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glücklichen Widerstand, den sie gegen die Angriffe der königlichen Truppen that, die zu wiederhohlten Mahlen vor ihren Mauern geschlagen wurden, als den Anfang jener Reihe von Unglücksfällen betrachs tet, welche den unglücklichen Carl vom J. 1643. on fast ununterbrochen trafen, und die nur durch seinen frühzeitigen Tod ein Ende nahmen. Ein Parlamentsredner dieser Zeit erklärte,,, daß der Umstand, daß Glocester sich nicht ergab, eine Hauptbegebenheit für den ganzen bürgerlichen Krieg ward, und daß von der Zeit an die Feinde immer tiefer sanken." Wirklich kann man sich von der schläfrigen und nachlässigen Art, womit die königliche Sachs bey dieser Gelegenheit unters stüßt ward, nicht besser überzeugen, als wenn man die Vortheile, welche die Belagerer über die Bürger hatten, mit dem erbårmlichen Ende vers gleicht, das dieser Angriff nahm. Eine Armee von 30,000 Mann in sehr gutem Zustande, die der König in eigener Person und die berühmtesten seiner Generale anführten; und auf der andern Seite eine Garnison von 1500 Mann, schlecht beschaffen, und noch schlechter mit den gehörigen Bedürfnissen versehen, und die zur Zeit ihres Ents fakes nicht mehr als 3 Fässer Pulver hatte; diese Armee zaudert 25 Tage vor den Mauern der R. M. Reise. I.

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Stadt, verliert 1000 Mann in den Gråben, und zieht sich endlich in der Nacht vor einem Corps zurück, dem fie um mehr als 2 Drittel an Zahl überlegen war. In der Folge machten die königli: chen Truppen noch 2 oder 3 Versuche dieser Art, die einen gleichen Erfolg hatten; und, da man durch Gewalt nichts ausrichten konnte, suchte man die Treue der Garnison durch Bestechung wankend zu machen. Allein der Plan schlug fehl, weil ihn der Commendant entdeckte; und nun gab die königliche Partey alle weitere Versuche, sich des Plaķes žu bemächtigen, auf, und Glocester blieb der Republik treu bis zur Wiederherstellung des Königthums.

Durch die Verheerung der Vorstådte in dies sen Unruhen wurde Glocester wieder auf seinen ursprünglichen Umfang, wie ihn die Römer abge: stochen hatten, heruntergebracht; aber sobald das allgemeine Vertrauen und der Geißt der Specula: tion durch die Rückkehr einer regelmäßigen Regies rung und der öffentlichen Sicherheit wieder herges stellt waren, erhoben sich neue Gebäude auf der Stelle der zerstörten, und die Umgebungen der Stadt erreichten nach und nach den linfang und die Schönheit, welche man jest sieht. Mit Eins schlusse dieser Vorstådte schäßt man die gegenwår: tige Bevölkerung der Stadt 8000 Seelen.

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Die Nadelfabriken, die aber jezt nur schwach betrieben werden, geben dem Handel von Glocester ein wenig Leben, welches nur der Schatten von dem ist, was die Stadt war, ehe sie die lähmens den Wirkungen des Krieges erfuhr. Vor dieser Periode erhielten die Französischen, Spanischen und Portugiesischen Marktpläße die Nadelhändler in voller Beschäftigung, und brachten ansehnliche Geldsummen in die Stadt; aber diese schönen Tage sind vorüber, und vier Fünftheile der Arbeis ter, die ehemahls dieses Geschäft trieben, sind schon långst genöthiget worden, andere Wege ihres Uns terhalts zu suchen.

Die 2 merkwürdigsten öffentlichen Gebäude, die hier die Aufmerksamkeit des Fremden auf sich ziehen, sind die Cathedralkirche und das Gefängniß für die Grafschaft; jene ist ein feines Muster alter Baukunst, diese ein edles Beyspiel neuzeitiger Menschenliebe. Nichts geht über die schöne Leicht tigkeit des Thurmes an der Cathedralkirche, wels cher an jeder Ecke durchbrochene Spißen hat; auch läßt sich nicht leicht ein prächtigeres Muster der Sächsischen Bauart finden, als das Schiff dieses Gebäudes. Dieß sind die ältesten Theile des Gans zen, wovon der eine von dem Abte Heinrich Fos list in 1237., der andere, 150. Jahre früher,

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vom Abte Serlo erbaut ward. Das Ganze, von Normånnischen Architekten errichtet, hat ungefähr die Gestalt, die dieses Volk seinen Gebäuden ge: wöhnlich gab eines Kreuzes, und bestehet aus einem Schiffe, 2 Seitengången, einem Querges bäude, ) und einem Chor, mit einer Mariencas pelle, die nachher hinzugebaut wurde. Ihre Långe zwischen Morgen und Abend ist 420 Schuh; 144 zwischen Mittag und Mitternacht, und die Breite des Hauptgebäudes 84. Die Höhe des Chors ist 84 und die des Thurmes 222. Acht ungeheure Sächsische Pfeiler, von mehr als 20 Fuß Umfang, trennen das Schiff von den Seitengången auf beiden Seiten. Die merkwürdigsten Theile des Ganzen find

das große Fenster gen Morgen, welches das größte im Reiche seyn soll, die Mariencapelle, die von großem Umfange ist, die Decke des Chors mit ihrer schönen zweigförmigen Arbeit, und das sons derbare Sprachgewölbe, welches in diesem Theile des Gebäudes von einer Seite bis zur andern, am

1) Das Wort transept, das in keinem meiner Wörterbücher steht, ist in den großen Engl. Cathedrals kirchen ein Quergebäude, oder ein Vorsprung gegen Mittag und Mitternacht, der in der Gegend angebaut ift, wo das Schiff und das Chor an einander stoßen. Solche Kirchen haben ungefähr diese Geftalt:

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Ueber dem Hauptthore auf der Abends seite ist gewöhnlich ein einziges unges heures Fenster, das bisweilen fast eben fo groß ist, als das östliche im Chore. Zwischen dem Hauptgebäude und dem Chore erhebt sich in manchen ein Thurm, der auf Pfeis lern ruht, und oben durch eine Laterne Licht einläßt. Eis nige haben auch Thürme rechts und links an der Wests Seite. A. d. u.

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