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eine principielle Scheidung nicht zulassen; man sehe sie überall continuirlich zusammenhängen und successiv in das Bindegewebe der gröberen Septa übergehen. Auch finde man in Lymphdrüsen älterer Individuen ein Netzwerk von gleicher Form mit noch stärkeren Balken, an welchen die Faserung bestimmt hervortritt. Den Zusammenhang aller dieser Netze construirt nun His folgendermassen: Das Primäre seien überall die anastomosirenden Zellennetze, die vielleicht in früherer Zeit eine schleimige Zwischensubstanz umfasst hätten; Zellen und Ausläufer umlagerten sich dann später mit einer Substanz, die entweder den Charakter der elastischen oder den der leimgebenden faserigen Substanz annehme. Zuletzt atrophire die ursprünglich vorhandene Zelle.

Ref. kann in dem His'schen Zellennetz nichts Anderes erkennen, als die feinste Sorte von Bindegewebsnetzen, die, nach des Verf. eigenem Geständniss, ganz unmerklich in die gröberen und gröbsten übergehen. Es ist begreiflich, warum jene feinsten Fäden in Kalilösung und Essigsäure eher verschwinden, als die stärkeren; eigentlich gelöst werden sie nicht, denn wenn sie verschwunden schienen, lassen sie sich durch Zusatz von Wasser wieder sichtbar machen. Es giebt in solchen feinen Netzen Maschen, welche eben weit genug sind, um Ein Lymphkörperchen aufzunehmen. Bleibt bei dem Auspinseln des Netzes zufällig hier und da ein Körperchen in einer Masche sitzen, so macht es den Eindruck eines Kerns, die Masche stellt die Zelle, die mit dieser Masche zusammenhängenden Bälkchen stellen die Ausläufer dar. Ich kann nicht umhin, anzunehmen, dass ein grosser Theil der von His (Taf. XXVIII. Fig. 1) abgebildeten Zellen diese Bedeutung hat. Entfernt man in Gedanken den Kern aus der angeblichen Zelle, so erhält man eine Masche, die in Grösse und Form den benachbarten leeren Maschen gleicht. Zwar ist mitunter der scheinbare Zellenkern auch in der Form von den freien, durch das Auspinseln isolirten Körperchen verschieden, elliptisch, langgestreckt, platt oder stäbchenförmig; aber man darf nicht vergessen, dass die Lymphkörperchen weich und dehnbar sind und, wenn sie einmal in einer Masche haften, auch mit derselben gestreckt und comprimirt werden.

Hätten aber wirklich einige oder viele der in dem Netze festsitzenden Körperchen eine von den eigentlichen Drüsenkörperchen verschiedene Bedeutung und böten sie durch ihre Form, durch ihr Verhalten gegen Reagentien, durch die Anwesenheit von Kernkörperchen und dergl. hinreichende Anhaltspunkte, um sie für Zellenkerne zu erklären, so fehlte noch

Henle u. Meissner, Bericht 1860.

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der Beweis, dass der helle Saum, der sie umgiebt und die Ausläufer aussendet, einer Zelle entspricht. Dazu gehörte, dass man den Kern (beim Wälzen) allseitig und ununterbrochen von dem Saum eingefasst sähe, vor Allem aber, dass man die Entwickelung dieser Elemente thatsächlich bis auf das Stadium zurück verfolgte, in welchem die anfänglich discreten Zellen ihre Ausläufer einander entgegensenden. Die Entwickelungsgeschichte, welche His giebt, ist rein hypothetisch; sie überspringt die ersten Stadien und ermittelt auch die folgenden nur aus einer willkürlichen Gruppirung der neben einander befindlichen Formen, ohne irgend einen Anhaltspunkt, dass die eine der anderen vorausgegangen sei. Allerdings stützt

sie sich stillschweigend auf gewisse Analogien, namentlich auf die Schilderungen, welche Kölliker u. A. von der Entwickelung des netzförmigen Bindegewebes, insbesondere der Zahnpulpa gegeben haben. Indessen hat das netzförmige Bindegewebe seröser Platten, gleich dem parallel faserigen Bindegewebe, nach des Ref., von Baur bestätigten Beobachtungen, einen anderen Ursprrug: die Bündel entstehen unabhängig von Zellen und Kerne, die niemals in Zellen eingeschlossen waren, kommen frei in die Lücken zu liegen. Vielleicht entsprechen diesen Bindegewebskernen die Kerne, die man etwa in einzelnen Maschen des Fasernetzes conglobirter Drüsen wahrnimmt; dieser Meinung ist Krause, der zwar niemals so zahlreiche Anschwellungen gesehen hat, wie sie Kölliker, Frey u. A. an jedem Knotenpunkte abbilden, dagegen sparsame Kerne in den Fasern durch Auspinseln feiner Abschnitte der frischen Drüse dargestellt zu haben versichert. Eine ähnliche Ansicht spricht Luschka aus (p. 3), wenn er von dem Fasergerüste sagt, es sei kein Röhrensystem, sondern ein mit dem der Adventitia kleinster Gefässe continuirliches Bindegewebe, welches da und dort als Umhüllungsschichte eines Kerns dient, die ihrerseits gleich den Ausläufern mancher verästelter Zellen in zarte Fortsätze ausgewachsen erscheine.

Geben wir aber auch noch weiter zu, nicht nur, dass die in manchen Knotenpunkten des Netzes enthaltenen Körperchen Kerne sein, sondern auch, dass die Umhüllung derselben die Bedeutung von Zellen, und die von ihr ausgehenden Fasern die Bedeutung von Zellenausläufern hätten: so bleibt doch His' Behauptung, dass verästelte Zellen der „weitaus überwiegende" Bestandtheil des Gerüstes der conglobirten Drüsen seien, thatsächlich unrichtig und der Accent, den man in physiologischer Beziehung auf diese Zellennetze gelegt hat, ungerechtfertigt. Das Zellennetz der früheren Autoren ist, im

günstigsten Fall, zu einem Bindegewebsnetz geworden, in welches hier und da sternförmige Zellen mit ihren Ausläufern eingeschaltet sind. Die sternförmigen Zellen sind, nach His' eigener Darstellung, die Grundlage, über welche ein Gerüst von Bindegewebsbalken geformt wird, innerhalb dessen Zellen und Kerne atrophiren. Das Bindegewebsnetz ist also die verbreitetere, in manchen Drüsen ausschliessliche und zugleich die reifere Form des Gerüstes und verdient demnach bei der Beurtheilung der Function der Drüsen unstreitig mehr Beachtung, als das Zellennetz. Die Vorstellung, dass die Zellen die Bildungsstätte der Lymphkörperchen sein möchten, giebt His selbst auf, weil sie nie mehr als Einen Kern enthalten. Er begnügt sich mit der Hypothese, dass die fraglichen Zellen in einer besonderen Weise am Stoffwechsel der betreffenden Organe betheiligt seien, einer Hypothese, die allerdings keines besonderen Beweises bedarf, weil sie nichts aussagt, was nicht von jedem Partikelchen jedes organischen Körpers behauptet werden dürfte.

3. Häute.

Löschner und Lambl, A. d. Franz-Josef-Kinderspitale. p. 297.

R. Maier, Freib. Ber. p. 202.

A. T. H. Waters, The anatomy of the human lung. London. 8. p. 53.

Die Schleimhaut der Zotte besteht nach Löschner und Lambl aus einer netzförmigen, homogenen und dehnbaren Grundsubstanz und aus eingestreuten, geformten Elementen. Jedes dieser Elemente stelle einen zelligen Hohlraum dar, dessen zarte Membran mit der Grundsubstanz untrennbar vereinigt sei und in dessen Inneren sich ein oft schwer erreichbarer Kern mit Kernkörperchen und eine schwankende Menge Flüssigkeit befinde.

Die bindegewebige Grundlage der Ausführungsgänge der Speicheldrüsen zeigt, wie Maier angiebt, gegen das Lumen des Canals eine lockere Textur und weiche saftige Beschaffenheit; nach aussen werden die Bindegewebslagen dichter, das Gewebe derber und fester. Beide Schichten enthalten die Zellengebilde des Bindegewebes und elastische Fasern. Die Zellenformen der innern Schichten präsentiren sich meist als sternförmige Gebilde mit zahlreichen Ausläufern; in den äussern Lagen sind die Bindegewebskörperchen mehr spindelförmig. An dieser Darstellung ist schon das unrichtig, dass die Ausführungsgänge der verschiedenen Speicheldrüsen nach Einem Schema beschrieben werden, während sie in der That verschiedene Structur haben. Das Gemeinsame ist aber, in geradem

Gegensatze zu Maier's Schilderung, dass die Bindegewebsbündel nach innen zwar feiner, aber dichter werden. Eben weil sie, dem Lumen zunächst, in verschiedenen Richtungen fest durcheinander gewebt sind, sieht der Verf. hier Virchow'sche Körperchen, Lücken mit vielfach verzweigten Ausläufern, während die lockeren äusseren Schichten zwischen parallelen Bindegewebsbündeln die spindelförmigen Kerne zeigen.

Waters spricht sich nach eigenen Untersuchungen gegen die Existenz einer Basalmembran auf serösen Häuten, namentlich unter dem Epithelium der Pleura, aus.

4. Haare.

P. Chapuis und J. Moleschott, Ueber einige Punkte, betreffend den Bau des Haarbalgs und der Haare der menschlichen Kopfhaut. Moleschott, Unters. Bd. VII. Hft. 4. p. 325. Mit 1 Taf.

P. Chapuis, Rech. sur la structure des poils et des follicules pileux. Neufchatel. 8. Ann. des sc. nat. T. XIII. Nr. 6. p. 353. pl. X.

Den

Moleschott und Chapuis glauben eine neue Methode zur genaueren Untersuchung der Haare und Haarbälge gefunden zu haben in der Anfertigung feiner Querschnitte durch die getrocknete Cutis. Es ist schwer begreiflich, wie Moleschott die entsprechenden Arbeiten seiner Landsleute Moll und Donders entgehen konnten, die, ausser in Moll's Dissertation, auch in der Zeitschr. für Ophthalmologie Bd. IV. (1858) Abth. 1. publicirt und in den Jahresberichten vielfach besprochen sind. Die Resultate der Chapuis - Moleschott'schen Untersuchung bestätigen im Wesentlichen die von Donders und Moll. Querschnitt des Haarbalgs finden Chapuis und Moleschott, obgleich im Allgemeinen kreisrund, doch auch zuweilen, zumal im unteren Mittel, elliptisch (auf schrägen Schnitten? Ref.). Die mittlere (Ringfaser-) Schichte des Haarbalgs sahen sie meist beträchtlich dicker, als die äussere Längsfaserschichte; der Durchmesser der mittleren schwankt zwischen 0,015 und 0,043 Mm., der äusseren zwischen 0,007 und 0,037 Mm. Muskelfasern enthält die Ringfaserschichte nicht, sondern nur Bindegewebe mit mehreren concentrischen Reihen schmaler, dunkelrandiger, beiderseits zugespitzter Körperchen, die die Verff., weil sie verdünnter Kalilauge widerstehen, für junge elastische Fasern erklären. In dem Theil des Haarbalgs, der oberhalb der Einmündung der Haarbalgdrüse liegt, kann die Längs- oder Ringfaserhaut fehlen. Die Papille (der Kopfhaare) ist zwischen 0,17 und 0,29 Mm. (im Durchschnitt 0,213 Mm.) lang und an der dicksten Stelle durchschnittlich 0,103 Mm. breit, ganz aus gedrängten, rundlich polygonalen

Kernzellen zusammengesetzt. Einen Fortsatz der Papille, welcher über den Haarkolben in den Haarschaft hinaufreichte, haben die Verff. nie gesehen. Messungen der Mächtigkeit der Köllikerschen homogenen Glashaut des Haarbalgs ergaben als äusserste Grenzen 0,003-0,01, im Mittel 0,006 Mm. Von den beiden sogenannten Wurzelscheiden endet die äussere, die Schleimschichte des Epithelium des Haarbalgs, über dem Grunde des letzteren, meist noch oberhalb der Spitze der Papille.

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