4 Derbyshire, find eben so gefchickt im Verfälschen und Abåndern desselben, als es der finnreichste Künstler in Duke's Place oder in den Minories 1) nur immer feyn kann. Der Stein hat, wenn er aus, gegraben wird, mancherley Farben, nachdem er mehr oder weniger durch Erz gefärbt ist; manche find von einem so dunkeln Blau, daß es der schwarzen Farbe sehr nahe kommt. Um diesem Käufer zu verschaffen, bringt ihn der Arbeiter auf turze Zeit in eine mäßige Hike, und wenn er ihn so durch und durch erwärmt hat, sett er ihn auf eine halbe Stunde in ein noch stärkeres Feuer; wenn er dann herausgenommen wird, zeigt er jene reichen und glänzenden Purpurtinten, welche den Glanz des Tyrischen Purpurs beschämen. Doch erfordert diese Behandlung große Behutsamkeit; denn wenn die Masse zu lange im Feuer bliebe, so würde. jede Farbe verfliegen und das Ganze in ein mattes, undurchsichtiges Weiß verwandelt wers den. Außer diesem Kunstgriffe haben die Arbeiter noch ein anderes Mittel, ihre Waare durch erküns stelte Schönheit zu empfehlen. Die Stücke sind dfters sehr unvollkommen, d. h. es finden sich. Lds cher darinne. Wo, nun dieses der Fall ist, schmelzet 1) Theile von. London. man Bley, und gießt: eszchinein;© dieses (wird nachs her, fait dem Spathe geschnitten und poliet, und bekommt das Anschen, als wäre es natürlich damit verbunden. Wir besuchten, nun das alte Bergwerk. Odin, ungefähr eine Meile westlich von Castleton am Fuße des Treberges, worinne ungefähr 140 Pers fonen, Männer, Weiber und Kinder arbeiten. Es bestehet aus zwey Stollen, die horizontal uns ter dem Berge hinlaufen; in dem Obern. wird das Erz durch einen Hund zu Tage gefördert; der untere ist ein bloßer Wasserftollen, um dieses Eles ament abzuführen. Der Gang läuft über eine Meile weit in den Berg hinein und erhält› Luft durch Schachte, die man von 30 zu 30 Ellen von oben herabgegraben hat. Am Eingange ist der Stollen nicht mehr als eine Klafter von der Obers fläche der Erde entfernt; aber am entgegengeschten Ende über 150. Das Erz, dass hier erzeugt wird, ist Bleyglanz (potter's ore) feine Adern durchschneiden die Kalksteinlager gewöhnlich unter rechten Winkelu, und bestehen aus erdigem Schwers spath, (cawk) und Kalkspath und bisweilen aus Blende, aus Schwererde, oder Schwerspath, (barytes) Braunstein, (manganese) Eisen. Vis triol (sulphat of iron) Galmey, oder natürlichem Zinkkalk (native oxyde of Zinc) weißem Bleyerz, oder kohlenfauerm Bley, (carbonade of lead) verfekt»mit › Blcherz y in Sverschledenen Tiefen durch Krötenstein getrennt, dessen Lager hier mit dem Kalksteine abwechseln. Das Erz ist verschieden im Gehalte; das beste hält etwan 6 Loth Silber in 20 Centnern & Bley. (?) Der einzige Gegenstand, der uns zu Castleton übrig blieb, war der große Speedwell's Schacht, welcher füdwätts von der Straße liegt, die man die Winnets neunt, eine Meile von der Stadt. Nachdem wir mit Lichtern und einem Führer vers sehen waren, welcheres Schillinge für seine Mühe erwartet, stiegen wir auf einer steinernen Treppe, ungefähr 100 Schuhe tief hinab, und kamen an einen Stollen, der 17 Fuß hoch und 6 breit war, und durch welchen ein Wasserstrom floß. Hier lag zu unserm Empfange ein Boot bereit, das ehemahls, als das Bergwerk noch bearbeitet wurde, zur Herausförderung der Erze gebraucht wurde. Da wir langsam gegen den Strom fuhren, getries ben von unserm Führer, der gegen einige Pflöcke drückte, die deßwegen in der Mauer befestiget sind, betrachteten wir dieses große Beyspiel menschlicher Arbeitsamkeit, und bedauerten zu gleicher Zeit, daß diese Anstrengung von Kräften unnüß war. " f Dieser Stollen wurde, wie es scheint, vor 25 Jahs ren von einer Gesellschaft von Unternehmern anges fangen, die ihn 3750 Schuhe tief in den Berg hineintrieben, wobey 6 Männer und 3 Knaben 1x ganze Jahre lang unablässig arbeiteten, und, nach einem. Vertrage, 5 Guineen für die Elle bekamen. Aber die Adern, durch die der Stollen läuft, waren nicht reichhaltig genug, um bey der Fortsehung der Arbeit auf die Kosten zu kommen, und so waren die Unternehmer genöthiget, die Arbeit aufzugeben, nachdem sie sie 10 Jahre lang verfolgt hatten. Jeht genügt man sich, den Stollen für 10 Pf. Str. jährs lich einem Manne zu überlassen, welcher ihn pachtete, um Fremden die Ansicht dieses unterirdischen Wun: ders zu gewähren. Wir thaten eben verschiedene Fragen an unfern Führer über den Gegenstand, den wir vor uns hatten, als unsere Aufmerksamkeit durch ein fernes Geräusch angezogen wurde, welches all: mählig ́zunahm und sich endlich in ein betäubendes Getöse verwandelte, welches den lautesten Donner übertraf und an einen ungeheuern Fluß denken lief, der sich in eine unergründliche Tiefe stürzte. Auch hatte unsere Einbildungskraft mit keinem falschen Gemåhlde uns hintergangen; denn als wir an den Fleck kamen, der den halben Weg bezeichnet, öffnete fich uns eine Scene, die im höchsten Grade schauders voll war. Hier stieß der Stollen plößlich auf einen Abgrund, dessen Decke und Voden gänzlich unsichts bar waren; denn wir hießen eine Rakete über 600 Fuß hoch aufsteigen, ohne daß die Decke dadurch sichtbar ward, und der Boden wurde mit einer 400 Schuh langen Schnür untersucht, ohne daß man ihn entdeckte. Das Gerdse, das wir gehört hatten, war die Wirkung eines schäumenden Stromes, der ticf im Berge aus finstern Höhlen über uns zur Rechten hervorbrüllte, und in diesen bodenlosen Abgrund, dessen Wasser 98 Schuh unter unsern Füßen anfing, fich stürzte. So wie wir ihm näher kamen, nahm das Getdse so schrecklich zu, daß es unsere Seele auf eine kurze Zeit ganz überwältigte und jenes unørklårs bare Gefühl erregte, welches verzweifelnden Muth aus unmäßiger Furcht erzeugt, und den Zuschauer beynahe in Versuchung führt, sich in die Gefahr zu stürzen, vor der er so sehr sich fürchtet. Man kann die ungeheure Tiefe dieses Abgrundes daraus abneh men, daß er das fämintliche Gestein, das aus einem Stollen von 1800 Schuh Länge und von der oben angeführten Höhe und Breite gefördert wurde, ganz verschlang, und daß man noch überdieß 3 oder 4 Jahre nach einander täglich 16 Tonnen von dem nähmlichen Abgange hineinwarf, ohne daß sich eine bemerkbare Abnahme seiner Tiefe,“ oder· Vermindes |