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Verf. theilen werden und der Anhäufung des Zuckers im Körper, wie sie bei Diabetes stattfindet, die Verderblichkeit der Krankheit zuschreiben werden, vielmehr diese Verderblichkeit in den Momenten suchen werden, welche unter Anderm die vermehrte Bildung oder überhaupt nur das vermehrte Auftreten von Zucker im Blute bedingen.

Um aber die Frage, wie v. Maack sie stellt, zu beantworten, geht derselbe von der durch v. Bezold gemachten Angabe aus, dass die Menge der fixen Alkalien im Körper jeder Zeit und bei allen Wirbelthieren in einem constanten, unveränderlichen Verhältniss zum Körpergewicht stehe und schliesst daraus, dass eine bestimmte Menge fixer Alkalien eine der Hauptbedingungen für den Ablauf des normalen Stoffwechsels sei, womit dem Verf. auch die von Bidder und Schmidt gemachte Angabe übereinzustimmen scheint, dass bei Inanition alsbald kein Chlornatrium durch den Harn mehr ausgeschieden wird, der Organismus diesen ihm absolut nothwendigen Stoff zurückhalte. Der Zucker beim Diabetes aber, fährt v. Maack fort, bedingt bei seiner Ausscheidung auch die Ausscheidung grösserer Mengen von Kochsalz, von Mengen, die die unter gewöhnlichen diätetischen Verhältnissen eingeführten, übersteigen. Der Verf. führt zum Beleg hierfür Angaben von Heller, Rosenstein, Mosler an über Vermehrung des Kochsalzgehalts des Harns beim Diabetes, giebt aber zu, dass auch Fälle mit gegentheiligem Verhalten beobachtet werden, diese aber seien solche, die rasch dem Ende sich näherten, in denen der Kochsalzgehalt des Körpers schon erschöpft sei. Der Zucker, meint v. Maack, reisse das Kochsalz mit sich vermöge der chemischen Affinität, vermöge welcher beide auch zusammen krystallisiren.

Wegen der grösseren Kochsalzausfuhr, meint der Verf., werde der diabetische Organismus jedenfalls weniger als 5,5 pro mille Alkali (v. Bezold's Zahl) enthalten, die Verminderung sich aber auf die verschiedenen Organe verschieden vertheilen. Aus einigen Analysen, die der Verf. vorfand, schliesst er auch, dass die phosphorsauren Erden beim Diabetes ebenfalls vermehrt ausgeschieden werden, deshalb müsse die Neubildung von Zellen im diabetischen Organismus dárniederliegen.

Obige Hypothese (die der Verf. aber für einen bewiesenen Satz hält, ohne doch eine einzige Untersuchung, wenn auch nur zur Bestätigung, angestellt zu haben) führt den Verf. zu der Darreichung von Kochsalz oder, um die Dursterregung zu vermeiden, von Natron bicarbonicum bei Diabetes, also zu

Mialhe's Behandlung des Diabetes, jedoch aus ganz anderen Gründen. (Griesinger gab auch Natron bicarbonicum, ebenfalls mit eigenthümlicher Begründung, Bericht 1858. p. 338). v. Maack gab einem Diabetiker drei Jahre lang täglich Natron bicarbonicum neben mässiger Fleischdiät; die Zuckerausscheidung blieb, aber die Harnmenge war vermindert, Durst und Heisshunger beseitigt, Befinden leidlich. (Griesinger sah günstigere Erfolge). In einem Falle von weitvorgeschrittenem Diabetes leistete das Natron bicarb. Nichts. Darreichung von phosphorsauren Erden, meint der Verf., werde auch nützlich sein; von den gerade bei Diabetes reichlich eingeführten Eiweissstoffen fürchtet der Verf., dass sie bei zur Zellenbildung mangelnden phosphorsauren Erden zum Theil sich als organisationsunfähiger Tuberkelstoff ablagern möchten.

Dass die thatsächlichen Grundlagen für die Reflexionen des Verf. Nichts weniger als ausreichend sind, bemerkte schon die Redaction des die Abhandlung enthaltenden Journals.

Milch.

Boedeker fand in normaler Frauenmilch von 1033 Gew. 14 Tage nach der Geburt in 100 CC. 11,46 Gr. feste Stoffe, und zwar 3,10 Gr. Fett, 0,32 Gr. unorganische Stoffe, wovon 0,067 Gr. Kalk, 6,14 Gr. getrockneter Milchzucker 6,46 Gr. krystallisirter Milchzucker, 1,90 Gr. Eiweisskörper und Extracte.

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Hinsichtlich des Zuckers bemerkt der Verf., dass, da der Milchzucker (C12 H12O12) beim Trocknen bei 100o 1 Aeq. Wasser verliert, was 1/20 seines Gewichts ausmacht, von der durch Titration bestimmten Menge des krystallisirten Milchzuckers bei Berechnung der festen Theile der Milch 1/20 seines Gewichts in Abrechnung zu bringen sei.

Mit Rücksicht auf die Differenzen im Gehalt an Michzucker, Fett und Eiweisskörpern zwischen Frauenmilch und Kuhmilch, und unter Benutzung von Hoppe's Bestimmungen der Zusammensetzung des Rahms empfiehlt Boedeker als Ersatz für Frauenmilch eine Mischung von 200 CC. Kuhmilch, 50 CC. Rahm, 150 CC. Wasser, 15 Gr. Milchzucker, oder 8 Unzen Milch, 2 Unzen Rahm, 6 Unzen Wasser und 1/2 Unze Milchzucker.

Gleichzeitig mit und unabhängig von den Untersuchungen Hoppe's über die Gase der Milch (vorj. Bericht p. 316) hat auch Setschenow über diesen Gegenstand Untersuchungen angestellt. Kuhmilch wurde unter Olivenöl gemolken, während die Zitze in das Oel tauchte; dann wurde der bis dahin mit

Quecksilber gefüllte Recipient mit der Milch gefüllt, welcher zur Gewinnung der Blutgase gedient hatte und überhaupt so, wie beim Blute verfahren (vorj. Bericht p. 305).

In den Versuchen fand sich keine chemisch gebundene Kohlensäure; an freier Kohlensäure fanden sich zuerst 5,65 in 100 Vol. und an Sauerstoff und Stickstoff, da nur 67 CC. Milch benutzt wurden und eine Verunreinigung mit einem Luftbläschen stattgefunden hatte, 1,64%; in dem zweiten Versuch mit 297 CC. Milch fanden sich 6,72% freie Kohlensäure, 0,16 Sauerstoff, 1,41 Stickstoff; im dritten Versuch mit 256 CC. Milch 5,01 freie Kohlensäure, 0,32 Sauerstoff, 1,34 Stickstoff.

In den beiden letzten Versuchen ist der Stickstoffgehalt im Verhältniss zum Sauerstoff zu gross, als dass er etwa allein von einer Verunreinigung mit atmosphärischer Luft herrühren könnte, und der Absorptionscoefficient der Milch für Stickstoff ist nicht etwa grösser, als der für Sauerstoff. Auch ist ein Stickstoffgehalt der Milch von vorn herein wahrscheinlich, weil das Blut Stickstoff absorbirt enthält.

Was den gefundenen Sauerstoffgehalt der Milch betrifft, so hält der Verf. denselben für ursprünglich, nicht für Beimischung; denn es war gar keine Gelegenheit gegeben zum Eindringen von so viel atmosphärischer Luft, um jenen Sauerstoffgehalt zu erklären. Wenn jene Zahlen den wahren Gehalt der Milch an Sauerstoff und Stickstoff darstellen, und der Absorptions coefficient der Milch für diese Gase nahezu gleich dem des Blutes (Blutflüssigkeit) für dieselben sind, so würden jene Zahlen ein Ausdruck für die Spannung jener Gase im Capillarblute sein, sofern der Sauerstoff, weil er in die Milch übergeht, in seiner Verbindung mit den Blutkörperchen gelockert sein, in der Blutflüssigkeit zum Theil aufgelöst sein muss.

Die Kohlensäure in der Milch wird zum Theil jedenfalls durch deren phosphorsaures Alkali gebunden. Die Abwesenheit chemisch gebundener Kohlensäure in der Milch beweist, hebt der Verf. hervor, dass die kohlensauren Alkalien aus dem Blute der Pflanzenfresser nicht in die Milch übergehen.

Gegenüber den Bemerkungen Hoppe's bezüglich der etwaigen Identificirung des Caseins und des Kali-Albuminats, welche im vorj. Bericht p. 313 erwähnt wurden, theilt Rollet Beobachtungen mit, aus denen er schliesst, dass die Anwesenheit von phosphorsaurem Alkali in einer Kali-Albuminatlösung bis zu einem gewissen Grade die Fällung des Eiweisskörpers durch

Säuren (besonders Essigsäure, Milchsäure) verhindert, so dass die Lösung Lackmus röthen kann, ohne dass das Eiweiss aus fällt, welches erst bei weiterem Säurezusatz präcipitirt wird. Nach Ausfällung des Eiweisses aus einer reinen Kalialbuminatlösung durch Neutralisation bewirkte Zusatz von phosphorsaurem Kali oder Natron sofortige Lösung des Niederschlages, bei saurer Reaction der Lösung, ohne dass das phosphorsaure Salz im Ueberschuss zugesetzt wurde. Indem Rollet es nun nach den vorhandenen Untersuchungen über die Milchsalze als sehr wahrscheinlich bezeichnet, dass in der Milch phosphorsaure Alkalien enthalten sind, hält er den Einwand gegen die Annahme der Identität des Kalialbuminats und des Caseins, den Hoppe geltend machte, für beseitigt.

Auch mit Rücksicht auf den im vorj. Bericht p. 315 erwähnten Versuch Hoppe's, nach welchem dieser sich der Ansicht von Berzelius angeschlossen hatte, dass nämlich Milchsäure, nicht saures phosphorsaures Natron die saure Reaction frischer Milch bedinge, hat Rollet einen Controlversuch angestellt mit einer künstlichen Mischung von Milchsäure und phosphorsaurem Natron, mit welcher Rollet ebenso verfuhr, wie Hoppe mit der sauren Milch; da das Resultat des Versuchs das gleiche war, welches Hoppe erhielt, so schliesst Rollet, dass Hoppe's Versuch die Abwesenheit von saurem phosphorsauren Natron in der Milch nicht beweist.

Jonas glaubt in einer Butter, die auf der Schnittfläche eine grau-blau-grünliche Färbung annahm, sonst normal war, die blau färbende Substanz an die Molken abgab, phosphorsaures Eisenoxydul nachgewiesen zu haben, und erklärt die blaufärbende Substanz für Vivianit, phosphorsaures Eisenoxyduloxyd, über dessen Bildung im thierischen Körper in den letzten Jahren einige Beobachtungen bekannt wurden. Reichardt bemerkt, dass Phosphorsäure und Eisen in der Milch vorkommen, sei bekannt, aber nicht bewiesen, dass phosphorsaures Eisenoxydul, noch weniger, dass Vivianit das Blaufärbende sei. Reichardt beobachtete in Jena ausgebreitet Blauwerden der Milch und besonders des Rahms. Braconnot's Angaben über das Verhalten des Färbenden zu Säuren und Alkalien etc. wurden bestätigt gefunden. Das Mikroskop wies an den intensiv gefärbten Stellen Pilzfäden nach, die bei schwacher Vergrösserung blau erschienen.

Hautsecrete.

Bizio beobachtete einen Mann, bei welchem die Hautabsonderung am Scrotum und hinteren Theil des Penis, die

sich in ein stets getragenes Suspensorium imbibirte, Indigo enthielt, der blaue Flecken auf dem Zeuge bildete. Der Verdacht, dass der Indigo aus dem Harn stammen möchte, schien dadurch beseitigt, dass im Hemde nie eine Spur von blauen Flecken gesehen wurde.

Bird untersuchte Massen von eingetrocknetem Smegma praeputii von einem Falle von angeborner Phimose. Es war harte weisse Substanz, aus körniger Masse mit zerfallenen Epithelien und Cholesterinkrystallen bestehend. 100 Theile bestanden aus

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Beale fand in Amniosflüssigkeit vom Menschen (8. Monat) 987,00 p.mille Wasser, 13,00 p. mille feste Theile, die aus 9,50 Theilen Eiweiss und Salzen und 3,50 Harnstoff bestanden. Diese Harnstoffmenge ist bedeutend grösser, als die, welche Picard angab gefunden zu haben (Ber. 1856. p. 310).

Giesecke fand in dem guten, geruchlosen, rahmartigen Eiter eines (später geheilten) Congestionsabscesses 11,24% feste Stoffe (bei 120o C.), darunter 10,12 organische, 1,12 unorganische Stoffe. Das specifische Gewicht betrug 1022, die Reaction Nach Einzelbestimmungen war die

war schwach alkalisch.
nähere Zusammensetzung folgende:

4,38 Albumin.

4,65 Eiterkörper, Schleim, wenig Leucin und Glutin. 1,09 Cholestearin und etwas neutrales Fett.

0,59 Chlornatrium.

0,32 Natron des Natronalbuminats und wenig Natronphosphat, sehr wenig Kaliphosphat.

0,21 Phosphorsaure Erden und Eisenoxydul. 88,76 Wasser.

100,00

Güntner veranlasste eine Untersuchung des blauen Farbstoffs, welchen Eiter zuweilen enthält: er hatte zwei Fälle von länger bestehenden Geschwüren, auf denen sich der die Verbandstücke blaufärbende Stoff bildete. Spängler fand, dass der blaue Stoff durch Wasser leicht extrahirt wurde, welches dann schwach alkalisch reagirte. Kochen veränderte die Farbe

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