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die auf periodische Zunahme oder Erneuerung der Muskelbündel deuteten.

Zwischen den glatten Fasern im Schliessmuskel der Anodonta entdeckte Margo einzelne quergestreifte, deren Querstreifung auf derselben Anordnung der Sarcous elements, wie bei den Wirbelthieren, beruht. Es giebt Bündel, welche stellenweise querstreifig, stellenweise homogen erscheinen und welche, bei starker Vergrösserung auch im homogenen Theil sehr kleine, stark lichtbrechende, in Aether unlösliche Körnchen ungeordnet zeigen. Bei Cephalopoden beobachtete der Verf. feine (0,0035 bis 0,0062 Mm. starke), homogene, zum Theil in eine stark lichtbrechende Rindensubstanz und eine schwächer brechende Marksubstanz geschiedene Fasern und dicke Fasern (von 0,008 bis 0,011 Mm. Durchmesser) mit deutlichem Sarkolemma, wovon einzelne ebenfalls in Rinden- und Marksubstanz geschieden, andere durchaus von senkrecht oder schräg zur Axe gestellten Reihen der Fleischelemente erfüllt waren. Bei Helicinen kömmt ein Unterschied zwischen Rinden- und Marksubstanz nur selten vor; ebenso selten eine querreihenförmige Anordnung der Elemente; am häufigsten sind sie ohne besondere Ordnung und so dicht an einander gedrängt, dass der ganze Inhalt als eine feinkörnige oder homogene, das Licht stark brechende Masse erscheint. Die Entwickelung der Muskeln geht nach Margo bei Mollusken auf dieselbe Art von Statten, die er früher für die höheren Thiere beschrieb: die Muskelsubstanz ist das Product der Sarkoplasten, welche in den Körpermuskeln vollkommen mit einander verschmelzen, im Herzen dagegen sich als getrennte Elemente erhalten. So stellt sie auch Weismann (Arch. für Anat. p. 52) durch Behandlung des Herzens der Mollusken mit Kalilauge dar. Bei den Crustaceen und Insecten steht der Bau des Herzens dem der höheren Wirbelthiere näher. Weismann findet überall baumförmig sich verästelnde, quergestreifte, kernhaltige, nicht in Fibrillen zerfallende Muskelbündel mit selbstständiger, homogener Hülle, welche sich mit der Kalilösung von 35 Proc. nicht in Zellen zerlegen lassen.

Bei Hirudo umwickeln sehr lange Faserzellen spiralförmig das Rückengefass. Während das breite Mittelstück der Zelle oberflächlich und beinahe ringförmig liegt, steigen die Enden, bedeckt von den Mittelstücken der folgenden Zellen, schräg am Gefäss hinab. Dadurch entsteht der Anschein von Längsund Ringmuskeln, wie ihn Leidig beschrieb, wobei die Längsmuskeln sich schmaler ausnehmen. Mettenheimer beobachtete an Muskelbündeln von Anneliden stellenweise theils quere,

theils schräge feine Streifung. Die Nematoden unterscheidet Schneider nach der Anordnung ihrer Muskeln in Platymyarier und Coelomyarier. Bei den ersteren bestehen die Muskeln aus spindelförmigen mit dem längsten Durchmesser parallel der Längsaxe des Thiers gestellten Zellen, deren jede einen Kern enthält. Ueber die Zellen verlaufen regelmässig Längsstreifen einer stärker brechenden Substanz, die in einer schwächer brechenden eingebettet liegen. Auf jeder Zelle sitzt, wie ein Polster auf seiner Unterlage, eine Blase, welche eine eigene Membran besitzt und einen Inhalt, der bald durchsichtig und homogen, bald körnig und faserig ist. Von ihr gehen Ausläufer aus, welche mit einer dreieckigen Basis beginnen und quer nach der Rücken- und Bauchlinie verlaufend, dort mit den von der anderen Seite kommenden sich vereinigen und so auf der Rücken- oder Bauchlinie einen Strang bilden. Bei den Coelomyariern ist der blasige Theil der Zelle von dem streifigen umwachsen; der letztere bildet eine tiefe Rinne, welche nach der innern Seite offen oder auch geschlossen ist; im letzteren Fall bildet der Muskel ein geschlossenes Rohr, aus dessen Mitte der blasige Theil heraustritt, um den nach der Medianlinie sich fortsetzenden Querstrang zu bilden. Der blasige Theil der Muskelzelle entspricht, nach Schneider's Meinung, der Marksubstanz, der streifige Theil der Rindensubstanz der hohlen Muskelfasern anderer Wirbellosen. Bezüglich der Muskeln von Mermis bestätigt Schneider Meissner's Beschreibung; nur glaubt er nicht, dass jede Muskelzelle die Länge des ganzen Thieres habe, da die Fasern mit Natronlauge in kürzere, beiderseits zugespitzte Stücke zerfallen.

4. Nervengewebe.

L. Mauthner, Beiträge zur näheren Kenntniss der morphologischen Elemente des Nervensystems. Wien. 8.

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N. Jacubowitsch, Terminaison des nerfs à la péripherie et dans les différents organes. Comptes rendus. 7. Mai.

Reissner, Archiv für Anatomie. p. 553.

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G. Walter, Ueber die fettige Degeneration der Nerven nach ihrer Durchschneidung. Archiv für patholog. Anatomie und Physiol. Bd. XX. Hft. 5. 6. p. 426.

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0. Landry, Reflexions sur les expériences de Mm. Philipeaux et Vulpian rélatives à la régéneration des nerfs. A. d. Moniteur des sc. médicales im Journ. de la physiol. Janv. p. 218.

Schneider, Archiv für Anatomie. Hft. 2. p. 224.

Nach Mauthner ist die Hülle der Nervenfaser eine bald structurlose, bald aus feinsten Bindegewebsfasern zusammengesetzte Membran, die sich in Carmin färbt. Das Nervenmark ist gleichartig oder concentrisch geschichtet; es wird nach langer Einwirkung des Farbstoffs ebenfalls schwach roth gefärbt, in bestimmten Fasern früher, als in andern. Der Axencylinder besteht aus zwei in einander steckenden Cylindern, von denen der innere solide Cylinder sich in Carmin tiefer färbt, als der ihn umgebende Hohlcylinder,

Turner wandte die Methode der Maceration mit Chromsäure und Färbung mit Carmin, mittelst welcher er früher in Verbindung mit Lister auf Querschnitten der Nervenfasern den Axencylinder von der Markscheide unterschied (Bericht 1859. p. 56), auf zerfaserte Spinalnerven an, und sah auch hier innerhalb jeder Faser den roth gefärbten und scharf contourirten Axencylinder ununterbrochen durch die ganze Länge jeder Faser verlaufen.

Clarke spricht sich über die feinen netzförmigen Streifen der Markscheide der Nervenfasern aus, welche Stilling veranlasst hatten, das Nervenmark für ein Netz von Elementarröhrchen zu erklären. Er erkennt sie als Falten des an sich durchsichtigen Marks an, verfällt aber dabei in den Irrthum, den inneren der jederseits doppelten Contouren der frischen Nervenfaser als Grenze des Marks gegen den

Henle u. Meissner, Bericht 1860.

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Axencylinder zu betrachten. Von den Olfactoriusfasern berichtet Owsjannikow, dass sie nach längerem Kochen in verdünnter Salpetersäure dergestalt reissen, dass aus jeder Faser fünf bis acht und mehr kleine Härchen hervorragen, die der Verf. für Axencylinder hält.

Das Auftreten zahlreicher gelatinöser Fasern um die dünnen Bündel des Vagus in der Brust- und Bauchhöhle, während dieselben am Halstheile dieses Nerven noch fehlen, dient Kollmann zum Beweise, dass die gelatinösen Fasern Bindegewebe seien, bestimmt den Dehnungen und Zerrungen vorzubeugen, welchen die an der Speiseröhre und am Magen verlaufenden Aeste ausgesetzt seien. Bei grossen Hunden liege der N. vagus in der Brusthöhle innerhalb einer derben, fast fibrösen, gleichmässig dicken Bindegewebsscheide, aus welcher er sich ausschälen lasse. Der hervorgezogene Nerve zeige alsdann ein zartes Neurilem von dem bekannten Perlmutterglanz und mit welliger Querstreifung, aber keine gelatinösen Fasern, die dagegen in der Hülle und besonders an deren innerer Fläche reichlich entwickelt seien. Beim Menschen und bei schwächeren Hunden, sowie an den feineren Nervenzweigen der starken Hunde seien die schützenden Fasern in das Innere der Bündel verlegt.

Das Verhalten der motorischen Nerven im Inneren der Muskelbündel betreffend, behauptet Kühne, dass die letzten, aus der wiederholten Theilung der motorischen Nerven hervorgehenden Zweige schliesslich an dem Muskelbündel plötzlich ihre doppelten Contouren verlieren; die Hülle des Nerven verschmelze mit dem Sarkolemma, der Axencylinder dringe in das Primitivbündel ein und ende in körnige, zugespitzte Körperchen von 0,005-0,01 Mm. Durchmesser, peripherische Nervenknospen (bourgeons nerveux périphériques). Es giebt kurze Axencylinder, die eine einzige Knospe tragen, längere, von 0,1-0,5 Mm., sind mit mehreren Knospen versehen und enden meistens in eine scharf umschriebene, deutliche Spitze zwischen den Streifen der contractilen Substanz.

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Beale's Abhandlung über die Endigung der Muskelnerven kenne ich nur durch einen Auszug in Schmidt's Jahrbüchern, welcher wörtlich folgendermassen lautet: Verf. fand, dass jede Elementarfaser der gestreiften Muskeln reichlich mit Nervenfasern versehen ist. In diesen und vielen anderen Geweben enden die Nerven in einem Netzwerk; in den Zweigen aller Nerven der Thiere und des Menschen finden sich zahlreiche kleine ovale Körper (Kerne), durch welche die Fasern mit anderen Geweben in Verbindung gebracht werden; durch

Theilung dieser bilden sich neue Fasern. Sie finden sich in allen Arten Nerven und ihre Zahl entsprach der Thätigkeit der Nerven; die Oberfläche einiger Muskelfibrillen war fast ganz mit Nerven und Capillaren bedeckt; die der Zunge und des Zwerchfells erhalten eine grössere Menge Nerven, als die der meisten anderen Muskeln." Ob der Mangel an Klarheit dieser Darstellung dem Autor oder dem Referenten zur Last falle, vermag ich nicht zu entscheiden.

Krause (Anat. Unters. p. 1) fand Pacini'sche Körperchen in der Brustwarze von Neugebornen sowohl männlichen als weiblichen Geschlechts, bei einem männlichen Neugebornen rechterseits 5, linkerseits 1, bei einem weiblichen rechterseits 4, linkerseits 5. Sie waren meistens verhältnissmässig lang, 0,15-0,4" auf einen Querdurchmesser von 0,05-0,075". Die von Luschka in der Nähe der Steissbeinspitze beobachteten Pacini'schen Körperchen bestätigt Krause, nur gehören sie nicht immer, wie Luschka behauptete, zu den kleinsten. In der Clitoris des Schweins kommen nach Krause ächte Pacini'sche Körperchen vor (die von Nylander und Kölliker zuerst beschrieben worden), sodann Uebergangsformen zwischen Pacini'schen Körperchen und Endkolben, welche der Verf. früher (Zeitschr. f. rat. Med. 3. R. V. 36) als Endkolben angesprochen hat, endlich, in der Schleimhaut selbst, die eigentlichen Endkolben. Herbst's Angabe, dass am Unterschenkel des Schafs Pacini'sche Körperchen sich an Muskelnerven und in Muskeln finden, wird von Krause dahin modificirt, dass von dem Conglomerat Pacini'scher Körperchen, das den Zwischenknochenraum unter den oberen Enden der Vorderarmknochen einnimmt, einzelne sich zwischen die Bündel eines an diesen Knochen entspringenden Muskels erstrecken. In dem Zwischenknochenraum der oberen Extremität der Fledermaus constatirte Krause kleine Pacini'sche Körperchen in geringer Zahl. Auf Taf. I. Fig. 6 bildet derselbe den (optischen) Querschnitt eines Pacini'schen Körperchens aus dem Schnabel der Ente ab. Nch Jacubowitsch soll man an Pacini'schen Körperchen der Katze, die mit der Moleschott'schen Mischung (Alkohol und Essigsäure) macerirt waren, die Nervenfaser in einer deutlichen Zelle und zwar in deren Kernkörperchen enden sehen, was Krause mit Entschiedenheit in Abrede stellt.

Krause untersuchte (p. 12) Schnitt für Schnitt ein bestimmt abgemessenes Stück der Haut von der Volarfläche des Vorderarms, um die Zahl der Nervenenden und Tastkörperchen zu ermitteln. Er traf im Ganzen auf 13 Schnitten (aus 150"

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