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wechsel bedingenden Momente stattfinden können, so erklären sich so, meint der Verf., die oft beträchtlichen Verschiedenheiten im Verhältniss des kohlensauren Kalks zu den Phosphaten in den Knochen: beim Kinde, mit lebhafteren Stoffwechsel, ist im Allgemeinen die Menge des kohlensauren Kalks geringer, als beim Erwachsenen; in der spongiösen Substanz ist die relative Menge grösser, als in der compacten Substanz; im Callus fand der Verf. ein ähnliches Verhältniss, wie bei jungen Knochen, weniger kohlensauren Kalk. Die spongiöse Substanz hält Milne-Edwards mit Duhamel und Flourens für der Resorption anheimfallende Knochensubstanz, eine Meinung, gegen welche bereits im anatomischen Referat (p. 67) der Zweifel angedeutet wurde.

Ueber mehre Abschnitte der Untersuchung von MilneEdwards ist das anatomische Referat p. 65 u. f. zu vergleichen.

Bezüglich des bekannten Einflusses der Nahrung auf die Entwickelung der Knochen untersuchte Milne-Edwards bei Hunden vom gleichem Wurf den Einfluss einer Amylum- und Zuckernahrung und den einer stickstoffreichen und fetten Nahrung. Die schwächsten der Hunde erhielten Fleisch und Fett, die kräftigsten Suppe und 500 Gr. Zucker täglich; an gekochten Knochen konnten alle nagen. Nach vier Monaten wurden die Knochen untersucht. Die Fleisch-Hunde waren die kräftigeren geworden, ihre Knochen enthielten mehr Kalksalze, relativ mehr kohlensauren Kalk; einer der Zuckerhunde war beinahe rhachitisch geworden.

Friedleben handelt. über den Wassergehalt der Knochen: es ist das anatomische Referat p. 64 zu vergleichen.

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Nach Eylerts besteht das Knochenmarkfett (Rind) aus der Glycerinverbindung von drei Fettsäuren, deren zwei fest, eine flüssig ist. Eine der ersteren ist die Palmitinsäure, C32H32O4 mit dem Schmelzpunkte 62°. Die andere feste Fettsäure ist neu, der Verf. nennt sie Medullinsäure C42H4204, schmilzt bei 72,5° (Zwischenglied zwischen der Behensäure (C44) und der Arachinsäure (C40). Die flüssige Säure ist die Elainsäure C36H3404, Stearinsäure fehlt ganz. Die quantitativen Verhältnisse sind annähernd: Palmitinsäure 46%, Medullinsäure 10%, Elainsäure 44%.

Wenn Rollet die in Scheiben geschnittenen frischen, von allem gefässreichen lockeren Bindegewebe gereinigten Pferdesehnen 24 Stunden mit Wasser infundirt hatte, so erhielt er eine neutrale, schwach gelbliche, wenig opalisirende Flüssig

keit, die sich beim Kochen nur wenig trübte, und dann nicht klar abfiltrirt werden konnte. Beim Abdampfen bildete sich eine Haut an der Oberfläche. Essigsäure, dreibasische Phosphorsäure, verdünnte Salz- und Salpetersäure bewirkten starke Fällung, welche im Ueberschuss der Säure löslich, aber nicht sehr leicht löslich war. Die saure Lösung fällte Blutlaugensalz. Der fragliche Körper wird durch Alkohol, besser noch durch Alkohol und Aether gefällt, ist dann im Wasser noch löslich und sehr leicht löslich im Ueberschuss jener Säuren. Nach dem Trocknen an der Luft wird der Körper für Wasser schwerer löslich. Er hinterlässt eine alkalische im Wasser grösstentheils lösliche Asche.

Es findet sich also, resumirt der Verf., in dem Wasserextract der Sehnen eine geringe Menge gewöhnlichen löslichen Eiweisses neben einer beträchtlicheren Menge von wahrscheinlich Alkalialbuminat.

Wenn die mit Wasser erschöpften Sehnen 48 Stunden lang mit Kalkwasser extrahirt wurden, so ging ein stickstoffhaltiger Körper in Lösung, welcher durch sehr verdünnte Säuren gefällt wurde und unlöslich im Ueberschuss derselben war, mit Salpetersäure die Xanthoproteinsäurereaction gab, in concentrirter Salzsäure gelöst violette Farbe, mit Zucker und Schwefelsäure rothe Färbung gab. In der Lösung mit starker Salzsäure (20%) bewirkte Blutlaugensalz keine Fällung, eben so wenig in den unvollkommneren Lösungen in weniger concentrirter Säure. Beim Kochen mit concentrirter Essigsäure löste sich sehr wenig der Substanz auf, Blutlaugensalz machte die Lösung äusserst schwach opalisirend. In der Kälte vertheilt conc. Essigsäure so fein, dass eine trübe Flüssigkeit durch's Filter geht. In Alkalien, Ammoniak, Kalk- und Barytwasser ist der in Wasser, Alkohol und Aether ganz unlösliche Körper leicht löslich. Durch künstlichen Magensaft soll er nach des Verf. Angabe angegriffen werden, doch scheinen keine löslichen Spaltungsproducte entstanden zu sein. Wenn zur Lösung nur so viel Kali angewendet wurde, dass noch nicht alle Substanz aufgelöst war, so wurde eine neutral reagirende Lösung erhalten, aus welcher verdünnte Säuren den Körper unverändert ausfällten. Weingeist fällt denselben, und zwar ist er dann in Wasser wieder löslich.

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Was die Deutung des fraglichen, den Eiweisskörpern zuzurechnenden Körpers betrifft, so stellt Rollet Vergleichungen an mit den Verbindungen von Eiweiss, Fibrin, Casein mit Kalk, findet aber, dass er mit diesen nicht übereinstimmt.

Eine Identificirung mit dem sog. Proteinbioxyd würde Nichts klarer machen, eben so wenig die mit dem sog. Schleimstoff, da diese beiden Körper selbst noch so wenig gekannt sind.

Gewebe des Auges.

Schwarzenbach konnte im Glaskörper des Auges durchaus keinen Harnstoff auffinden. Derselbe macht auf einen Umstand aufmerksam, der zu einem Irrthum führen kann. Wenn die mit Essigsäure schwach gesäuerte Flüssigkeit gekocht und filtrirt ist, so hinterlässt das Filtrat einen zum grössten Theil aus Kochsalz bestehenden Rückstand. Wird dieser mit Alkohol und Salpetersäure behandelt, so erscheinen beim Erkalten Krystalle, die denen des salpetersauren Harnstoffs sehr gleichen, sich auch beim Erhitzen wenig und vorübergehend schwärzen, was von einer Spur anhaftender organischer Substanz herrührt, die Krystalle aber sind salpetersaures Natron, welches aus dem in Weingeist gelösten Kochsalze durch die Behandlung mit Salpetersäure entstand.

Schwarzenbach gewann aus etwa 80 Augen von Ziegen 0,126 Gr. reines schwarzes Pigment der Choroidea. Dasselbe enthielt 7,936% organische Substanz und 92,064% Aschenbestandtheile, darunter Eisen.

Mitchell hat, ohne, wie es scheint, die bereits länger bekannten Versuche von Kunde und Köhnhorn zu kennen, ebenfalls die Erzeugung von Linsentrübungen bei Fröschen durch Einführung concentrirter Zuckerlösung in das Blut beobachtet. Am sichersten trat der Erfolg ein, wenn die Zuckerlösung in's Unterhautzellgewebe injicirt wurde. Mitchell beobachtete auch das Verschwinden der Cataract, wenn der Zucker durch Diffusion in Wasser dem Organismus wieder entzogen wurde. Was die Erklärung der Erscheinung betrifft, so meint Mitchell, dass blosse Wasserentziehung aus der Linse durch die Zuckerlösung die Trübung nicht hervorbringe (Köhnhorn's Ansicht), weil beim einfachen Vertrocknen die Linse sich nicht trübe; vielmehr meint Mitchell, dass die unmittelbare Berührung der Linsensubstanz mit dem Zucker wesentlich sei, und dass dann möglicher Weise nicht nur der Wasserstrom zum Zucker, sondern auch das Eindringen des Zuckers in die Linsensubstanz Bedingung für das Eintreten der Trübung sei. Andere Substanzen, ausser Zucker, hat Mitchell nicht geprüft.

Auch Richardson hat die Versuche über künstliche Erzeugung von Linsentrübungen von Kunde und Köhnhorn (Bericht 1857. p. 283. 1858. p. 299) wiederholt und die Angaben derselben bestätigt. Richardson kannte die Versuche

von Kunde wenigstens, wie er selbst erwähnt, und um SO mehr ist es zu tadeln, dass er dieselben im Uebrigen ganz ignorirt und nur die Versuche Mitchell's erwähnt.

Richardson hat bei Fröschen, Fischen, Kaninchen, Hunden experimentirt, und zwar mit Lösungen verschiedener Zuckerarten und mit einer Anzahl Salze. Diese Lösungen wurden dem Blut der Thiere in verschiedener Weise einverleibt, und bei gehöriger Concentration trat die Linsentrübung ein, die dann auch durch Einwirkung von Wasser wieder aufgehellt werden konnte. Wie Kunde und Köhnhorn schon beobachteten, wurden bei Kaninchen durch Einverleibung von Zuckerlösungen keine Linsentrübungen erzeugt; auch bei einem Hunde gelang dies nicht.

Bei Fröschen wurde auch durch Injection von eingedampften diabetischen Harn Cataract erzeugt. Die leicht löslichen Alkalisalze erzeugten ebenfalls Cataract, mit Ausnahme des Jodkaliums; salpetersaures Kali, von welchem Köhnhorn keine trübende Wirkung gesehen hatte, wurde von Richardson nicht geprüft. Die durch schwefelsaures Kali erzeugte Trübung sah Richardson nach dem Tode wieder verschwinden, während die durch alle übrigen Substanzen bewirkten Trübungen nach dem Tode blieben oder auch stärker wurden.

Richardson abstrahirt aus seinen Versuchen, in denen stets das specifische Gewicht der injicirten Lösungen bestimmt wurde, dass um eine Linsentrübung hervorzubringen, die Zucker- oder Salzlösung specifisch schwerer als das Blut sein muss, nämlich schwerer als 1045. Rohr- und Milchzucker producirten die Cataract schneller und dauernder, als Traubenzucker, Milchzucker wiederum langsamer aber dauernder als Rohrzucker. Die Chloride unter den Salzen waren am wirksamsten, nächst ihnen die schwefelsauren Salze. In der Erklärung stimmt Richardson mit Köhnhorn überein, dass es sich um veränderte Diffusionsprocesse, rasche Wasserentziehung handele. In durch Zucker bewirkten Cataracten wurde Zucker gefunden.

Anhang.

und

Mayer glaubt, dass die sogenannten Amyloidkörper nichts Anderes seien, als die bekannten concentrisch geschichteten Körner in den Leibern von Band- und Blasenwürmern, daher das Vorhandensein der sogenannten Amyloidkörper in Causalnexus mit der Bildung resp. Vorhandensein von Bandwürmern stehe. (!)

Lücke untersuchte die Hüllen der Echinococcussäcke und fand nach den Reactionen, dass die Substanz mit dem gewöhnlichen Chitin zwar nicht identisch ist, immerhin aber den chitinartigen Substanzen zugerechnet werden könnte, wenn die Resultate der Elementaranalyse damit besser übereinstimmten. Lücke fand nämlich die Substanz der jüngeren Blasen bestehend aus C 44,068, H 6,707, N 4,478, O 44,747. Die der alten Blasen aus C 45,342, H 6,544, N 5,1593, O 42,9547. Mit den chitinartigen Substanzen aber hat die Substanz der Echinococcussäcke Das gemein, dass Zucker daraus abgespalten werden kann (vergl. den Bericht 1859. p. 301-303). Lücke gewann sogar durch Kochen allein mit verdünnter Schwefelsäure Zucker, den er für Traubenzucker erklärt. Die übrig bleibende stickstoffreiche Substanz konnte nicht näher untersucht werden. Auch fand Lücke in der Flüssigkeit der Echinococcussäcke Zucker, den, wie der Verf. erinnert, Bernard und Axenfeld auch in einer Leberhydatide gefunden haben. Lücke ist zweifelhaft, ob dieser Zucker etwa aus der Leber oder den Lebervenen stamme, oder Product des Umsatzes in den Blasen ist. Für Letzteres könnte angeführt werden, dass Bernard in der Flüssigkeit von Coenurus Zucker fand (Ber. 1859. p. 294).

Ueber die bekannte schöne Färbung, welche Eiweisskörper mit alkalischer Kupferlösung geben, theilen Vogel und Reischauer Folgendes mit. Die Farbe ist bei viel Kupferzusatz mehr blau, wird violett oder carmoisinroth mit wenig Kupfer, und die Verff. sahen sie sogar blutroth (bei Fibroin), wenn möglichst viel der organischen Substanz in Lösung war. Statt Kali oder Natron konnte auch Barytwasser angewendet werden; nach Entfernung des überschüssigen Baryts mit Kohlensäure und Verdunsten zum Trocknen blieb eine glasig spröde violette Masse, eine Verbindung des Fibroins mit Baryt und Kupferoxyd. Die rothe Lösung mit Kali oder Natron wird blau bei Zusatz von Salmiak, wieder roth bei Zusatz von Kali oder Natron. Bei Sättigung des Alkalis mit Kohlensäure nähert sich die rothe Farbe der blauen. Alle Eiweisskörper, leimgebende Stoffe, Hefe, Wolle zeigten ein ähnliches Verhalten.

Erlenmeyer und Schöffer stellten sich die Aufgabe, Zersetzungsproducte der Eiweisskörper durch Fäulniss und durch Behandlung mit Schwefelsäure besonders mit Rücksicht auf quantitative Verhältnisse noch ein Mal zu untersuchen. Die angewendete Schwefelsäure bestand aus 1 Theil Schwefel

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