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Mit dem Hämatin hat nach Staedeler's Untersuchungen der rothe Farbstoff manche Aehnlichkeit, welcher leicht durch Oxydation des Tyrosins entsteht, den Staedeler vorläufig Erythrosin nennt. Dieser Farbstoff bildet sich sowohl bei Auflösung von Tyrosin in überschüssiger Salpetersäure, als auch bei Anwendung von weniger Salpetersäure, als zur Lösung erforderlich ist, und zwar direct aus dem Tyrosin beim freiwilligen Verdampfen der Flüssigkeit. Der dunkelroth braune im Wasser und anderen gewöhnlichen Lösungsmitteln unlösliche amorphe Rückstand löst sich in Schwefelsäure haltigem Wasser, wurde aus der Lösung durch Ammoniak nur zum Theil gefällt. Die Lösung war bei durchfallendem Lichte grünlich, bei auffallendem Lichte undurchsichtig roth, ähnlich defibrinirtem Blut. Indem Staedeler aus Robin's Analyse des Hämatoidins statt der von diesem selbst abgeleiteten Formel vielmehr die Formel C30 H18 N2 O6 ableitet, meint er, dass sich eine Beziehung zum Tyrosin auffinden lasse, sofern nämlich 2 (C18 H11 NO6) (Tyrosin) + 20 C2 O4 + C4H4O4+ C30 H18 N2O6. Das Hämatoidin, welches Staedeler als Grundfarbstoff des Blutes bezeichnet, der wahrscheinlich mit einer eisenhaltigen organischen Substanz in Verbindung sei, könnte also durch einen Oxydationsprocess aus dem Tyrosin, welches beim Zerfall der Eiweisskörper im Organismus entsteht, hervorgehen.

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Für wahrscheinlich hält es Staedeler weiter, dass das Gallenbraun, dessen Formel nach Heintz C32 H18 N2 09 sein soll (nach Staedeler bedenklich wegen der ungraden Sauerstoffzahl), sich nur durch ein Plus von 2 Aeq. O von dem Hämatoidin unterscheide. Dagegen möchte Staedeler der Ansicht Valentiner's von der Identität des Biliphains mit Hämatoidin, der auch Brücke beitrat (Bericht 1859. p. 259), nicht beitreten, weil die Biliphainkrystalle mit Salpetersäure sehr schön die Gallenpigmentreaction, das Hämatoidin von Robin aber nur dunkelrothe Lösung mit Salpetersäure giebt. Da das Biliphain durch Oxydation in Biliverdin übergeht, so sei es möglich, dass letzteres 2 Aeq. O mehr, als das Biliphain enthalte. Doch existiren, meint Staedeler, jedenfalls mehre grüne Gallenfarbstoffe, die verschiedenen Ursprungs sein können, alle aber die Pigmentreaction mit Salpetersäure geben; Heintz untersuchte in Aether unlösliches Biliverdin, Scherer und Staedeler ein in Aether lösliches.

Mettenheimer fand die im vorj. Bericht p. 258 erwähnte Beobachtung Zenker's über Bildung von Hämatoidin aus Bilifulvin unter Aether bestätigt. Die rein entleerte Galle einer

menschlichen Leiche, in welcher Bilifulvinstäbchen, wurde mit Aether übergossen und stehen gelassen: die Bilifulvinstäbchen verschwanden, und nach etwa 14 Tagen fanden sich schön ausgebildete grosse Hämatoidinkrystalle (Hämatin nennt sie der Verf.) von tief granatrother Farbe.

Zur Darstellung der sog. Häminkrystalle Teichmann's ist der schon von Anderen als unnöthig bezeichnete Zusatz von Kochsalz nach Landerer sogar verwerflich, weil, wie derselbe angiebt, nach dem Kochen reiner Essigsäure mit Kochsalz beim Verdunsten in gelinder Wärme Krystalle zum Vorschein kommen, die mit den sog. Häminkrystallen die grösste Aehnlichkeit haben; ebenso sah Landerer aus verdünnter Lösung von essigsaurem Natron solche Krystalle entstehen, die mit den sog. Häminkrystallen verwechselt werden können. Nach diesen Mittheilungen erscheint das, was Teichmann über die Umstände, unter denen sich seine Krystalle bildeten, angegeben hat, wenigstens sehr auffallend; man vergl. den Bericht 1856. p. 207. Gleichwohl hält Landerer die auf die sog. Häminkrystalle basirte Blutprobe für vortrefflich.

Plagge konnte aus einem Lappen, der vor 21 Jahren mit dem Blute eines Hingerichteten getränkt war, durch Behandlung mit Eisessig allein keine Krystalle erhalten, als aber ein wenig Kochsalz zugesetzt worden war, erhielt der Verf. Krystalle in Menge, und zweifelt gar nicht daran, ,,Häminkrystalle" erhalten zu haben, obwohl er die (nicht näher bezeichnete) Form der Krystalle etwas abweichend fand von aus frischem Blute erhaltenen Krystallen.

In dem bei nicht perforirtem Uterus zurückgehaltenen und angesammelten Menstrualblut fand Hooper in grosser Menge sog. blutkörperchenhaltige Zellen, die er jedoch auch nur für agglomerirte Blutkörper hält; in 1000 Theilen waren: 208,00 feste Theile:

182,44 Albumin und Blutkörper,

2,80 Fett,

3,18 Wasserextract,

3,78 Alkoholextract,

6,24 Salze d. Alkalien,

9,56 Erdsalze.

Stoffwandel im Blute und in den Organen.

Secretionen.

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