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Mittheilung nunmehr die Richtigkeit der Beobachtungen von Meissner und Manz anzuerkennen und vor der Verwechslung, die ihm begegnet ist, der Meissner'schen Plexus mit den angeblichen Nervenfaserplexus Billroth's, theilweise bluterfüllten Capillargefässnetzen, zu warnen. Die von Billroth beschriebenen Netze aus dem Darm des Kindes hält übrigens auch Krause für wirkliche Nervengeflechte. Kollmann (p. 437) weicht darin von Meissner und Manz ab, dass er in allen Nervenstämmchen des Darms doppeltcontourirte Fasern sieht. Nur in Folge der längeren Maceration in Holzessig würden sie allmälig blass, den gelatinösen Nervenfasern ähnlich. Auf dieselbe Ursache führt Kollmann die langgestreckten, wurstförmigen, in die Nervenstämmchen sich verlängernden Formen der Ganglienzellen, so wie den Mangel des Kerns zurück, wovon Manz berichtet. Die Vermehrung der Nervenfasern innerhalb der Ganglien der Nervea veranlasst den Verf. zu der Annahme, dass in denselben multipolare Ganglienzellen vorkommen, von deren Existenz er sich an sympathischen Ganglien des Kindes überzeugt zu haben behauptet. Krause (p. 76) beschreibt Ganglien und Nervenplexus aus der Nervea des Dünn- und Dickdarms, so wie der Blinddärme bei Vögeln. Die Fasern sind hier meist blasse, kernhaltige, etwas abgeplattete Bänder von 0,0017"" Breite, 0,0009" Dicke. Die Ganglienzellen sind zum Theil nur scheinbar spindelförmig, dadurch dass eine abgeplattete, linsenförmige Zelle sich auf den Rand stellt; sie geben in der Regel zwei Fortsätze nach entgegengesetzten Richtungen ab. Von den aus dem Plexus austretenden Aesten scheinen die stärkeren für die eigentliche Muskelhaut, die feineren für die Muskellage der Schleimhaut bestimmt. Die Nerven aus der Nervea des menschlichen Darms schildert Krause im frischen Zustande als sehr blasse, mit undeutlichen Kernen besetzte, längsgestreifte Stränge; die Kerne betrachtet er, wie Manz, als Bestandtheile der Scheide; den Fasern schreibt er, wegen des eigenthümlichen Glanzes, den sie in verdünnter Natronlösung annehmen, einen fetthaltigen Inhalt zu und glaubt, dass sie sich von doppelrandigen Nervenfasern nur durch geringere Stärke und Mangel der cylindrischen Form unterscheiden. Um den Ureter der Vögel bilden nach Manz feine, nur aus wenigen Fasern bestehende Nervenästchen mikroskopische Netze mit kleinen, gangliösen Anschwellungen. Die meisten Zellen zeigen Spuren je Eines Fortsatzes; doch kommen auch bipolare vor. Aehnliche, nur kleinere und seltenere Ganglien besitzt das Vas deferens, der Duct. pancreat., choledochus und eysticus. In allen Ausführungsgängen gehören diese Nervengeflechte der Adventitia an und erstrecken sich

nicht in die Muscularis. In entsprechenden Ausführungsgängen der Säugethiere hat der Verf. umsonst nach Ganglien gesucht.

Kölliker's Angaben über die Entwicklung der Nervenfasern im Schwanz der Froschlarven werden von Krause durchgehends bestätigt.

In den nach der Trennung von den Centralorganen degenerirten Nerven fand Walter, zwischen Oeltropfen eingelagert, anfangs von ihnen verdeckte, später, nachdem die Oeltropfen sich zu unregelmässigen Haufen vereinigt hatten, deutlicher hervortretende Moleküle, die er gemäss ihres Aussehens und wegen der röthlichen Farbe, die sie auf Zusatz von Zucker und Schwefelsäure annehmen, als eiweissartige Kügelchen betrachtet. Sie liegen besonders auf dem Axencylinder und geben demselben ein scheinbar krümliges Ansehn (in Einem Falle war indess, vier Monate nach der Durchschneidung des Nerven, der Axencylinder wirklich krümlig zerklüftet). Demnach wäre, wie Walter annimmt, in der Markscheide während des Lebens ein eiweissartiger Körper gelöst, dessen Gerinnung nach dem Tode oder der Nervendurchschneidung möglicher Weise die erste Veranlassung zur Abscheidung und zum Zusammentreten der in der Markscheide befindlichen Fette gebe. Wenn die Resorption der Fett- und Proteinkügelchen so weit gediehen, dass die Nervenscheiden mit ihren wechselständigen ovalen Kernen leer zurückbleiben, so füllen sich die Kerne mit feinen Fettmolekülen. Quantitative Bestimmungen des Fettes ergaben, dass zu Anfang des Degenerationsprocesses keine Vermehrung des Fettgehaltes der Nerven, also keine Umwandlung der in der Markscheide befindlichen Proteinsubstanzen in Fett stattfindet. Dass nach der Resorption des Fettinhaltes die Proteinkörperchen, ähnlich wie die Kerne der Nervenscheiden, eine Fettmetamorphose erfahren, stellt Walter nur als Vermuthung hin. Philipeaux und Vulpian (a. a. O. p. 495) bemerken ebenfalls in den degenerirten Nervenfasern neben den Kügelchen des Marks eine Materie, die nicht das Ansehn von Fett hat und doch in mehr oder minder voluminösen Tropfen erscheint; den Axencylinder sahen sie längere Zeit nach der Durchschneidung der Nerven wohl erhalten.

Die Regeneration der Nerven besteht nach Philipeaux und Vulpian in der Wiederansammlung der Mark substanz zwischen dem Axencylinder und der Scheide. Die Zusammenziehung und Faltung der Scheide um den Axencylinder nach der Resorption des Marks ist Ursache, dass die neue Marksubstanz anfänglich nur in dünner Lage erscheint und längere Zeit bedarf, um die Scheide vom Axencylinder abzuheben und sie auf den früheren Umfang des Nerven wieder auszudehnen.

Im Uebrigen enthält die Abhandlung der beiden genannten Autoren die Belege zu den im vorigen Jahre vorläufig veröffentlichten und bereits im vorigen Berichte mitgetheilten merkwürdigen Resultaten über die Regeneration der von den Centralorganen, ja von Centralorganen und peripherischer Endigung getrennten Nervenfasern. Die Fortschritte der Restauration sind mehrfach an demselben Nerven verfolgt. Von der Regeneration der an der Durchschnittsstelle wieder vereinigten Nerven unterscheidet sich die Regeneration der definitiv von den Centralorganen getrennten nur durch ihr langsameres Fortschreiten. Bildet sich an der Durchschnittsstelle eine Narbe, so beginnt die Regeneration des peripherischen Stücks, bevor die Entartung den äussersten Grad erreicht hat. Die Narbe, auch wenn sie nur wenige Nervenfasern enthält, wirkt befördernd auf die Wiederherstellung des peripherischen Nervenstücks, durch eine Art Irradiation, wie die Verff. annehmen.

Schiff erklärt die eigenthümlichen Resultate der von Philipeaux und Vulpian angestellten Versuche daraus, dass sie nur ganz junge, meist neugeborene Thiere dazu verwandten; bei etwas älteren Thieren sei Wiedervereinigung des peripherischen Theils der durchschnittenen Nerven mit dem centralen unerlässliche Bedingung der Regeneration des peripherischen. Landry hat aber auch bei ganz jungen Thieren die Versuche mit durchaus negativem Resultat wiederholt.

Hjelt konnte sich nicht überzeugen, dass die Kerne, die in den Scheiden durchschnittener Nerven nach der Resorption des Inhaltes sichtbar werden, von Anfang an vorhanden seien; er glaubt, dass sie zum grossen Theil neu, durch Theilung der ursprünglichen Kerne entstanden seien. Rundliche und längliche Kerne ordnen sich zum Theil in einfacher Reihe, zum Theil in mehreren Reihen neben einander in dem interstitiellen Bindegewebe zwischen den durchschnittenen Nerven. Während ein Theil der Kerne fettig entartet, verbinden andere sich netzförmig durch Fäden, in welche die Kerne oder vielmehr die Membran, die sie umgiebt, sich fortsetzt. Allmälig rücken die Kerne aus einander, verlängern sich die Verbindungsfäden und werden breiter. Während ihre Contouren sich deutlicher markiren, beginnt eine Differenzirung von Scheide und Inhalt; die den Kernen entsprechenden Anschwellungen erhalten ein granulirtes Ansehn, eine helle äussere Belegungsschichte und so erscheinen die neugebildeten Fasern scharf contourirt, schmal, anfangs durchsichtig. Der Verf. meint annehmen zu müssen, dass wenigstens ein grosser Theil der alten Nervenfasern mit

diesen neugebildeten in Verbindung trete und den ersten Anstoss zu ihrem Uebergang in Nervengewebe gebe.

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Stannius hatte die Nervenfasern des Petromyzon sämmtlich für marklos erklärt. Auch Reissner fand in denselben kein eigentliches Nervenmark, jedoch in vielen Fasern einen Zwischenraum zwischen Scheide und Axencylinder, der doch von einer eigenthümlichen, vielleicht mehr wässrigen Substanz ausgefüllt werden müsste. Schneider beschreibt (p. 240) Fasern von eigenthümlichem Verlauf aus der Haut der Nematoden, die die Bedeutung von Nervenfasern haben könnten.

III. Compacte Gewebe.

1. Knorpelgewebe.

M. Wilckens, Zur chemischen Constitution des Knorpelgewebes. Zeitschr. für wissensch. Zoologie. Bd. X. Hft. 4. p.. 467.

C. Trommer, Zur chemischen Natur der wahren oder chondrogenen Knorpel und der Knochen- oder collagenen Knorpel. Archiv für patholog. Anatomie und Physiol. Bd. XIX. Hft. 5. 6. p. 554.

M. Schultze, Zur Frage über die sogenannte künstliche Umwandlung chondrogenen Knorpels in collagenen. Ebendas. Bd. XX. Hft. 3. 4. p. 370. A. Milne-Edwards, Etudes chimiques et physiologiques sur les os. Ann. des sciences naturelles. 4e sér. T. XIII. p. 113.

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H. Müller, Ueber verkalkte und poröse Kapseln im Netzknorpel des Ohrs. Würzb. naturwissensch. Zeitschr. Bd. I. Hft. 1. p. 92.

Friedleben's interessante Beobachtung, dass chondrogene Knorpel, wenn man sie nach Art der zu extrahirenden Knochen mit Salzsäure digerirt, eine collagene Beschaffenheit annehmen, hat mancherlei Anfechtungen erfahren. Milne-Edwards widerspricht geradezu den von Friedleben constatirten Thatsachen: Knochen- und Knorpelstücke, die er in demselben Gefäss mit Salzsäure macerirt hatte, lieferten, der erstere Glutin, der andere ein charakteristisches Chondrin. Wilckens macht auf die Unterschiede in der elementaren Zusammensetzung des Leims und Chondrins, namentlich auf den Schwefelgehalt des letzteren, aufmerksam. Mit Salzsäure digerirtes Chondrin zeigte ihm allerdings keine der Reactionen, die das Chondrin vor dem Leim auszeichnen, aber auch keine Reaction gegen Galläpfelaufguss. Trommer bestätigt, dass der im angesäuerten Zustande gekochte wahre Knorpel wie Leim reagirt; wurde aber der chondrogene Knorpel vor dem Kochen vollständig

entsäuert, wozu nach dem Auswaschen noch Behandlung mit einer sehr verdünnten Aetzammoniaklösung erforderlich ist, so zeigte die Auflösung nur chondrogene Reactionen, während die Auflösung des in gleicher Weise von Säure befreiten Knochenknorpels die collagenen Reactionen beibehält. Schultze endlich weist auf eine früher von ihm mitgetheilte Beobachtung hin, wonach sich der mit verdünnter Kalilauge digerirte ächte Knorpel, nach vollständiger Entfernung der Kalilauge, wie Knochenknorpel verhielt. Er ist der Meinung, dass diese durch Kali bewirkte Veränderung dieselbe sei, wie die, welche Friedleben und Trommer durch Einwirkung der Säure erzielten, und dass es sich hier um Zersetzungsproducte handle auf Wegen, die der Organismus während des Lebens nicht einschlägt. Ohnehin gehört nach den jetzt gültigen Ansichten über die Verknöcherung, da man annimmt, dass der ächte Knorpel aufgesogen und die knorplige Grundlage des Knochens neu abgelagert werde, der Uebergang der Chondrin- in Leimgebende Substanz nicht mehr zu den physiologischen Problemen.

H. Müller traf im Ohrknorpel eines Hundes verkalkte Kapseln an in Gruppen von 4 bis 12. Die Wände der Kapseln waren sehr dick; die Verkalkung ging von den innersten (jüngsten) Schichten aus. Häufig war auch die faserige Grundsubstanz mit Kalk imprägnirt, in körniger oder klein drusiger Anordnung. Zuletzt wurde auch die Zwischensubstanz grösserer verkalkter Kapselgruppen homogen und es stellte dann das Ganze einen in den Knorpel eingesprengten Kalkkörper mit drusiger Oberfläche dar. In dem Ohrknorpel eines anderen Hundes war eine innere, 0,005-0,006 Mm. mächtige Zone der Kapseln von feinen, radiären Porenkanälchen durchzogen. In demselben Knorpel war eine Kapsel mittelst einer in der Mitte durchbrochenen Scheidewand unvollkommen in zwei Hälften getheilt; in der Oeffnung der Scheidewand steckte der schmale Theil einer biscuitförmigen, also wahrscheinlich in Theilung begriffenen Zelle, über deren Kern sich nichts ausmachen liess.

H. Müller empfiehlt den Nickhautknorpel des Hundes, um Knorpelkapseln mechanisch zu isoliren.

2. Knochengewebe.

Milne-Edwards, Ann. des sc. nat. T. XIII.

p. 113.

A. Friedleben, Ueber den Werth der Wasserbestimmung des Knochengewebes in physiol. und pathol. Hinsicht. Archiv der Heilkunde. 1861. Hft. 2. p. 139.

Ders., Beitr. zur Kenntniss der physikal. und chem. Constitution wachsender und rhachit. Knochen. Wien. 8.

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