Изображения страниц
PDF
EPUB

flüssigkeit ab. (?) Als unentbehrlicher Stoff in ihr tritt das Eiweiss entgegen, welches nach Harless als Ausgangspunkt der Zersetzungen betrachtet werden muss. Die Ausfällung von Eiweiss in der Parenchymflüssigkeit des Muskels, wie sie bei Anhäufung von freier Säure stattfinden soll, betrachtet Harless als absolute Todesursache des Muskels. Durch den Kreislauf und das Alkali des Blutes ist für gewöhnlich einer Anhäufung von Säure vorgebeugt. Mit der Ausfällung von Eiweiss im Muskel tritt die Starre ein, doch möchte Harless nicht behaupten, dass das coagulirte Eiweiss allein es sei, welches der Muskelsubstanz jene physikalischen Eigenschaften giebt, wie sie die Todtenstarre charakterisirt; Harless möchte vermuthen, dass an der Starre die Säure mehr Schuld habe, als die Anhäufung ausgeschiedener Massen, ein Ausdruck, welcher dem Ref. ebenso wie manches Andere in den Deductionen des Verf. dunkel geblieben ist.

Zur Darstellung des Kreatins*) aus dem Fleisch extrahirt Valentiner zuerst nach Staedeler mit heissem Weingeist und destillirt diesen ab, fällt dann aber nach Liebig die Phosphorsäure und Magnesia mit Aetzbaryt und verfährt auch ferner nach Liebig's Vorschrift: Valentiner erhielt auf diese Weise schöne grosse Krystallisation des Kreatins. In den Muskeln von Säufern und Individuen, die acut - febrilen Processen unterlagen, fand Valentiner relativ viel Kreatin, Kreatinin und Inosit.

Xanthin und Xanthin- ähnliche Körper werden nach Staedeler's Wahrnehmungen aus den Extracten der Organe nicht vollständig durch Bleiessig ausgefällt; Staedeler wählte deshalb zur Fällung das essigsaure Quecksilberoxyd neben dem Bleiessig, mit ersterem wird das Filtrat von dem Bleiniederschlag ausgefällt. Aus 51/2 Kilogr. Hundefleisch wurden durch Bleifällung 0,052 Gramm Xanthin und eine mässige Quantität Inosit gewonnen, durch die Quecksilberfällung an Xanthin und Hypoxanthin 1,312 Gr., im Ganzen also 0,025 %. 5 Kilogramm Ochsenfleisch wurden durch Quecksilberfällung 0,781 Gr. Xanthin und Hypoxanthin, also 0,0156 % vom

Aus

*) Valentiner macht mit Recht darauf aufmerksam, dass es oft sehr schwer sei, unter dem Mikroskop Kreatin und Kreatinin zu unterscheiden; dies würde sehr begreiflich sein, wenn sich die Vermuthung Heintz's bestätigte, welcher nach Kopp's Messungen Isomorphie des Kreatins und Kreatinins vermuthete, so jedoch, dass beim Kreatinin die Klinodiagonale die Hälfte von der beim Kreatin wäre. Keferstein fand zwar keine Stütze für diese Vermuthung in seinen Messungen des Kreatins, hat aber selbst das Kreatinin nicht gemessen.

Gewicht des Fleisches erhalten. 5 Kilogr. Ochsenfleisch lieferten ferner 3,02 Gr. lufttrocknes Kreatin, obwohl nicht sämmtliches Kreatin gewonnen wurde.

=

Wie Beale mittheilt, hat Sankey gefunden, dass das mittlere specifische Gewicht der grauen Hirnsubstanz 1034 ist, das mittlere der weissen 1041. Aitken fand das Gewicht der Basalganglien 1040-1047, das des grossen Gehirns = 1030 — 1048, das des kleinen Gehirns 10381049. In einem Falle von halbseitiger Lähmung betrug das spec. Gewicht des Corp. striatum, der Sehhügel der gesunden Seite 1025, das derselben Theile der gelähmten Seite 1031.

=

Die Methode zur Bestimmung des spec. Gewichts verschiedener Hirntheile, die Aitken empfahl, ist folgende. Man soll sich eine Anzahl Lösungen am besten von schwefelsaurer Magnesia bereiten, die eine Reihe verschiedener spec. Gewichte darstellen und dann mit nussgrossen Hirnstücken probiren, in welcher Lösung dieselben weder untersinken noch schwimmen.

Im gesunden Zustande fand Aitken in der
weissen Substanz des kleinen Gehirns
weissen Substanz der Hemisphären

[merged small][ocr errors]

67,27% Wasser,

[ocr errors]
[ocr errors]

69,45

73,75

74,60

grauen Substanz des kleinen Gehirns 79,94

Sehhügel .

Streifenhügel

[ocr errors][ocr errors]

79,86
80,58 -

grauen Substanz der Windungen Bei vielen Krankheiten kommen Abweichungen vom normalen Wassergehalt der Hirntheile vor.

Marcé fand ebenfalls beim Menschen, Schaf, Rind, Kaninchen, Fasan und bei der Eule den Wassergehalt der grauen Substanz der nervösen Centralorgane bedeutender, als den der weissen Substanz; beim Menschen enthält die weisse Substanz 70% Wasser, die graue 80%, und nahezu fand sich die gleiche Differenz, jedoch mit anderen Zahlen, bei den übrigen untersuchten Thieren.

Der Verf. untersuchte sodann, ob die Gehirnsubstanz im Stande ist, mehr Wasser aufzunehmen, ödematös zu werden, mit Rücksicht auf die Ansicht, dass Gehirnödem Blödsinn bedinge; die Aufnahmefähigkeit für bedeutende Mengen Wassers fand sich.

Herz fand bei der Untersuchung der im Wasser löslichen Substanzen aus dem Rinderhirn in Uebereinstimmung mit Müller's Befunde (Bericht 1857. p. 279) Harnsäure, Xanthin, Hypoxanthin, Inosit, Milchsäure; auch fand Herz das Fehlen

des Kreatins im Rinderhirn bestätigt, welches Müller nur im menschlichen Gehirn angetroffen hatte.

Cooper Lane bestätigt die Gegenwart von Inosit im Ochsenhirn und im Schweinshirn, während Lorenz (vorj. Bericht p. 290) denselben nicht fand. Zur Darstellung wendete der Verf. ein Verfahren an mit besonderer Rücksicht gegen den etwaigen Einwand, dass der aus dem Hirn zu gewinnende Inosit erst während der Bearbeitung entstanden sein möchte. Das frische Hirn wurde zerquetscht unter Zusatz von wenig Wasser und essigsaurem Bleioxyd rasch zum Kochen erhitzt, worauf neben einem leicht auszupressenden Gerinnsel eine klare Flüssigkeit gewonnen wurde, in der keine Zersetzung mehr zu befürchten war; der Inosit wurde dann entweder durch Zusatz von Alkohol direct zu jener von Blei befreieten eingedickten Lösung, oder nach vorheriger Ausfällung mit Blei erhalten. Wenn der Inosit sich auf Alkoholzusatz nach längerer Zeit nicht ausscheidet, so geschieht dies bei Aetherzusatz.

Bei Anstellung der Probe auf Inosit auf dem Platinblech ist nach dem Verf. der Zusatz von Ammoniak nach dem Verdampfen mit Salpetersäure nicht nöthig, im Gegentheil tritt beim Betupfen mit Chlorcalcium allein und Wiederverdampfen die rosenrothe Färbung schöner ein..

Knochengewebe. Bindegewebe.

Milne-Edwards wendete zur Analyse der Knochen folgendes Verfahren an. Die wohlgeschabten Knochen wurden mit der Scheere oder Säge der Länge nach zerschnitten, dann so lange mit einem Wasserstrahl gewaschen, bis das Wasser Nichts mehr aufnahm, nach oberflächlichem Trocknen pulverisirt, dann bei 120° getrocknet und mit Aether extrahirt; aus dem Gewichtsverlust wurde das Fett bestimmt. Durch Verbrennen in der Muffel, nachheriges Befeuchten mit kohlensaurem Ammoniak und mässiges Erhitzen wurde die leimgebende Substanz, das Ossein, wie es der Verf. mit Robin und Verdeil nennt, bestimmt.

Zur Kohlensäurebestimmung bediente sich der Verf. eines kleinen Apparats, der aus einem Kölbchen bestand, der einerseits mit einem Chlorcalciumrohr, anderseits mit einem Röhrchen communicirt, welches mit doppelt durchbohrtem Kork verschlossen ist; das Rohr vom Kolben reicht bis auf den Boden, das andere nur bis unter den Kork; in das Röhrchen kommt Salpetersäure, in den Kolben die Substanz. Nach der Wägung wird die Salpetersäure durch Einblasen auf die Sub

stanz getrieben, die entwickelte Kohlensäure aber in dem Chlorcalciumrohr getrocknet. Der Gewichtsverlust des ganzen nicht 50 Gr. wiegenden Apparats ergab die Kohlensäure.

Die Phosporsäure bestimmte Milne Edwards nach Chancel durch Wägen des phosporsauren Wismuthoxyds. Metallisches Wismuth wurde in Salpetersäure gelöst, bis zum Syrup verdampft, die Krystalle gewogen, in 4 Theilen Salpetersäure gelöst, mit 20 Theilen Wasser versetzt. Die klare Lösung wurde zu der Lösung der Knochenerde in nicht überschüssiger Salpetersäure gefügt. Das phosphorsaure Wismuth scheidet sich namentlich beim Kochen gut ab, lässt sich gut waschen. Wegen des raschen Absetzen des schweren Niederschlages liess sich die Phosphorsäure auch mit einer titrirten Wismuthlösung bestimmen. 20 Gr. Wismuth in 200 Gr. Salpetersäure gelöst, auf 1 Litre verdünnt giebt eine Lösung, wovon 1 Cubikcentimenter 0,0068 Gr. Phosphorsäure fällt.

Der Kalk konnte aus dem vom Wismuthniederschlage ablaufenden Filtrat bestimmt werden, welches zuerst mit Ammoniak neutralisirt, mit Schwefelwasserstoff vom Wismuth befreit, nach dem Eindampfen mit oxalsaurem Ammoniak ausgefällt wird.

Zur Bestimmung der Magnesia muss eine grössere Menge Knochenerde (wenigstens 2 Gr.) verwendet werden: nach Fällung des Kalks würde die Magnesia als Tripelphosphat bestimmt.

Die genaue Ausführung der Analyse stimmte mit den Formeln 3 CaOPO5, 3 MgOPO5, Co2 CaO: auf 1 Theil Kohlensäure 1,27 Thleile Kalk, auf 1 Theil Phosphorsäure 1,16 Theile Kalk, auf 1 Theil Phosphorsäure 0,83 Theile Magnesia.

Milne-Edwards hält den Knochen für eine Art chemische Verbindung der Salze mit dem Ossein und parallelisirt dieselbe der Verbindung des Jods mit dem Amylum, gewisser Farbstoffe mit Geweben und mit der Kohle, welche man doch auch nicht als blosse Gemenge ansehen könne, obwohl sie auch keine nach absolut festen Mengenverhältnissen stattfindende chemische Verbindung seien. Wenn Milne-Edwards verschiedene Knochen eines Thieres möglichst von allen fremden Theilen befreiete, den Knochen möglichst rein als solchen nur der Analyse unterwarf, so fanden sich nicht so grosse Differenzen in der Zusammensetzung, wie man sie sonst angegeben hat.

Wir führen von mehren Beispielen nur eines an: Erwachsene männliche Katze, compacte Knochensubstanz:

[blocks in formation]

Keinesweges aber behauptet Milne-Edwards mit Nelaton und Sappey völlige Constanz der Zusammensetzung des Knochens, des Verhältnisses zwischen organischer und unorganischer Substanz.

Gegen die Annahme eines blossen Gemenges im Knochen macht der Verf. unter Anderm geltend, dass bei Behandlung des Knochens mit kochendem Wasser die Ueberführung in Leim viel langsamer von Statten gehe, als wenn man es mit reinem Knorpel, ohne Knochenerde, zu thun habe; dass ferner aus einer Mischung von Knochenerde in Salzsäure gelöst mit flüssigem Leim die Neutralisation stets eine ansehnliche Menge Leim mit den Kalksalzen fällt, die durch Waschen mit kochendem Wasser durchaus nicht zu entfernen war; das Waschwasser enthielt keine Spur Leim. Der Verf. hat diese von Frerichs angestellten Versuche wiederholt und vollkommen bestätigt gefunden: auf 100 Theile Knochenerde wurden 16 bis 21 Theile Leim gefällt. Von den Umständen unter denen die Fällung geschieht, meint der Verf. wohl mit Recht, könnten Differenzen in der Quantität abhängen.

Bekannt ist, dass kohlensäurehaltiges Wasser basisch-phosphorsauren Kalk auflöst. Beim Entweichen der Kohlensäure fällt wieder basisch-phosphorsaurer Kalk nieder. Milne-Edwards untersuchte, in welchem Zustande das Kalkphosphat sich in Lösung befindet: das basische Salz geht in saures über, indem sich kohlensaurer Kalk bildet; beim Entweichen aber der überschüssigen Kohlensäure zersetzt der phosphorsaure Kalk den kohlensauren Kalk und bildet wieder ein basisches Salz, eine Zersetzung, die nicht stattfindet, wenn man gewöhnlichen kohlensauren Kalk mit saurem Kalkphosphat in Berührung bringt, die aber stattfindet, wenn kohlensaurer Kalk in kohlensäurehaltigem Wasser gelöst mit einer Lösung von saurem phosphorsaurem Kalk gemischt wird, sobald die Kohlensäure entweicht. Milne-Edwards meint daher, dass, wenn der Knochen ursprünglich auch nur Kalkphosphat enthielte, sich alsbald kohlensaurer Kalk bilden würde in Folge der Einwirkung der kohlensäurehaltigen Ernährungsflüssigkeit; ein Theil des dabei gebildeten kohlensauren Kalks würde gelöst weggeführt und ausgeschieden, ein Theil bliebe im Knochen. Da hierbei Differenzen je nach der Intensität der den Stoff

« ПредыдущаяПродолжить »