarkolemma, wovon einzelne ebenfalls in Rinden- und Marksubstanz geschieden, andere durchaus von senkrecht oder schräg zur Axe gestellten Reihen der Fleischelemente erfüllt waren. Bei Helicinen kömmt ein Unterschied zwischen Rinden- und Marksubstanz nur selten vor; ebenso selten eine querreihenförmige Anordnung der Elemente; am häufigsten sind sie ohne besondere Ordnung und so dicht an einander gedrängt, dass der ganze Inhalt als eine feinkörnige oder homogene, das Licht stark brechende Masse erscheint. Die Entwickelung der Muskeln geht nach Margo bei Mollusken auf dieselbe Art von Statten, die er früher für die höheren Thiere beschrieb: die Muskelsubstanz ist das Product der Sarkoplasten, welche in den Körpermuskeln vollkommen mit einander verschmelzen, im Herzen dagegen sich als getrennte Elemente erhalten. So stellt sie auch Weismann (Arch. für Anat. p. 52) durch Behandlung des Herzens der Mollusken mit Kalilauge dar. Bei den Crustaceen und Insecten steht der Bau des Herzens dem der höheren Wirbelthiere näher. Weismann findet überall baumförmig sich verästelnde, quergestreifte, kernhaltige, nicht in Fibrillen zerfallende Muskelbündel mit selbstständiger, homogener Hülle, welche sich mit der Kalilösung von 35 Proc. nicht in Zellen zerlegen lassen.

Bei Hirudo umwickeln sehr lange Faserzellen spiralförmig das Rückengefass. Während das breite Mittelstück der Zelle oberflächlich und beinahe ringförmig liegt, steigen die Enden, bedeckt von den Mittelstücken der folgenden Zellen, schräg am Gefäss hinab. Dadurch entsteht der Anschein von Längsund Ringmuskeln, wie ihn Leidig beschrieb, wobei die Längsmuskeln sich schmaler ausnehmen. Mettenheimer beobachtete an Muskelbündeln von Anneliden stellenweise theils quere,

theils schräge feine Streifung. Die Nematoden unterscheidet Schneider nach der Anordnung ihrer Muskeln in Platymyarier und Coelomyarier. Bei den ersteren bestehen die Muskeln aus spindelförmigen mit dem längsten Durchmesser parallel der Längsaxe des Thiers gestellten Zellen, deren jede einen Kern enthält. Ueber die Zellen verlaufen regelmässig Längsstreifen einer stärker brechenden Substanz, die in einer schwächer brechenden eingebettet liegen. Auf jeder Zelle sitzt, wie ein Polster auf seiner Unterlage, eine Blase, welche eine eigene Membran besitzt und einen Inhalt, der bald durchsichtig und homogen, bald körnig und faserig ist. Von ihr gehen Ausläufer aus, welche mit einer dreieckigen Basis beginnen und quer nach der Rücken- und Bauchlinie verlaufend, dort mit den von der anderen Seite kommenden sich vereinigen und so auf der Rücken- oder Bauchlinie einen Strang bilden. Bei den Coelomyariern ist der blasige Theil der Zelle von dem streifigen umwachsen; der letztere bildet eine tiefe Rinne, welche nach der innern Seite offen oder auch geschlossen ist; im letzteren Fall bildet der Muskel ein geschlossenes Rohr, aus dessen Mitte der blasige Theil heraustritt, um den nach der Medianlinie sich fortsetzenden Querstrang zu bilden. Der blasige Theil der Muskelzelle entspricht, nach Schneider's Meinung, der Marksubstanz, der streifige Theil der Rindensubstanz der hohlen Muskelfasern anderer Wirbellosen. Bezüglich der Muskeln von Mermis bestätigt Schneider Meissner's Beschreibung; nur glaubt er nicht, dass jede Muskelzelle die Länge des ganzen Thieres habe, da die Fasern mit Natronlauge in kürzere, beiderseits zugespitzte Stücke zerfallen.

4. Nervengewebe.

L. Mauthner, Beiträge zur näheren Kenntniss der morphologischen Elemente des Nervensystems. Wien. 8.

W. Turner, Further observations on the structure of nerve fibres. Quarterly Journ. of microsc. sc. July. Journ. p. 180. pl. VIII. Fig. 4.

J. Lockhard Clarke, Observations on the structure of nervefibre. Ebendas. Owsjannikow, Archiv für Anatomie. Hft. 4. p. 474.

J. Kollmann, Ueber den Verlauf der Lungenmagennerven in der Bauchhöhle. Zeitschr. für wissenschaftl. Zoologie. Bd. X. Hft. 4. p. 413. Taf. XXIII. XXIV.

W. Kühne, Note sur un nouvel organe du système nerveux. Comptes rendus. 1861. 18 Févr.

L. Beale, Die Endigung der Nerven in quergestreiften Muskelfasern. Aus dem brit. med. Journ. July. in Schmidt's Jahrb. 1861. Hft. 1. p. 25. W. Krause, Anatom. Untersuchungen. Hannover 1861. 8. 2 Taf.

N. Jacubowitsch, Terminaison des nerfs à la péripherie et dans les différents organes. Comptes rendus. 7. Mai.

Reissner, Archiv für Anatomie. p. 553.

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