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Herzreizung und der Vagusreizung die Untersuchungen des Verfs. im vorj. Bericht p. 530 und p. 526 ff.),

Die Vagusreizung findet nach Einbrodt an dessen centraler Ursprungsstelle statt und zwar in Folge des durch den +RD erzeugten Hirndruck es. Das Blut wird nämlich in den Venen aufgestauet, vorzugsweise in den Venen des Kopfes; die Ueberfüllung der venösen Sinus im Schädel wies Einbrodt experimentell nach, indem er mittelst einer durch den Schädel eingeschraubten Canüle den Sinus longitudinalis mit einem Manometer verband und darauf +RD erzeugte, worauf eine bedeutende Spannungszunahme sofort eintrat, die constant blieb, so lange der RD anhielt. Auch die Sectionen ergaben die Zeichen starker Congestion im Gehirn. Wurde durch einen Aderlass aus der Vena jugularis externa der durch die Congestion bedingte Hirndruck vermindert, so trat sofort wieder Beschleunigung des Herzschlages ein und Zunahme des Druckes in der Carotis.

Wenn der RD von seinem Maximum wieder auf Null herabgesunken war, bestanden die Erscheinungen im Allgemeinen nur in einer länger oder kürzer dauernden Nachwirkung und in einer darauf folgenden Ausgleichung der Einflüsse des +RD. War der Druck ein bedeutender gewesen, so erfolgte die Ausgleichung der Spannungsverminderung in den Arterien, der Spannungsvermehrung in den Venen, damit auch der Stauung in den Hirnvenen, nur allmälig. Wurde ein sehr hoher RD, namentlich bei schwächlichen Thieren, lange Zeit unterhalten, so konnte der Tod erfolgen; zuweilen stellten sich hinterher auch periodisch wiederkehrende Krampfanfälle ein.

Der Verf. hat auch an sich selbst bei zugehaltener Nase durch den Mund erhöheten Druck in den Lungen herstellen lassen; bei schwachem Drucke konnten die Athembewegungen mühsam unterhalten werden, bei höherm Druck trat ein peinliches Gefühl von Beklemmung ein, welches zu fruchtlosen Exspirationsversuchen zwang; es entstand Röthe und Schwellung des Gesichtes, Ohrensausen, auch Schmerz in der Hinterhauptgegend. Der Puls schien bei niederm +RD häufiger, bei höherm Druck langsamer zu werden, dabei sehr schwach bis unmerklich.

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Negativen Respirationsdruck, RD, entsprechend der Inspiration, stellte Einbrodt dadurch her, dass er die Lunge mit einem Behälter in Communication setzte, in welchem die Luft beliebig verdünnt werden konnte. Den Unterschied der auf diese Weise gesetzten künstlichen Verhältnisse, von denen, die bei der Inspiration stattfinden, findet Einbrodt in folgen

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dem. Unter Voraussetzung eines constanten RD ist die Lunge zusammengefallen, und die in ihrer Elasticität begründete Saugkraft sehr vermindert; der Raum des Brustkorbes ist auf ein kleineres Volumen zusammengedrückt, als dasjenige, welches er bei der elastischen Gleichgewichtslage der Brustwand einnehmen würde; indem letztere ihrer Gleichgewichtslage zustrebt, übt sie einen Zug auf die Brusteingeweide aus, welche angedrückt werden; das Blut wird aus den Venen herangesogen und in dem Masse, wie sich das Herz und die grossen Gefässe im Brustraum füllen, nähert sich die Brustwand ihrer Gleichgewichtslage. Bei jedem Einströmen von Blut wird der Brustraum erweitert, bei jedem Abströmen zusammengedrückt. Die Vermuthung, es möchten etwa die grossen Venen bei ihrem Eintritt in den Thorax durch ebengenannten Zug Seitens der Brustwand comprimirt werden, fand der Verf. nicht begründet.

In Folge des bei RD stattfindenden Sauerstoffmangels hörten die Athembewegungen nie auf, die Inspiration war mühsam und brachte es bei hohem Werth des RD nicht mehr zu einem Luftwechsel. Der Lungenraum blieb unver

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ändert, und die Anstrengung hatte nur eine Formveränderung, des Brustkorbes zur Folge, indem die knöchernen Theile in ihren Gelenken dem Inspirationsstreben folgten, dafür aber die knorpligen und weichen Theile gegen den Brustraum hereingezogen wurden. Möglicherweise änderte sich dabei auch die Grösse des Binnenraums des Thorax.

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Während der Einführung eines RD fand ein unbedeutendes Sinken des Blutdrucks in den Arterien statt, sowie auch während eines geringen - RD, während eines beträchtlichern -RD aber zeigte sich eine Steigerung des Blutdrucks, die der Verf. damit erklärt, dass bei der starken Ueberfüllung des Herzens jeder Herzstoss viel Blut austreibe und die Spannung entsprechend erhöhe. Mit jeder Exspiration stieg der Blutdruck beträchtlich, bei jeder Inspiration sank er wieder herab. Nach Aufhebung des hohen RD stieg der Blutdruck zuerst immer, wahrscheinlich weil die Blutüberfüllung der Brust noch eine Zeit lang bestehen blieb, während der das Steigen des Blutdrucks mindernde Einfluss des Spannungsunterschiedes zwischen innerer und äusserer Luft jetzt aufhörte. Der Herzschlag war während des RD meistens verlangsamt; eine Zunahme der Frequenz wurde nur selten bei sehr hohem - RD beobachtet. Vagusreizung und bei andauerndem Aufenthalt unter geringem Druck beginnende Herzlähmung nimmt Einbrodt als Erklärung an.

Bei Versuchen an sich selbst mit RD sah Einbrodt, dass dieselben viel kürzere Zeit ausführbar sind, als die Versuche mit +RD.

Die Untersuchung des Einflusses der normalen Respiration auf Herzschlag und Blutdruck geschah bei Hunden in der Weise, dass die Athembewegungen und der Blutdruck gleichzeitig graphisch verzeichnet und die entsprechenden Curvenstücke mit einander verglichen wurden. Die Athembewegungen wurden entweder wie auch bei anderen Versuchen mittelst eines Fühlhebels (nach Art der Herznadel) übertragen oder mittelst eines in ein Nasloch eingefügten Schwimmer-tragenden Manometers.

Der Verf. unterscheidet drei verschiedene Fälle.

1) Waren die Athem bewegungen wenig umfangreich und rasch bei geringerer oder auch bis fast doppelter Frequenz der Pulse, so kam es zu keinem deutlichen Einfluss derselben auf Herzschlag und Blutdruck.

2) Waren die Athembewegungen umfangreich und langsam (besonders die Exspiration), während mehre nicht zu beschleunigte Pulse auf jeden Act der Respiration kamen, der häufigste Fall, so wurde die Pulsfrequenz während der Inspiration constant vermehrt, und zugleich erfuhr die Blutspannung in den Arterien eine Zunahme, die jedoch nicht gleichzeitig mit der Inspiration begann, sondern erst,, während ihrer Dauer" erfolgte; im ersten Beginn der Inspiration sank der Blutdruck noch etwas, und die Druckerhöhung überdauerte das Ende der Inspiration noch. Im Verlaufe der Exspiration nahm die Pulsfrequenz ab; der Blutdruck nahm im Beginn der Exspiration zu, erlitt aber eine Abnahme im weitern Verlauf dieses Actes.

3) Waren die Athembewegungen tief und langsam, die Pulsfrequenz aber sehr bedeutend, wie nach Vagusdurchschneidung, so fielen die Veränderungen in der Pulsfrequenz durch die Athem bewegungen weg, während die Veränderungen des Blutdruck es ebenso, wie im zweiten Falle, hervortraten.

Der Verf. hebt hervor, dass diese Beobachtungen im Einklang stehen mit dem, was bei künstlich gesteigerten +RD und —RD beobachtet wurde, dagegen zum Theil dem widersprechen, was bisher bezüglich des Einflusses der Respiration auf die Circulation angenommen wurde. Neu sind nämlich die Beobachtungen: dass bei der Exspiration nur im Beginn eine Erhöhung des Blutdrucks stattfindet, dann Verminderung; dass bei der Inspiration nur im Beginn und zwar eine unbedeutende Verminderung des Blutdruckes stattfindet, darauf

Erhöhung; und dass die Pulsfrequenz während der Exspiration ab-, nicht zunimmt, während der Inspiration zu-, nicht abnimmt.

Was die nächsten Ursachen der Veränderungen der Pulsfrequenz bei den beiden Respirationsacten betrifft, so nimmt Einbrodt für die Verlangsamung centrale Vagusreizung an, für die Beschleunigung Nachlass derselben, vielleicht auch directe Herzreizung: Vagusdurchschneidung hatte stets Ausbleiben jener Veränderung während des Athmens zur Folge. Auf die Pulsveränderungen während der Athembewegungen, bemerkt Einbrodt, werden die Nachgiebigkeit des Brustkorbes, die Tiefe und Dauer der einzelnen Respirationsacte, die constitutionelle Einrichtung des verlängerten Markes und der Grad der Erregbarkeit der Nn. vagi einen Einfluss haben; die Pulsveränderung kann im Allgemeinen je nach der Thierart und je nach dem Individuum eine verschiedene Grösse haben: der Verf. constatirte bei Menschen die Pulszunahme während der Inspiration, die Abnahme während der Exspiration, vermisste sie aber an sich selbst auch bei den ausgiebigsten Respirationsbewegungen.

Was den Blutdruck unter dem Einfluss der Athembewegungen betrifft, so sind zwei Momente zu berücksichtigen, welche Veränderungen bewirken, die Spannungsdifferenz zwischen innerer und äusserer Luft und die Blutfülle am Herzen. Das erstere Moment macht sich besonders zu Anfang der In- und Exspiration geltend und ist in der bisherigen Lehre über den vorliegenden Gegenstand allein berücksichtigt worden, denn dieses Moment bedingt Abnahme des arteriellen Blutdrucks bei Inspiration, Zunahme bei Exspiration. Das zweite Moment ist secundär, macht sich aber nach des Verfs. Beobachtungen alsbald so geltend, dass der entgegengezetzte Einfluss jenes erstern Moments verdeckt und überwogen wird. Als eines dritten jedenfalls nachstehenden Momentes gedenkt Einbrodt noch der veränderten Schlagfolge des Herzens.

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Die oben citirte Notiz von Chauveau über Gefässgeräusche und über die Atrioventricularklappen ist theils dazu bestimmt, die völlig falsche Ansicht, die Malherbe über den ersten Herzton und die Mechanik der Klappen aussprach (Bericht 1859. p. 525) zurückzuweisen, theils dazu, eine Ansicht Marey's über die Bedingungen für das Zustandekommen von Geräuschen in Blutgefässen (Ber. 1859. p. 538) zu berichtigen. Letzteres bezweckt in der gleichen Weise die Notiz von Heynsius, mit welchem Chauveau, wie früher in diesem Bericht angemerkt, ganz übereinstimmt hinsichtlich der Ursache der Gefässgeräusche.

Sucquet hat bei Gelegenheit von Injectionen die Beobachtung gemacht, dass es an den Extremitäten so wie auch am Kopf Partien giebt, wo ein auffallend rascherer Uebergang aus den Arterien in Venen stattfindet, als sonst da, wo ein zur Ernährung bestimmtes Capillarsystem eingeschaltet ist. Der Verf. behauptet, dass es sich an jenen Stellen um einen directen Uebergang von Arterien in Venen handle, welcher Theil des Gefässsystems keine Beziehung zur Ernährung habe, sondern als Regulator, als Ableitungsvorrichtung für die Blutvertheilung diene. Solche directe Verbindungen von Arterien und Venen findet Sucquet an den Fingern und am Ellnbogen, für die untere Extremität am Fusse und am Knie, und die oberflächlichen Hautvenen sind die hauptsächlichsten Ableitungswege. Am Kopf vermitteln die Vv. facialis, auricularis, ophthalmica die directe Ableitung aus den Arterien, und die letztere Vene dient speciell als Regulator für den Kreislauf im Gehirn.

Weiss stellte bei Füllen und Hunden eine Anzahl Beobachtungsreihen über die Spannung der Lymphe im Halslymphstamm an. Bei den Füllen betrug der Druck dann, wenn die Thiere, theils mit Opium, theils mit Chloroform narkotisirt, ruhig dalagen und nur die Respirationsbewegungen ausführten, im Mittel 10-20 Mm. einer kohlensauren Natronlösung von 1080 spec. Gewicht. Für die Hunde ergaben sich Druckwerthe, welche unter der Voraussetzung, dass Noll sich einer Natronlösung von nicht bedeutend verschiedenem spec. Gewicht bediente, mit den von diesem gefundenen Werthen nahe übereinstimmten; Weiss beoachtete 5-20 Mm.

Die Respiration hatte einen mehr oder weniger bedeutenden Einfluss auf den Lymphdruck: Inspiration bewirkte Sinken der Drucksäule, Exspiration Steigen derselben oder wenigstens Aufhören des Sinkens. Auch durch mechanisches Zusammen. drücken des Thorax konnte das Steigen der Drucksäule bewirkt werden. Contractionen der am Hals gelegenen Inspirationsmuskeln können, bemerkt der Verf., den Lymphdruck erhöhen, und so deutet Weiss die zuweilen während tiefer Inspiration beobachtete Druckerhöhung als herrührend vom Druck der Halsmuskeln, welche den Druck - vermindernden Einfluss der Adspiration verdeckt habe. Da die Lymphe unter der Wirkung einer vis a tergo strömt, so sinkt die Spannung bei der Inspiration nicht unter Null, was jedoch, so meint Weiss, wohl unzweifelhaft an der Einmündungsstelle des Lymphgefässes in die Vene stattfinden werde, wo die Messung nicht ausgeführt werden konnte. Die von Donders für den Strom in den Venen geltend gemachte Saugwirkung des Thorax auch für die Phase

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