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Masse ein, welche in einigen Fällen schon nach 3 Stunden entleert wurde. An manchen Stellen des Mastdarms fand sich nur Schleim, nicht selten mit vielen Luftblasen vermischt. In vielen Controlversuchen, in denen die Bauchhöhle geöffnet, überhaupt die Eingriffe die gleichen waren, das Ganglion aber nicht exstirpirt wurde, trat jene Erscheinung nicht ein.

Die Erweichung der Kothmassen könnte von vermehrter Secretion herrühren, aber auch davon, dass die Fortbewegung des Darminhalts beschleunigt und die Zeit zur Resorption des Flüssigen vermindert ist. Für letztere Annahme führt Budge an, dass der Inhalt des Colon und mehr noch der des Coecum weich ist, dass nach Wegnahme der Ganglien der Durchmesser des Coecum und des Colon abnimmt, woraus hervorgehe, dass eine stärkere Bewegung in diesen Theilen stattfinde. Bei Thieren, welche unmittelbar nach der Operation gar keine Kothballen im Mastdarm haben, kamen nachher weiche Kothentleerungen vor, die die Farbe des Inhalts des Coecum hatten. Nicht selten auch gingen bald nach der Operation grosse Mengen geballter Excremente ab, mehr als bei den zur Controle operirten Thieren. Budge schliesst aus diesen Momenten, dass nach Wegnahme der Ganglien die Bewegung in den dicken Gedärmen beschleunigt sei (vergl. hierüber Weiteres unten). Gleichzeitig aber finde auch grösserer Zufluss von Flüssigkeit statt, weil auch im Colon und Coecum die Massen weicher, oft ganz flüssig seien. Den vermehrten Zufluss von Flüssigkeit glaubt Budge auf Lähmung der Blutgefässmuskeln, Erweiterung der Gefässe und daher vermehrte Transsudation zurückführen zu können. Wegen der Peritonitis war dies durch unmittelbare Beobachtung nicht zu constatiren. Der im Darm vorgefundene Schleim war zuweilen blutig. Für unwahrscheinlich hält Budge die Annahme, dass die Drüsen der Darmschleimhaut nach der Ganglienexstirpation mehr secernirten.

Bei zwei Kaninchen, denen Budge den Plexus coeliacus exstirpirt hatte, wog die Leber 58 und 59,5 Gr., bei zwei anderen von gleicher Körperlänge, an denen nur die vorbereitende Operation, nicht die Exstirpation ausgeführt war, wog die Leber 33 und 46,5 Gr. Budge schliesst auf eine Vergrösserung der Leber in Folge der Wegnahme der Bauchganglien, womit die grössere Blutfülle und dunkleres Ansehen übereinstimmen.

Pavy ist bei Versuchen am Hund zu folgenden Ergebnissen bezüglich des Einflusses des Nervensystems auf den Zuckergehalt des Harns gelangt. Nach Durchschneidung des

vom obern Brustganglion des Grenzstranges gegen den Canal für die Vertebralarterie aufsteigenden Nervenstammes beiderseits, trat intensiver Diabetes ein, was innerhalb der ersten halben Stunde nach der Operation nachzuweisen war, am nächsten Tage war der Diabetes wieder verschwunden; stets trat Pleuritis ein. Nach derselben Operation nur einerseits ausgeführt, trat nur wenig Zucker im Harn auf.

Vorsichtige Unterbindung der beiden Carotiden und der beiden Vertebralarterien führte nicht zu Zuckerharn, wohl aber, wenn nach Unterbindung der Carotiden das die Vertebralarterien vor ihrem Eintritt in den Canal umgebende Gewebe absichtlich roh behandelt wurde, ohne dass der Hauptstamm des Sympathicus durchschnitten wurde. Durchschneidung der sympathischen Zweige, welche in den Canal der Querfortsätze der Halswirbel eingetreten sind, brachte für sich allein den Diabetes nicht hervor, wohl aber, wenn gleichzeitig die Carotiden unterbunden wurden. Die Zerstörung der Nervenzweige in jenem Canal kann dabei wirksam vorgenommen werden bis herauf zur Hinterfläche des Querfortsatzes des Atlas. Wenn das die Carotiden umgebende Gewebe zerstört wurde, trat kein Diabetes ein, wohl aber, wenn dann die Carotiden unterbunden wurden.

Die Exstirpation des obern Cervicalganglions führte am schnellsten zum intensivsten Diabetes. War nur ein Ganglion exstirpirt, so enthielt der Harn nach einer Stunde viel Zucker, der am zweiten Tage verschwand; wurde dann noch das Ganglion der andern Seite exstirpirt, so enthielt der Harn nach einer halben Stunde viel Zucker, der auch jetzt nach einiger Zeit wieder verschwand.

Durchschneidung des Grenzstranges in der Brusthöhle hatte nur in einigen Fällen alsbald starken Zuckergehalt des Harns zur Folge, in andern Fällen kaum oder gar nicht.

Beim Kaninchen folgte auf die Exstirpation des obern Cervicalganglions der Diabetes nicht so rasch, wie beim Hunde, 4 Stunden nachher, und dauerte bis zum folgenden Tage. Rascher trat bei Kaninchen der Diabetes ein, wenn zugleich die Nn. vagi unmittelbar nach dem Austritt aus dem Schädel durchschnitten wurden, welche Operation für sich allein aber keinen Diabetes zur Folge hatte.

Luys fand bei einem Diabetiker Degeneration einzelner Stellen des Bodens des vierten Hirnventrikels zu beiden Seiten der Medianlinie. Die Degeneration gab sich dem blossen Auge durch braungelbe Farbe und weiche Beschaffenheit zu

erkennen, die mikroskopische Untersuchung ergab ausser Gefässerweiterung Entartung der Ganglienzellen.

Nach v. Wittich besteht bei Kaninchen und Hunden, auch beim Menschen der Plexus renalis aus zwei Theilen, einem die Arterie umspinnenden Nervengeflecht und einem gangliösen Stämmchen zwischen Arterie und Vene, welcher letztere in keine Beziehung zu den Gefässen tritt. Die Exstirpation dieses letztern Plexus wurde ertragen, ohne dass Blutharnen, Eiweissharnen auftrat. Nach Entfernung des die Arterie umspinnenden Plexus erfolgte der Tod nach 24 Stunden; während dieser Zeit keine Harnentleerung, ausser unmittelbar nach der Operation; in der Blase war wenig sehr concentrirter Harn; die Niere war sehr hyperämisch.

Nachtrag zum ersten Theil p. 283.

W. Weiss, Experimentelle Untersuchungen über den Lymphstrom. Dissertation. Dorpat. 1860.

Weiss erhielt von einem 260 Pfd. wiegenden Füllen, welches in geringer Menge Futter und Getränk aufgenommen hatte, aus dem Ductus thoracicus in 105 Minuten 482,4 Gr. Lymphe. Der Ductus thoracicus führte nur die Lymphe vom Rumpf und den hinteren Extremitäten, welche zusammen 162 Pfd. wogen = 78624 Gr. Für 24 St. berechnen sich somit auf diese 78,6 Kilogr. 6,6 Kilogr. Lymphe, für 1 Kilogr. 84 Gr. Lymphe.

Ein zweites Füllen von 200 Pfd. lieferte nach vorausgegangener Fütterung mit Mehl und Heu in 315 Minuten 1290 Gr. Lymphe und Chylus, welche wiederum nur aus dem Rumpf und den hinteren Extremitäten, im Gewicht von 147 Pfd. stammten. In 24 St. kommen somit auf 60,2 Kilogr. 5,8 Kilogr. Lymphe und Chylus, auf 1 Kilogr. 97,8 Gr. = circa 1/10 des Körpergewichts.

Bei einem dritten 220 Pfd. schweren vorher mit Milch gefütterten Füllen wurden in 90 Minuten 860 Gr. Lymphe und Chylus erhalten, somit für 24 St. aus 73,7 Kilogr. schwerem Rumpf nebst Hintertheil 13,7 Kilogr. Lymphe und Chylus, für 1 Kilogr. 185 Gr. 1/5 des Gewichts. Die Milch als Nahrungsmittel scheint die Ursache dieser bedeutend grösseren Quantität Lymphe und Chylus gegenüber dem andern Versuch zu sein.

=

Das eine Füllen lieferte aus dem einfachen Truncus trachealis aus der Hälfte des Kopfes und Halses (im Gewicht von 12,3 Kilogr.) für 24 St. 936 Gr Lymphe, so dass der Verf. für den ganzen Kopf und Hals und für 24 St. 1872 Gr. Lymphe, für 1 Kilogr. jener Theile 152 Gr. ansetzt. Bei vier anderen Füllen fanden sich für 1 Kilogr. Kopf und Hals in 24 St. die Mengen von 148 Gr., 321 Gr., 218 Gr., 184 Gr., so dass sich im Mittel für 1 Kilogr. Kopf und Hals in 24 St. circa 200 Gr. Lymphe 1/5 des Gewichtes

ergeben.

=

Zweiter Theil.

Bewegung. Empfindung.
Psychische Thätigkeit.

Nerv. Muskel. Elektrische Organe.

E. du Bois-Reymond, Ueber den secundären Widerstand, ein durch den Strom bewirktes Widerstandsphänomen an feuchten porösen Körpern. Berliner Monatsberichte. 1860. Dec. p. 846.

Matteucci, Sur le pouvoir électromoteur secondaire des nerfs et son application à l'électrophysiologie. Comptes rendus. 1861. I. p. 231.

E. du Bois - Reymond, Abänderung des Stenson'schen Versuches für Vorlesungen. Archiv für Anatomie und Physiologie. 1860. p. 639. Brown-Séquard, Sur l'indépendance des propriétés vitales des nerfs moteurs. Journal de la physiologie. 1860. p. 160.

Philippeaux et Vulpian, Note über Recherches expérimentales sur la régénération des nerfs séparés des centres nerveux. Comptes rendus. 1860. II. p. 363.

Dies., Recherches expérimentales sur la régénération des nerfs séparés des centres nerveux. Gazette médicale. 1860. Nr. 27. 29-32. 34. 35.

37. 39.

C. Ambrosoli, Ueber die Verbindung der sensiblen und motorichen Nervenfasern. Nach Presse médicale. 1860. 32. in Schmidt's Jahrbücher. 1860. Bd. 108. p. 289.

E. Harless, Molekuläre Vorgänge in der Nervensubstanz. IV. Abhandlung. Massbestimmung der Reizbarkeit im Allgemeinen und bei der Quellung insbesondere. Abhandlungen der k. baierschen Akademie der Wissenschaften. IX. 1860. (Vergl. den vorjähr. Bericht. p. 434-436.) Ders., Neurophysiologische Forschungen. Zürich. 1860. Extraabdruck aus der Monatsschrift des wissensch. Vereins in Zürich. (Gedrängter Auszug aus den verschiedenen Abhandlungen des Verfassers der letzten Jahre, über welche in den früheren Jahrgängen dieses Berichtes schon referirt wurde.)

R. Schelske, Ueber die Veränderungen der Erregbarkeit der Nerven durch die Wärme. Habilitationsschrift. Heidelberg. 1860.

W. Kühne, Ueber die Wirkungen des amerikanischen Pfeilgiftes. Archiv für Anatomie und Physiologie. 1860. p. 477.

Reichert, Zusatz zu vorstehender Abhandlung. Daselbst.

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