Изображения страниц
PDF
EPUB

scheinlich hält, dass jene Reihe sich ebenso mit anderen Säuren gestalten würde, was einige nicht genaue Versuche mit schwefel- und salpetersaurén Salzen bestätigten. Die Reihe für die Salze bezüglich der Säure wurde nach Versuchen mit Ammoniumsalzen entworfen, sie schien für Salze mit anderer Basis auch zu gelten.

Die Durchgangsfähigkeit der Stoffe stand mit der Dicke der Membran in umgekehrtem Verhältniss, und das endosmotische Aequivalent nahm zu mit der Dicke der Scheidewand.

Einige organische Stoffe, ausser schon genannten organischen Säuren, die Schumacher auf ihre Durchgangsfähigkeit prüfte, ordneten sich von der grössern zur geringern: Alkohol, Traubenzucker, Gummi und Dextrin, Eiweiss, Oel. Bei der Diffusion des Alkohols zum Wasser durch die Collodiummembran war der Alkoholstrom bedeutend stärker, als der Wasserstrom, während bei thierischen Membranen das Verhältniss umgekehrt ist. Einige andere pflanzliche Membranen verhalten sich ebenso, wie das Collodium. ¡

Dass mit wachsender Temperatur sowohl die übergehende Säuremenge (Oxalsäure), als auch das endosmotische Aequivalent bedeutend zunimmt, bestätigt der Verf. Befindet sich die Innenflüssigkeit unter höherer Spannung, als die Aussenflüssigkeit, z. B. bei geschlossenen Membranen, die im Innern das Salz oder die Säure enthalten und deren Volumen zunimmt, so werden die gewöhnlichen Verhältnisse gestört, es wird mehr Salz durchgepresst. Dieser Einfluss war bedeutend bei Eiweiss, welches an sich eine sehr geringe Durchgangsfähigkeit besitzt.

[ocr errors]

Noch weitere Mittheilungen über Diffusionsversuche scheint Schumacher in seinem Buche: Die Diffusion in ihren Beziehungen zur Pflanze. Leipzig u. Heidelberg. 1861. gemacht zu haben, bezüglich dessen auf das Referat des nächsten Jahres verwiesen werden muss.

Ueber die Dissertation von Krug kann hier leider nur nach dem berichtet werden, was Funke in der dritten Auflage seines Lehrbuchs daraus mittheilt (I. p. 352), da es nicht gelang, diese Schrift zu erhalten. Ein ausserordentlich hohes endosmotisches Aequivalent des Eiweisses bei einer Concentration gleich der des Blutserums wurde beobachtet. Durch Schweinsblase oder Darmschleimhaut gingen so grosse Wassermengen zum Eiweiss, dass dessen sog. endosmotisches Aequivalent bis auf 200 stieg. Diffundirte eine Salzlösung gegen Eiweisslösung durch eine thierische Membran, so gingen die beiden Wasserströme, von der Eiweisslösung zum Wasser,

von der Salzlösung zum Eiweiss, ohne sich einander zu stören. Je nach der Concentration der beiden Lösungen war das Endresultat sehr verschieden, so wie nach der Diffusibilität des Salzes. Es konnte der Fall vorkommen, bei hohem endosmotischen Aequivalent des Salzes, dass am Ende des Versuchs das Volumen auf Seiten der Salzlösung um Etwas zugenommen hatte; so z. B. bei Glaubersalz. Hierauf beruhet nach dem Verf. die abführende Wirkung gewisser Salze mit hohem endosmotischen Aequivalent. Die purgirende Wirkung verschiedener Salze vom Darm aus steht in gradem. Verhältniss zur Höhe ihres endosmotischen Aequivalents, so dass z. B. Glaubersalz stärker als Kochsalz purgirt.

Botkin extrahirte die Schale von unverletzten Hühnereiern mit Salzsäure und legte die Eier dann in concentrirte Kochsalzlösung und in Lösung von schwefelsaurer Magnesia. Während 7 Tagen war keine Spur von Eiweiss in den Salzlösungen zu entdecken. Die Eier waren geschrumpft und zu Boden gesunken, die Lösungen reagirten alkalisch und enthielten Zucker. Einige Tage nachher hatten die Eier ihre ursprüngliche Grösse wiedererlangt, aber auch jetzt fand sich kein Eiweiss diffundirt. Dagegen diffundirte Eiweiss im Laufe einiger Tage aus einem wie oben präparirten Ei gegen destillirtes Wasser; dabei trat aber Fäulnissgeruch auf. Am 7. Tage wurde das Ei aus dem Wasser genommen, gewaschen und in concentrirte Kochsalzlösung gelegt; schon nach einer Stunde war in letzterer Eiweiss nachweisbar: dagegen gab später dasselbe Ei an eine Lösung von schwefelsaurer Magnesia kein Eiweiss ab, wohl aber darauf wieder an reines Wasser. In letzterem quoll das Ei dann so auf, dass die Eihaut platzte.

Botkin liess die frische Blasengalle eines Ochsen durch „Eihaut" diffundiren gegen schwefelsaure Magnesia, Zucker, Kochsalz und schwefelsaures Natron in concentrirten Lösungen. Nach 2 Stunden reagirten alle 4 Lösungen alkalisch, aber die Lösungen von Zucker und von schwefelsaurer Magnesia hatten keine Spur von Gallenpigment aufgenommen, die Reaction auf Gallensäuren trat deutlich mit der Zuckerlösung, schwer mit der Bittersalzlösung ein. Dagegen waren die Lösungen von Kochsalz und schwefelsaurem Natron stark grün gefärbt und boten sehr deutlich die Reaction auf Gallensäuren dar. Innerhalb acht Tagen veränderten sich die Verhältnisse nicht, abgesehen von grösseren Mengen diffundirter Gallensäuren. Die Beobachtungen wurden wiederholt und bestätigt mit der Wand der Gallenblase selbst als Scheidewand, Die Differenz der Diffusibilität des Gallenfarbstoffes je nach der Art des zweiten

Mediums zeigte sich auch bei freier Diffusion. Eine Schicht Galle über Zucker- oder Bittersalzlösung blieb wochenlang von dieser abgegrenzt, gab keine Spur Pigment ab, während eine Kochsalz- oder Glaubersalzlösung unter gleichen Umständen sich fast augenblicklich zu färben begann. Der Verf. spricht die Vermuthung aus, es möchte der Zucker des Lebervenenbluts mit bedingend sein dafür, dass der in der Leber erzeugte Gallenfarbstoff in der Norm nicht in das Blut übergeht. Ueber ähnliches Verhalten des Blutfarbstoffes wie das des Gallenfarbstoffes vergl. unten unter Blut.

Verdauung. Verdauungssäfte. Aufsaugung. Chylus. Lymphe.

E. Reich, Die Nahrungs- und Genussmittelkunde, historisch, naturwissenschaftlich und hygieinisch begründet. Göttingen. 1860.

J. B. Lawes and J. H. Gilbert, Experimental inquiry into the composition of some of the animals fed and slaughtered as human food. Philosophical transactions. 1859. p. 493.

A. Combe, The physiology of digestion. 10. edition by J. Coxe. Edinburgh. 1860.

G. Harley, Contribution to our knowledge of digestion. British and foreign medical-chirurgical review. 1860. Vol. XXV. p. 206.

L. Brummerstädt, Ueber die Bedeutung der Umsetzung des Stärkemehls in Zucker. Dissertation. Rostock. 1859.

M. Schiff, Bericht über die Versuche, welche im Laufe des Jahres 1860 in Prof. Schiff's physiologischem Laboratorium angestellt worden sind. Archiv der Heilkunde. II. p. 229.

L. Beale, On the preparation of digestive powder from the pig's stomach. Archives of medicine. I. p. 269. 315.

Davidson und Dieterich (Heidenhain), Zur Theorie der Magenverdauung. Archiv für Anatomie und Physiologie. 1860. p. 688.

G. Zuelzer, Nonnulla de ventriculi structura et functione. Dissertation. Berlin. 1858. (Zusammenstellung von Bekanntem.)

G. Meissner, Untersuchungen über die Verdauung der Eiweisskörper. Nr. III. Zeitschrift für rationelle Medicin. X. p. 1.

E. Metzler, Beiträge zur Lehre von der Verdauung des Leims, der leimgebenden Gewebe und des Knorpels. Dissertation. Giessen. 1860.

E. Pflüger, Ueber die Fluorescenz von Gallenlösungen. Allgem. medicin. Centralzeitung. 1860. Nr. 23.

V. Friedländer und C. Barisch, (Heidenhain), Zur Kenntniss der Gallenabsonderung. Archiv für Anatomie und Physiologie. 1860. p. 646. G. Scott, On the influence of mercurial preparations upon the secretion of bile. Archives of medicine. I. p. 209.

G. Staedeler, Ueber das Tyrosin. Züricher Verhandlungen. 1860. p. 148. L. Corvisart, Fonction digestive énergique du pancréas sur les aliments azotés. Gazette hebdomadaire. 1860. Nr. 30. 32. 34. 36.

Ders., Réponse à des critiques et à des expériences faites par M. Brinton, Journal de la physiologie. III. p. 473.

W. Braune, Ein Fall von Anus praeternaturalis mit Beiträgen zur Physiologie der Verdauung. Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie. XIX. p. 470.

Henle u. Meissner, Bericht 1860.

17

Planer, Die Gase des Verdauungsschlauches und ihre Beziehungen zum Blute. Wiener Sitzungsberichte. XLII. p. 307.

E. Schottin, Ueber Gährung im Magen. Archiv der Heilkunde. I. 1860. p. 109.

W. Marcet, On excretine. Archives of medicine. I. p. 98.

C. Schmidt, Ueber die chemische Constitution und den Bildungsprocess der Lymphe und des Chylus. Bulletin de St. Petersburg. 1861. T. III. p. 355. Chemisches Centralblatt. 1861. Nr. 27.

C. Meder, Ueber das Lymphgefässsystem. Zeitschrift für rationelle Medicin. X. p. 323.

Harley fand das specifische Gewicht seines zwischen den Mahlzeiten gesammelten Mundsaftes nach der Filtration zwischen 1003,9 und 1005. Er fand in demselben Ptyalin, Albumin und Casein letzteres soll nach Entfernung des Albumins durch Zusatz von Milchsäure nachgewiesen worden sein. Eine quantitative Analyse ergab:

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small]

Das Eisen fand Harley in der Asche des Mundsaftes von vier gesunden Individuen. Hinsichtlich des Vorkommens des Rhodankaliums tritt Harley sehr entschieden der Angabe Bernard's entgegen, als ob nämlich dasselbe im menschlichen Speichel nur bei Zahncaries auftrete: Harley selbst hat keinen einzigen schlechten Zahn, findet aber stets Rhodankalium in seinem Speichel, ebenso in dem von 11 anderen Individuen, die zum Theil auch nur gesunde Zähne hatten; der die schlechtesten Zähne besass, hatte zufällig grade am wenigsten Rhodankalium im Speichel.

Zwischen zwei Mahlzeiten secernirte Harley im Laufe von 4 Stunden unter Saugen mit der Zunge 6 Unzen Mundsaft von 1004 spec. Gewicht: mit Rücksicht auf die geringe Secretion während des Schlafes taxirt Harley die wahr

scheinliche Menge des in 24 Stunden abgesonderten Mundsaftes zu 1-2 Pfund (weniger als Bidder und Schmidt annahmen).

Harley schreibt dem Mundsaft im geringen Masse das Vermögen zu, Fett zu emulsioniren und leitet dasselbe von dem Alkali' der Secrete ab. Harley findet auch eine verdauende Wirkung des mit Salzsäure angesäuerten Munds aftes auf Eiweisskörper: leicht geronnenes Albumin soll im Laufe von 48 Stunden bei 38° C. in geringer Menge in Pepton verwandelt worden sein.

Mit Rücksicht auf die Bedeutung der Umwandlung des Stärkemehls in Zucker bei der Verdauung machte Brummerstädt auf Stannius' Veranlassung Injectionen der Schulze'schen löslichen Modification des Amylums in's Blut. Das Amidulin wurde nach Schulze dargestellt durch Kochen von Stärke in einer wässerigen Oxalsäurelösung (1:15-1:20): nach eingetretener Auflösung wird das Gemisch mit kohlensaurem Kalk neutralisirt; aus der abfiltrirten Lösung fällt das Amidulin beim Erkalten als weisse gelatinöse Masse nieder, die sich von gewöhnlicher Stärke durch ihre Löslichkeit in warmem Wasser und durch Rechtsdrehung der Polarisationsebene unterscheidet. Nach Injectionen ziemlich beträchtlicher Mengen von Amidulinlösung in's Blut bei Kaninchen und bei einem Lamm fanden sich weder krankhafte Erscheinungen noch Zucker im Harn (Trommer'sche Probe). Der Verf. schliesst, dass im Blute keine bedeutende Zuckerbildung stattfand aus dem einverleibten Stärkemehl, und dass jene Versuche daher zu Gunsten der Ansicht sprechen, dass die Umwandlung der Stärke durch den Speichel und andere Verdauungssäfte nur Mittel sei, die Stärke resorbirbar zu machen. Hieran knüpft der Verf. die Vermuthung, ob nicht vielleicht bei gewissen Thieren die Stärke auch durch Umwandlung in Amidulin resorbirbar gemacht werden möchte.

Harley legte einem Hunde eine Magenfistel an und untersuchte 11 Tage nachher die Secretion. Im nüchternen Zustande fand sich ein leicht alkalisches Secret, jedoch nur dann, wenn der Hund den Speichel hinabschluckte; war dies verhindert, so war das Secret stets nur neutral. Magensaft gewann der Verf. aus der Fistel, nachdem der Magen mit Wasser ausgespritzt war, darauf von Fett und Schleimhaut befreite Eingeweide eingeführt waren, und der Hund, um das Hinabschlucken von Speichel zu verhindern, geknebelt worden war. In dem filtrirten Magensaft fand der Verf.

« ПредыдущаяПродолжить »