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nicht, Salzsäure fällte das blaue Extract rosenroth, Salpetersäure gelb, rauchende Schwefelsäure röthlich gelb, tiefgelb, zuletzt braun. Kali entfärbte sofort, ebenso Chlor. Als das Extract über Nacht stand, entfärbte es sich. Beim Eindampfen blieb dann eine gelbbraune, dann grüne Flüssigkeit, endlich ein hellgelber Rückstand, der mit Salpetersäure unter Erwärmen sich am Rande röthlich braun färbte, mit Ammoniakzusatz tief gelb, mit Kalisalz braun wurde. In dem Rückstande des Extractes zeigte das Mikroskop neben amorphen gelben Massen Krystalle, welche ihrer Form nach und nach dem beim Erhitzen auftretenden Geruch nach Benzoesäure für Hippursäure gehalten wurden.

Güntner sah blauen Eiter meist bei heruntergekommenen Individuen, bei alten Eiterungen mit dünnem grauen Eiter; blaue Färbung trat besonders bei sich zugesellendem Erysipel auf.

Fordos nennt den blauen Farbstoff des Eiters, welchen er krystallisirt erhalten hat, Pyocyanin: er extrahirt die Verbandstücke mit schwach ammoniakalischem Wasser, schüttelt mit Chloroform, welches jenen Farbstoff, Fett und gelben Farbstoff aufnimmt. Der Rückstand der Chloroformlösung, mit einigen Tropfen Salzsäure übergossen, wird roth, eine Verbindung des Pyocyanins mit Salzsäure; eingetrocknet wird die Masse mit Chloroform extrahirt, welches jene Verbindung zurück lässt. Unter Chloroform mit etwas Baryt zusammengerieben wird die salzsaure Verbindung zerlegt, das ausgeschiedene Pyocyanin färbt sich wieder blau und krystallisirt in blauen Prismen. Es löst sich in Wasser, Weingeist und Chloroform, wird durch Chlor entfärbt, durch Säuren geröthet, durch Alkalien gebläuet. Reductionsmittel entfärben die Lösung, Oxydation stellt die blaue Farbe wieder her.

Einnahme und Ausgabe.

J. L. Teed, Animal chemistry and its relations to therapeutics. American journal of medical sciences. 1860. Vol. 40. p. 63. (Enthält wesentlich einen Auszug neuerer Arbeiten über Ernährung.)

J. C. Leuchs, Die Ernährung, mit besonderer Berücksichtigung des Rindviehs. Nürnberg. 1860.

Bartsch, Beobachtungen über den Stoffwechsel Neugeborner. Archiv etc. der wissenschaftlichen Heilkunde. V. p. 123.

C. Schmidt, Ueber die chemische Constitution und den Bildungsprocess der Lymphe und des Chylus. A. a. O.

C. Voit, Untersuchungen über den Einfluss des Kochsalzes, des Kaffees und der Muskelbewegungen auf den Stoffwechsel. München. 1860.

Th. Bischoff, Ueber eine Arbeit von Dr. Voit: Die thierischen Kraftäusserungen in ihrem Zusammenhange mit dem Stoffwechsel. Sitzungsberichte der k. baier. Akad. d. W. 1860. p. 139.

C. Vogt, Untersuchungen über die Absonderung des Harnstoffs und deren Verhältniss zum Stoffwechsel. Separatabdruck aus dem VII. Bande der Untersuchungen zur Naturlehre von Moleschott. Giessen. 1861. Sam. Haughton, On the natural constants of the urine of man. The Dublin quarterly journal of medical science. 1860. August. p. 1.

Seegen, Physiologisch-chemische Untersuchungen über den Einfluss des Karlsbader Mineralwassers auf den Stoffwechsel. Wiener medic. Wochenschrift. 1860. Nr. 21-23. 46. 48. 50. 51.

F. H. S., Influence of arsenious acid upon the waste of the animal tissue. American journal of science and arts. 1860. Vol. 30. p. 209.

H. E. Roscoe, On the alleged practice of arsenic - eating in Styria. Philosophical magazine. 1860. Vol. 20. p. 350.

E. Schäfer, Die Arsenikesser in Steiermark. Sitzungsberichte der k. Akad. zu Wien. Bd. 41. p. 573.

Bei den Untersuchungen Bartsch's über Einnahme und Ausgabe Neugeborner wurden die Kinder von 24 zu 24 Stunden gewogen und von dem Bruttogewicht das der getrockneten Bekleidung abgezogen; dabei wurde beachtet, dass das Trinken des Kindes stets um gleiche Zeit den Wägungen voraus ging. Die Nahrungseinnahme wurde durch Wägung des Kindes vorund nachher bestimmt, während Verluste durch Haut und Nieren während des Saugens durch Guttaperchaumhüllung verhindert waren, die Ausgabe durch die Lungen aber nach besonderen Beobachtungen in Rechnung gebracht wurde. Die Ausgaben des Kindes in 24 Stunden wurden bei Gewichtszunahme durch Subtraction der Einnahmen von dieser, bei Gewichtsabnahme durch Addition derselben zu dieser gefunden.

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Der Verf. theilt auf diese Weise erhaltene Zahlen mit für Kinder von der Geburt an bis zu solchen von 8 Tagen. Darnach sind die Einnahmen am ersten Tage fast Null, daher auch nach Ablauf der ersten 24 Stunden Gewichtsabnahme bemerklich ist. Auch ein zweitägiges Kind kann noch Gewichtsverlust zeigen, meistens aber war dann schon beträchtliche Gewichtszunahme vorhanden. Die Ursache des Gewichtsverlustes bei zwei und etwa auch mehrtägigen Kindern findet der Verf. in unzureichender oder unpassender Muttermilch. Die tägliche Nahrungsmenge wächst vom 6 stündigen Kinde bis zum achten Tage von 29 Gr. bis auf 630-750 Gr. Die mittlere Nahrungsmenge von 4 eintägigen Kindern würde nach den zur Aufstellung von Mittelzahlen übrigens nicht ausreichenden Beobachtungen 20 Gr., die von 4 zweitägigen 162 Gr., die von 4 fünftägigen 500 Gr. betragen. Auf 100 Theile Milch würden 1 zweitägiges Kind um 32, ein dreitägiges Kind um 31, 1 viertägiges um 13, 1 fünftägiges um 11 Theile an Gewicht zunehmen. Auf 1000 Theile Körpergewicht würde 1 eintägiges Kind täglich 6, ein zweitägiges 56,

1 dreitägiges 111, 1 viertägiges 125, 1 fünftägiges 155, ein sechstägiges 126, 1 achttägiges 209 Theile Milch täglich einnehmen. Ein eintägiges Kind trinkt in 24 Stunden etwa 10-11 Mal, 1 fünftägiges 9 Mal, 1 achttägiges 8 Mal, wobei die Grösse der einzelnen Dosen zunimmt.

Die mittlere Ausgabe für 24 Stunden betrug bei den eintägigen Kindern 127 Gr., bei den zweitägigen 118 Gr., bei den fünftägigen 445 Gr., bei den sechstägigen 451 Gr., bei den achttägigen 693 Gr.: auf 1000 Theile Körpergewicht eine Zunahme der Ausgaben von 41 bis auf 211. Die Ausgabe durch die Lungen wurde gefunden durch den Gewichtsverlust zwischen zwei Wägungen, während das Kind bis auf das Gesicht ganz in Guttapercha eingehüllt war. Nach zwei Beobachtungen von einem fünftägigen Kinde betrug die Lungenausgabe für 1 Stunde 4,5 Gr., bei einem sechstägigen Kin le 3,6 Gr. (3 Beob.), bei einem siebentägigen Kinde 3,7 Gr. (4 Beob.), das fünftägige Kind schrie viel beim Versuche, daher die höhere Zahl.

Schmidt berechnete bei Gelegenheit der oben mitgetheilten Untersuchungen über Lymphe und Chylus eine Stoffwechselgleichung für ein Füllen. Bei 1,79 Kilogr. Heu und 0,64 Kilogr. Hafer und 3,819 Kilogr. Wasser täglich für 100 Kilogr. Körpergewicht ergab sich 0,58 Kilogr. Ansatz, als tägliche Gewichtszunahme. Das Thier liefert dabei 0,317 Kilogr. Harn und 3,401 Kilogr. Excremente. Nach der weitern Analyse stellt Schmidt folgende Endgleichung des Stoffwechsels für 100 Kilogr. Gewicht Füllen.

Einnahme in Gr. (ohne Trinkwasser):

Mineral.

O Bestandth.

frisch wasserfrei Wasser Kohle H N Heu 1790 1543 247,0 706,8 77,1 23,1 597,1 138,9 Hafer 640 543,4 96,6 275,5 34,8 12,0 199,4 21,7 2430 2086,4 343,6 982,3 111,9 35,1 796,5 160,6 Ausgabe durch Darm und Nieren:

Mineral.

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incl. Wass. 6250,3 4162,6 2087,7 982,3 111,9 35,1 796,5 161,9

Assimilirt 2536,3 1357,8 1178,5 630,8 66,3 7,6 471,2 2,6 u.exspirirt Assimilirt 580 462,7 117,3 78,1 11,4 7,6 17,6 2,6 Exspirirt 1956,9 895,1 1061,2 552,7 54,9

453,6

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Bei der Oxydation werden gebildet 4,268,940 Wärmeeinheiten. Da Voit in den bisherigen Untersuchungen über den Einfluss des Kochsalzes auf den Stoffwechsel keine genügende Auskunft über die Schicksale des eingeführten Kochsalz fand und ihm ausserdem mit Rücksicht auf die Untersuchungen von Bischoff und dem Verf. über den Stoffwechsel beim Fleischfresser (vorj. Bericht) neue Versuche nothwendig erschienen, so stellte derselbe solche bei demselben Hunde an, welcher zu den eben genannten früheren Untersuchungen gedient hatte. Derselbe erhielt täglich die gleiche Nahrung, und zwar ausschliesslich Fleisch, welches sorgfältig von Fett und Bindegewebe gereinigt war, und dessen ganze tägliche Menge des Morgens auf ein Mal gereicht wurde. Da das Fleisch den ganzen Umsatz im Körper decken sollte, so musste eine grosse Menge gereicht werden, die zuerst zu Ansatz führte, dann aber einen Beharrungszustand vermittelte, in welchem ebenso viel Stickstoff ausgeschieden, als eingenommen wurde. Hierzu bedurfte es bei dem Thiere täglich 1500 Gr. Fleisch. Sollte Kochsalz gereicht werden, so wurde dasselbe ausgeglüht bis zu 20 Gr. auf das Fleisch gestreuet; wenn der Hund Wasser aufnehmen sollte, so erhielt er dasselbe auch nur Morgens.

Wenn keine besondere Kochsalzzufuhr stattfand, so schied der Hund täglich im Mittel 1,1 Gr. Kochsalz aus. Die Versuchsreihe umfasste nun 49 Tage, während welcher der Hund 375 Gr. Kochsalz erhielt, so dass er im Ganzen hätte im Harn 428,9 Gr. Kochsalz ausscheiden müssen, wenn alles eingeführte ausser der gewöhnlichen Menge in den Harn überging, denn die Versuchsreihe erstreckte sich bis zu dem Tage, an welchem nach Aufhören der Kochsalzzufuhr der Harn wieder denselben Kochsalzgehalt zeigte, wie vor den Versuchen. Der Hund entleerte im Ganzen 436,5 Gr. Kochsalz im Harn, also sogar 7,6 Gr. mehr, als eingenommen. Dieses plus braucht nicht, bemerkt der Verf., auf Fehler allein geschoben zu werden, sondern es lässt sich erklären theils aus einem 783 Gr. betragenden Fleischverlust, den der Hund in den 49 Tagen erlitt, welcher Salzverlust bewirkte, theils aus dem Umstande, dass in den letzten Tagen grosse Harnmengen

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entleert wurden, ohne dass Wasserzufuhr stattfand, was ebenfalls einen Salzverlust bedingen musste.

Dieser Hund entleerte somit jedenfalls sämmtliches überflüssige Kochsalz im Harn. Koth und Schweiss hätten Abzugswege sein können; aber im Koth des Hundes fand sich so gut wie kein Kochsalz, wenn das Salz nicht Diarrhöe bewirkte, und Schweisssecretion findet beim Hunde überhaupt nur selten statt.

In den ersten Tagen der besondern Salzzufuhr erschien nicht alles Salz im Harn wieder, ein Theil häufte sich im Körper an, um erst später allmälig wieder ausgeschieden zu werden. Diese Ansammlung von Kochsalz im Körper wurde früher namentlich auch nach dem Hungern, ebenso wie bei Darreichung jener salzarmen Nahrung beobachtet. Nach Entziehung des Kochsalzes sinkt daher auch die Menge im Harn nicht sogleich auf das ursprüngliche Minimum zurück, weil zunächst das im Körper angesammelte entleert wird. Diese Beobachtungen bestätigen, wie der Verf. bemerkt, Angaben von Kaupp für den Menschen.

Bei der grösseren Salzzufuhr wurde bei freigegebener Wasseraufnahme die Ausscheidung von Wasser mit dem Harn grösser; aber die Steigerung war nicht proportional der Menge des Kochsalzes, sondern wuchs in rascherem Verhältniss. Wenn dem Hunde die Wasseraufnahme nicht gestattet war, so fand trotzdem auch mit der Salzzufuhr eine Steigerung der ausgeschiedenen Wassermenge statt, und zwar wurde nicht bedeutend weniger Wasser entleert, als bei Wasseraufnahme. Dabei nahm die Menge des mit der Respiration entleerten Wassers ab, es wurde also, um die durch die Kochsalzzufuhr bewirkte Vermehrung der Wasserausscheidung durch die Nieren möglich zu machen, vom Respirationswasser entlehnt; dann musste auch der Körper von seinem Wassergehalt hergeben, so dass er nachher bei Aufhören der Kochsalzzufuhr Wasser ansetzte. Es scheint also, dass das überflüssige Kochsalz zur Ausscheidung einer gewissen Wassermenge bedarf, und es ist die vermehrte Wasseraufnahme bei Kochsalzzufuhr nicht Ursache der vermehrten Harnmenge, sondern der Durst ist die Folge der durch das Salz bewirkten Wasserentziehung. Voit vergleicht das Verhältniss mit dem beim Diabetes, bei welchem die Zuckerausscheidung das Wasser mit fortführt und in Folge dessen der Durst auftritt. Das Kochsalz ist somit ein wahres Diureticum; der Verf. vermuthet, dass Salze, Zucker in dem Masse Diuretica sein möchten, als sie ein

Henle u. Meissner, Bericht 1860.

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