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Vorwort.

Die Veranstaltung dieser neuen Auflage für ein vor vielen Jahren erschienenes Buch bedarf einer besonderen Erklärung.

Als ich die Schaffhausen am Neujahrstage 1853" datierte Vorrede zu meinem Buche: Die politische Oekonomie vom Standpuncte der geschichtlichen Methode' an den Verleger in der deutschen Heimat abgeschickt hatte, war ich von der frohen Hoffnung erfüllt, dass mir in gar nicht langer Zeit die Frage vorliegen werde, was ich in einer neuen Vorrede zu einer zweiten Auflage zu sagen habe. Dies war ein arger Irrtum, und die durch viele Jahre hin nur kleine Zahl von Abnehmern war auch von anderen Enttäuschungen begleitet. Denn wie sehr ich auch selbst an Mängel in der Darstellung, an Befremdliches in dem neuen Gedankenkreis und an Schwierigkeiten für das Verständnis in der Sache denken mochte, es waren immerhin nach meinem Urteil bedeutsamste und erstmals methodisch erörterte' Grundfragen für die politische Oekonomie gewesen, welche eine so geringe Beachtung fanden. Mir selbst war es hochwichtig erschienen, dass mit Beseitigung teils privatwirtschaftlicher, teils abstracter Objecte der Volks-Wirtschaftslehre ihr wirkliches Forschungsgebiet vorgehalten und dass der ursächliche Zusammenhang zwischen den volkswirtschaftlichen Erscheinungen und den anderen wichtigen Kreisen menschlichen Gemeinschaftslebens, sowie die allen gemeinsame Entwicklungsbewegung in der Zeit erkannt werde war dies alles nun ganz unerheblich, da fachkundige Kritiker kein Wort darüber verloren? Ich hatte es für eine neue große Sache gehalten, dass die Wissenschaft sich über die gegensätzliche Einseitigkeit nicht bloß der überkommenen Theorieen zu Gunsten des Freihandels und der Schutzzölle, sondern auch

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capitalistischer und socialistischer Forderungen hinaushebe - hatte nun doch der akademische Beurteiler Recht, der diese ganze Darlegung als „Eklekticismus" in ein altes, für Jedermann leicht erkennbares Fachwerk eingestellt hatte? Ich hatte erwartet, dass schon die „vorläufige Formulierung" meiner Auffassung der politischen Oekonomie, wie sie sich in dieser Auflage auf S. 24 und 25 findet, die inhaltlich neuen und erstmals für die Volkswirtschaftslehre aufgenommenen Erörterungen über das Privateigentum (jetzt S. 180 flg.) u. A. eine allgemeine, lebhafte Discussion veranlassen müssten waren nun, weil ich beschämt das Gegenteil zu constatieren hatte, diese Gegenstände selbst auch sachlich so unwichtig? Bald bedrückte mich noch eine andere für das Bekanntwerden des Buches unter den der historischen Methode" Befreundeten sehr missliche Thatsache. Selbst Wilhelm Roscher, dem mein Buch gewidmet und trotz der Hervorhebung auch des Abweichenden und Gegensätzlichen sehr viel Anerkennung entgegengebracht war, fand sich, als er im folgenden Jahre seine „Grundlagen der Nationalökonomie“ auch „für Studierende" veröffentlichte, seinerseits nicht genötigt, in dem besonderen Abschnitt über die Methoden der Nationalökonomik" mit seinem Hinweis auf die Litteratur zu diesem ganzen Capitel" (§. 28 n. 3) auch nur mit einer allgemeinen Bemerkung mitzuteilen, dass ein eigenes Werk über die Fragen der Methode in der politischen Oekonomie und zwar eines grade „vom Standpuncte der geschichtlichen Methode" erschienen sei. Ist mir doch auch noch heutzutage ein anderes „Fatum libelli" wahrscheinlich, wenn Roscher zwanzig Jahre früher in das Lehrbuch eine ähnliche kurze Erklärung aufgenommen hätte, wie sie sich in seiner Geschichte der Nationalökonomik in Deuschland (1874. S. 1038) findet, dass in meinem Buche von 1853 zuerst die geschichtliche Methode unserer Wissenschaft zu einer reichen, mit trefflich durchgeführten Beispielen versehenen Methodologie entwickelt sei". Im weiteren Verlauf der Jahre, innerhalb deren auch ich selbst in Folge meiner Teilnahme an staatlicher Gesetzgebung und Landesverwaltung zeitweilig von litterarischer Thätigkeit ferngehalten wurde, scheint aber auch mein Buch fast ganz in Vergessenheit geraten zu sein, da allmählich so manche der in ihm bereits be

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sprochenen Fragen wie noch gar nicht in Angriff genommene Arbeitsaufgaben vorgewiesen oder erörtert wurden.

Dagegen ist nun in einer letztvergangenen Zeitperiode eine. ganz neue Nachfrage erwachsen, die schon vor mehreren Jahren zur Erschöpfung der Auflage von 1853 geführt hat, ohne seitdem nachzulassen.

Ich habe demzufolge wiederholt einen Anlauf genommen, um eine neue Auflage mit gewöhnlicher Verfahrweise zu bearbeiten. Aber ich bin immer wieder nach einigem Vorgehen von solchem Entschluss zurückgekommen. Das mir ganz gegenständlich gewordene Buch blieb vor mir stehen wie ein eigenartiges, einheitlich gedachtes und fest vergliedertes Bauwerk, das wohl durch neues Fachwerk erweitert werden mag, aber für partielle Umgestaltungen in seinem Gerüste ungeeignet und unzugänglich ist. Da es aber andererseits so wie es vorliegt in allen Hauptfragen keineswegs einen veralteten Inhalt umschließt, und ich nur wünschen kann, dass es weitere Leserkreise finden und insbesondere auch von Studierenden neben unseren Lehrbüchern und von politisch thätigen Männern benutzt werden möge, so hätte ich dem auch gemachten Vorschlag des Verlegers, einen ganz unveränderten Abdruck, eventuell selbst mit der Jahreszahl 1853 herzustellen, wohl zustimmen können. Schließlich erschien mir jedoch ein anderes Verfahren als entschieden besser.

Der Text der Ausgabe von 1853 hat im wesentlichen keine Vermehrung, sein Inhalt auch keine Veränderung erhalten Dagegen habe ich wo und soweit mir dies geboten schien, Verbesserungen in der Formierung eintreten lassen, welche viele Spuren der Entstehung in einer für mich unruhvollen äußeren Lage an sich trug. Sodann habe ich viele Kürzungen vorgenommen. Was immer an einzelnen Worten wie an ganzen Sätzen und Satzreihen sich als überflüssig oder unerheblich erwies, ist entfernt worden, wie denn auch kein Grund zum Wiederabdruck nur in früherer Zeit empfohlener Litteraturnachweise und statistischen Belege vorhanden war. Andererseits habe ich am Ende der meisten einzelnen Abteilungen 1) je einen neuen Zusatz" hin und

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1) Der neue Zusatz zu I, 2 (früher I, 1), welcher die in den letzten drei Jahrzehnten nachgefolgte Litteratur über die Geschichte der politischen

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