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masses kann nicht wohl im Auszuge wieder gegeben werden und es muss daher auf das Original p. 198 -238 verwiesen

werden.

Die oben schon berührte Annahme, dass die im Nervensystem durch den Schall- und Lichtreiz ausgelösten Thätigkeiten, von denen die Schall- und Lichtempfindung functionell abhängen, ebenso, wie der Reiz selbst unter der Form von Schwingungen zu denken sind, stellt Fechner als die den Thatsachen am Besten entsprechende, als die wahrscheinlichste Hypothese hin, welche zugleich auch dem Bedürfniss der Erklärung am Besten entspricht.

Fechner versucht es nun, durch weiteres Ausbauen, sozusagen, dieser noch so allgemein gehaltenen Hypothese solche nähere Bestimmungen zu geben, dass sie zur Erklärung ausreicht sowohl für die Momente, welche analog sind bei Schallund Lichtempfindung, als auch für die Momente, für welche solche Analogie nicht besteht. Demgemäss wird zunächst angenommen, was zum Theil auch schon von Anderen ausgesprochen wurde, dass die Töne verschiedener Höhe durch verschiedene Fasern des Hörnerven anklingen, so dass jede als eine Saite mit nur einem Ton, oder vielmehr für einen so kleinen Spielraum von Tönen, dass sie vom Gehör nicht unterschieden werden können, gelten kann; dass dagegen alle Farbenstrahlen des Spectrum durch jede Opticusfaser percipirt werden können. Für den ersten Theil dieser auch von Helmholtz ausgesprochenen Annahme nimmt Fechner nicht sowohl verschiedene Spannungsgrade der Acusticusfasern selbst in Anspruch, als vielmehr verschiedene Elasticitätsverhältnisse von mit den Acusticusfasern in Verbindung stehenden elastischen Elementen, die die Schallschwingungen zunächst aufzunehmen hätten.

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Den Hauptgrund für die Annahme des eben ausgesprochenen Gegensatzes zwischen Opticus- und Acusticusfasern bildet das • Factum, dass die Aufmerksamkeit nicht im Stande ist, die Componenten einer gemischten Farbe in der Weise gesondert aufzufassen, wie ein einzelner Ton aus einer grossen Masse von Tönen gesondert durch die Aufmerksamkeit hervorgehoben werden kann; ferner die Thatsache, dass mehre Farben sich mischen zu einem Eindruck, welcher dem Eindrucke einer einfachen Farbe nahesteht oder entspricht, während mehre gleichzeitige Töne niemals einen gemischten Toneindruck geben, ein einem einfachen Ton ähnlicher Eindruck

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Mischung hervorgebracht werden kann.
Töne sind, wie durch Helmholtz bekannt,

nicht durch

Die Hypothese entspricht ferner dem mit dem zuletzt berührten in Zusammenhang stehenden Factum, dass die Farben keine der Klangfarbe analoge Seite der Empfindung haben. Die Thatsache, dass Schwerhörige leichter Töne, als die aus vielen einzelnen schwachen Tönen sich zusammensetzenden Geräusche hören, erklärt sich aus der Concentrirung des Reizes auf je eine Faser im ersten Falle, Vertheilung der schwachen Componenten des Gesammteindrucks auf viele Fasern im zweiten Falle.

Einfache Schwingungen in einer Acusticusfaser sind, wie oben bemerkt, gefordert für die mathematische Begründung der Bedeutung des Octavenintervalls für die periodische Seite der Scala der Tonempfindung, und dieser Forderung wird unter allen Umständen nur durch die Annahme besonderer Bestim. mung der einzelnen Fasern für besondere Töne entsprochen. Letzteres aber ist, wie schon bemerkt, nur so weit wörtlich zu verstehen, dass jeder Faser ein gewisser kleiner Umfang von Tönen entspricht, die als solche nicht mehr unterschieden werden können; dann ist es möglich, die Continuität der Tonempfindungen durch die ganze Scala mit einer endlichen Zahl von Fasern zu erhalten und zugleich auch nur so der Apparat physikalisch herstellbar. Die Begegnung eines Einwandes gegen jene Annahme s. p. 296 u. f., sowie daselbst auch der Hinweis auf zwei Bedenken.

Was die Form der Schwingung betrifft, so erklärt Fechner für die Acusticusfasern die Annahme der einfachen geradlinigen Schwingung als die wahrscheinlichste, für diese speciell resultirt oben die Bedeutung des Octavenintervalls; der thatsächliche Gegensatz in dieser Beziehung beim Sehen bedingt für dieses die Annahme weniger bestimmter wechselnder Schwingungsformen, wie denn dieser Wechsel auch bei dem äussern Reiz stattfindet, was jedoch keinen Bestimmungsgrund für obige Annahme abzugeben braucht.

Für die (einfachen) Farben gilt das Weber'sche Gesetz nicht, welches für die einfachen Töne gilt: zur Erklärung jener Ausnahme nimmt Fechner an, dass bei den Farben jeder einfachen äussern Schwingung eine zusammengesetzte innere entspricht, und dass die Qualität der Empfindung auf der Zusammensetzungsweise dieser Schwingungen von verschiedener Dauer beruhet: bei dieser Annahme hängt die Unterscheidbarkeit zweier Farben nicht mehr blos von den Verhältnissen der äusseren Schwingungszahlen nach dem Weber'schen Gesetze für sich ab, und es erklärt sich die geringere Unterscheidbarkeit der Farben an den Grenzen des Spectrums. Mit Bezug

auf die physikalische Möglichkeit der in Rede stehenden Annahme erinnert Fechner an die Fluorescenz, sofern dabei das durch homogenes Licht hervorgerufene dispergirte im Allgemeinen mehr oder weniger zusammengesetzt ist. Als nähere Bestimmung der letzten Annahme macht Fechner endlich noch die Hypothese, dass die in jener angenommene zusammengesetzte Bewegung, welche jeder einfache Lichtreiz in der Opticusfaser auslösen soll, dadurch zu Stande kommt, dass die einzelnen ein Molekül der Faser zusammensetzenden Atome (d. h. Bestandtheile des Moleküls) jedes für sich in einfache, von der der übrigen verschiedene, also individuell besondere Art der Schwingung geräth, während im Gegentheil beim Hören das Molekül als Ganzes schwingt. Als Gründe für diese Hypothese giebt Fechner an, dass durch die chemische Wirksamkeit des Lichtes die Einwirkung auf die inneren Verhältnisse der Moleküle bewiesen ist; dass jeder Lichtreiz durch seine Einwirkung selbst die Weise, wie er empfunden wird, quantitativ und qualitativ abändert, woraus subjective Phänomene hervorgehen. (Aenderung der Gleichgewichtslagen der schwingenden Theilchen, Rückkehr in frühere Gleichgewichtslagen); endlich erscheint Fechner'n diese Annahme erst genügend, um die verschiedene Grundqualität beider Empfindungen und den Umstand zu erklären, dass die durch verschiedene Opticusfasern percipirten Schwingungen den Eindruck räumlicher Juxtaposition geben, indess die durch verschiedene Acusticusfasern percipirten solchen nicht geben. Dies ist nach Fechner's Meinung der Hauptgesichtspunkt, der ihm jene Hypothese zu fordern schien: man kann hierüber jedoch, so scheint dem Ref., sehr verschiedener Meinung sein.

Der äussere Reiz erweckt die Empfindung nicht unmittelbar, sondern der Reiz erregt zuerst psychophysische Bewegung, eine körperliche Thätigkeit, und diese erregt die Empfindung. In dem ganzen bisherigen Verlauf der Untersuchung, welche Fechner die äussere Psychophysik nennt, wurde das mittlere Glied, die psychophysische Bewegung insofern übersprungen, als nur versucht wurde, die gesetzliche Beziehung festzustellen zwischen den beiden Endgliedern, was allein zunächst erfahrungsmässig geschehen kann. Das Bestehen einer gesetzlichen Beziehung zwischen den beiden Endgliedern setzt natürlich voraus, dass gesetzliche Beziehungen bestehen sowohl zwischen Reiz und psychophysischer Bewegung einerseits, als zwischen psychophysischer Bewegung und Empfindung anderseits. Lässt sich die Beziehung zwischen Reiz und psychophysischer Bewegung feststellen, so kann dann die psycho

physische Bewegung an die Stelle des Reizes treten im Ver hältniss zu der Empfindung, und die Untersuchung gehört damit dem Gebiet der sogenannten innern Psychophysik an. Die letzten der oben referirten Untersuchungen leiteten zu der psychophysischen Bewegung, zu dem Mittelgliede hinüber.

Die erste und wichtigste Frage ist nun die, ob das Weber'sche Gesetz und die Thatsache der Schwelle anzusehen ist als Beziehung zwischen psychophysischer Thätigkeit und Empfindung oder als Beziehung zwischen Reiz und psychophysischer Thätigkeit; mit anderen Worten, ob im Sinne der Massformel die Empfindung von der psychophysischen Thätigkeit abhängt oder ob letztere vom Reiz abhängt: im ersten Falle würden die absoluten Zuwüchse der psychophysischen Thätigkeit denen des Reizes, im zweiten Falle die der Empfindung denen der psychophysischen Thätigkeit proportional gehen.

Reizwirkung und psychophysische Thätigkeit sind beide ,,körperliche Thätigkeiten ", zwischen diesen beiden ist eine Abhängigkeit im Sinne der Massformel sehr unwahrscheinlich; viel wahrscheinlicher eine solche Abhängigkeit zwischen einer körperlichen Thätigkeit und einer physischen; zwischen jenen beiden dagegen ist Proportionalität der Zuwüchse, wenigstens bis zu gewisser Grenze, sehr wahrscheinlich. (Vergl. hierüber p. 430 u. f.) Es ist eine gerechtfertigte Annahme, dass die Empfindung es ist, welche zu der psychophysischen Thätigkeit in der durch das Weber'sche Gesetz und die Thatsache der Schwelle ausgedrückten Beziehung steht. Somit handelt es sich darum, die psychophysische Thätigkeit statt des Reizes in die entsprechenden Formeln einzuführen, und es darf behauptet werden, dass dann in die innere Psychophysik übertragen die bisher mit Einschränkungen, mit Rücksicht auf von äusseren Verhältnissen herrührende constante Fehler abgeleiteten Gesetze unbedingte und unbeschränkte Geltung haben werden, sofern dieselben überhaupt gesetzliche Beziehungen in der Natur der Sache begründet ausdrücken.

Die Thatsache der Schwelle überträgt Fechner zunächst auf das Bewusstsein. Im wachen Zustande ist das Bewusstsein über die Schwelle gehoben, steigt vom Nullwerth, der das Erwachen bezeichnet, auf ein Maximum, bleibt eine Zeit lang merklich constant und sinkt wieder zu dem Nullwerth beim Einschlafen herab und sinkt im Schlaf unter die Schwelle zu negativen Werthen herab, die mit der Vertiefung des Schlafes ebenfalls ein Maximum erreichen. (Vergl. hierüber p. 441 u. f.) Die psychophysische Thätigkeit braucht nicht für alle Gebiete des

Bewusstseins zugleich unter die Schwelle zu sinken. Fechner betrachtet jede Abwendung der Aufmerksamkeit von einem Sinne als ein Versinken in Schlafzustand, jede Zuwendung der Aufmerksamkeit zu einem Sinne als ein Erwachen dieses Sinnes; selten oder nie wacht Alles zugleich, was überhaupt wach sein kann.

Als Unterlage des Allgemeinbewusstseins, wie es im wachen Zustande über der Schwelle, im wirklichen Schlaf unter der Schwelle ist, denkt sich Fechner eine besondere Thätigkeit, in welche die den besonderen einzelnen Bewusstseinsphänomenen unterliegenden Thätigkeiten in wechselnder Grösse und Combination eingreifen, eine Vorstellung, welche Fechner durch das Bild einer Welle, auf welcher selbst kleinere Wellen ablaufen, zu veranschaulichen sucht. Spielen die kleineren, im wachen Zustande die besonderen Bewusstseinsphänomene repräsentirenden Wellen auf dem unterhalb der Schwelle befindlichen Theile der Hauptwelle (Schlaf), so repräsentirt dies nach Fechner den Traum, und es fehlt vermöge des Standes der Hauptwelle die Möglichkeit zu willkürlicher Richtung der Aufmerksamkeit.

Zu den Selbstbeobachtungen und Reflexionen über Erinnerungsbilder, Phänomene des Sinnengedächtnisses, Hallucinationen, Träume können wir in diesem Bericht dem Verf. nicht folgen, sowie auch bezüglich eines Kapitels über den sogenannten Sitz der Seele auf das Original verwiesen werden

muss.

Berichtigung.

Um einem etwaigen Missverständniss vorzubeugen, ist auf Seite 490 Zeile 16 von oben der Satz einzuschalten: Es versteht sich von selbst, dass es sich stets um Hebungen auf gleiche Höhe handeln soll.

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