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Abschnitte der grauen Masse und senden bis zu sechs Fortsätzen aus. Die Fortsätze sind die Axencylinder der Fasern, welche als untere Wurzeln aus dem Rückenmark hervortreten, die untere Commissur bilden, radiär nach aussen verlaufen und wahrscheinlich auch weit in die longitudinalen Fasern übergehen. 3) Kleine Nervenzellen (0,0062-0,0127" lang, 0,0060 bis 0,0102" breit), von der Gestalt der vorigen, aber kleiner und weniger intensiv durch Carmin gefärbt; sie liegen theils zwischen den grossen Nervenzellen, theils weiter nach innen. Ihre Fortsätze gehen zur Eintrittsstelle der oberen Wurzeln und bilden radiäre Fasern der hinteren Commissur. Eine vierte Art von Zellen, die kleinsten (0,0025-0,0030" lang und 0,0015 bis 0,0030" breit) hält der Verf. für Bindegewebskörperchen; es sind häufig nur freie Kerne; die Zelle, wenn sie vorhanden ist, übertrifft kaum den Umfang des Kerns; sie ist spindelförmig und sendet von ihren Spitzen feine, linienartige Fortsätze aus, die sich durch Carmin nicht färben; diese Körperchen sind durch die ganze graue Masse verbreitet; am dichtesten liegen sie in der Umgebung der epithelialen Auskleidung des Centralcanals, wo sie freilich nach dem Geständniss des Verf. von den Kernen der Epithelialzellen nicht unterschieden werden können und so wird auch ihre Trennung von den Nervenzellen bedenklich durch den Ausspruch Reissner's,,,dass gegenwärtig die Frage, ob irgend welche in der grauen Masse vorkommende Fasern und Zellen Bindegewebs- oder Nervenfasern und Bindegewebskörper oder Nervenzellen seien, noch nicht in allen Fällen mit Sicherheit beantwortet werden könne, weil wir bis jetzt noch eine viel zu wenig umfassende Kenntniss von den Verschiedenheiten besitzen, welche sowohl die Nervenfasern und Nervenzellen, als auch die Bindegewebskörper bloss im Körper des Menschen, geschweige denn in dem der Thiere darzubieten vermögen." Das einzige Kriterium, um eine Zelle oder Faser als Bestandtheil des Nervensystems zu legitimiren, wäre, wie Reissner meint, der Nachweis ihres Zusammenhangs mit mark haltigen Nervenfasern; diese Forderung aber sei mit gegenwärtigen Hülfsmitteln so schwer zu erfüllen, dass man jedenfalls in Irrthümer verfallen würde, wollte man alle Zellen und Fasern, bei denen ein solcher Zusammenhang sich nicht demonstriren lässt und vielleicht auch nicht besteht, aus der Reihe der Nervenelemente streichen.

Im menschlichen Rückenmark unterscheidet Goll drei Arten von Ganglienzellen, von denen die erste Art zwei Varietäten hat: 1) Grosse polyklone Ganglienzellen a. unregelmässig polyedrisch mit 4-10 Ausläufern, 0,04-0,08 Mm. im Durchmesser,

b. länglich konisch oder spindelförmig mit 2-4 Ausläufern, 0,064-0,110 Mm. im Durchmesser.

2) Kleine polyklone Zellen, rundlich, länglich, unregelmässig, doch häufig tetraedrisch mit 2-5 Ausläufern, 0,025 Mm, lang, 0,012 Mm. breit.

3) Kleinere und mittelgrosse elliptische Zellen, scheinbar ohne Ausläufer, 0,029-0,038 Mm. lang und etwa halb so breit.

Während die Ausläufer der sub 1 a erwähnten Ganglienzellen unregelmässig nach verschiedenen Seiten ausstrahlen und sich nicht selten verästeln, zeigen die Ausläufer der Zellen 1b eine mehr der Längsaxe der Zellen parallele Richtung; ebenso schienen die Zellen der zweiten Art ihre Ausläufer meist in der Längsrichtung auszusenden, so wie die unter 3. angeführten elliptischen Zellen vorherrschend in der Längsrichtung zwischen anderen Elementen liegen. Der zähflüssige, grobkörnige Inhalt erstreckt sich ziemlich weit in die Zellenausläufer; was aber deren endliches Schicksal betrifft, so gesteht der Verf., dass es ihm nicht gelungen sei, im menschlichen Rückenmark einen directen Uebergang derselben in eine Nervenfaser oder einen Axencylinder zu beobachten. Am Ursprung haben sie 0,005-0,008 Mm. Breite, spitzen sich aber nach 11/2-21/2 Zellenlängen Entfernung so zu, dass der feinste Faden endlich verschwindet. Selbst Fortsätze von der vierfachen Länge der Zellen, am Ende noch 0,0017 Mm. breit und ebenso stark lichtbrechend und ebenso roth gefärbt, wie Axencylinder, sah Goll sich einfach zuspitzen oder unter anderen Fasern dem Auge entziehen. Verästelte Zellenausläufer werden rasch so dünn, dass sie sich dem Auge entziehen. Ebenso negativ beantwortet der Verf. die Frage nach der Communication benachbarter Ganglienzellen durch Ausläufer. Häufig sah er die Ausläufer einander nahe liegender Zellen in andere Ebenen übergehen.

In der Steissdrüse sah Luschka eine Ganglienzelle, in welche eine Primitivfaser, aus einem feinen Nervenzweigchen hervorgetreten, direct endete. Ganze Gruppen von Ganglienzellen, eine Art von mikroskopischen Ganglia aberrantia fand Luschka wiederholt an diesem und jenem der in die Steissdrüse eintretenden Nervenstämmchen: sie enthielten meist apolare, kugelrunde Zellen und nur wenige, welche durch je Einen Fortsatz in Nervenfasern übergingen.

Hoyer erklärt in Bezug auf die gangliösen Geflechte der Nervea des Darms seine Zustimmung zu Reichert's Deutung, der sie als Capillarnetze erkannt zu haben glaubte, wogegen Reichert die Gelegenheit benutzt, in einem Zusatze zu Hoyer's

Mittheilung nunmehr die Richtigkeit der Beobachtungen von Meissner und Manz anzuerkennen und vor der Verwechslung, die ihm begegnet ist, der Meissner'schen Plexus mit den angeblichen Nervenfaserplexus Billroth's, theilweise bluterfüllten Capillargefässnetzen, zu warnen. Die von Billroth beschriebenen Netze aus dem Darm des Kindes hält übrigens auch Krause für wirkliche Nervengeflechte. Kollmann (p. 437) weicht darin von Meissner und Manz ab, dass er in allen Nervenstämmchen des Darms doppeltcontourirte Fasern sieht. Nur in Folge der längeren Maceration in Holzessig würden sie allmälig blass, den gelatinösen Nervenfasern ähnlich. Auf dieselbe Ursache führt Kollmann die langgestreckten, wurstförmigen, in die Nervenstämmchen sich verlängernden Formen der Ganglienzellen, so wie den Mangel des Kerns zurück, wovon Manz berichtet. Die Vermehrung der Nervenfasern innerhalb der Ganglien der Nervea veranlasst den Verf. zu der Annahme, dass in denselben multipolare Ganglienzellen vorkommen, von deren Existenz er sich an sympathischen Ganglien des Kindes überzeugt zu haben behauptet. Krause (p. 76) beschreibt Ganglien und Nervenplexus aus der Nervea des Dünn- und Dickdarms, so wie der Blinddärme bei Vögeln. Die Fasern sind hier meist blasse, kernhaltige, etwas abgeplattete Bänder von 0,0017" Breite, 0,0009““ Dicke. Die Ganglienzellen sind zum Theil nur scheinbar spindelförmig, dadurch dass eine abgeplattete, linsenförmige Zelle sich auf den Rand stellt; sie geben in der Regel zwei Fortsätze nach entgegengesetzten Richtungen ab. Von den aus dem Plexus austretenden Aesten scheinen die stärkeren für die eigentliche Muskelhaut, die feineren für die Muskellage der Schleimhaut bestimmt. Die Nerven aus der Nervea des menschlichen Darms schildert Krause im frischen Zustande als sehr blasse, mit undeutlichen Kernen besetzte, längsgestreifte Stränge; die Kerne betrachtet er, wie Manz, als Bestandtheile der Scheide; den Fasern schreibt er, wegen des eigenthümlichen Glanzes, den sie in verdünnter Natronlösung annehmen, einen fetthaltigen Inhalt zu und glaubt, dass sie sich von doppelrandigen Nervenfasern nur durch geringere Stärke und Mangel der cylindrischen Form unterscheiden. Um den Ureter der Vögel bilden nach Manz feine, nur aus wenigen Fasern bestehende Nervenästchen mikroskopische Netze mit kleinen, gangliösen Anschwellungen. Die meisten Zellen zeigen Spuren je Eines Fortsatzes; doch kommen auch bipolare vor. Aehnliche, nur kleinere und seltenere Ganglien besitzt das Vas deferens, der Duct. pancreat., choledochus und cysticus. In allen Ausführungsgängen gehören diese Nervengeflechte der Adventitia an und erstrecken sich

nicht in die Muscularis. In entsprechenden Ausführungsgängen der Säugethiere hat der Verf. umsonst nach Ganglien gesucht.

Kölliker's Angaben über die Entwicklung der Nervenfasern im Schwanz der Froschlarven werden von Krause durchgehends bestätigt.

In den nach der Trennung von den Centralorganen degenerirten Nerven fand Walter, zwischen Oeltropfen eingelagert, anfangs von ihnen verdeckte, später, nachdem die Oeltropfen sich zu unregelmässigen Haufen vereinigt hatten, deutlicher hervortretende Moleküle, die er gemäss ihres Aussehens und wegen der röthlichen Farbe, die sie auf Zusatz von Zucker und Schwefelsäure annehmen, als eiweissartige Kügelchen betrachtet. Sie liegen besonders auf dem Axencylinder und geben demselben ein scheinbar krümliges Ansehn (in Einem Falle war indess, vier Monate nach der Durchschneidung des Nerven, der Axencylinder wirklich krümlig zerklüftet). Demnach wäre, wie Walter annimmt, in der Markscheide während des Lebens ein eiweissartiger Körper gelöst, dessen Gerinnung nach dem Tode oder der Nervendurchschneidung möglicher Weise die erste Veranlassung zur Abscheidung und zum Zusammentreten der in der Markscheide befindlichen Fette gebe. Wenn die Resorption der Fett- und Proteinkügelchen so weit gediehen, dass die Nervenscheiden mit ihren wechselständigen ovalen Kernen leer zurückbleiben, so füllen sich die Kerne mit feinen Fettmolekülen. Quantitative Bestimmungen des Fettes ergaben, dass zu Anfang des Degenerationsprocesses keine Vermehrung des Fettgehaltes der Nerven, also keine Umwandlung der in der Markscheide befindlichen Proteinsubstanzen in Fett stattfindet. Dass nach der Resorption des Fettinhaltes die Proteinkörperchen, ähnlich wie die Kerne der Nervenscheiden, eine Fettmetamorphose erfahren, stellt Walter nur als Vermuthung hin. Philipeaux und Vulpian (a. a. O. p. 495) bemerken ebenfalls in den degenerirten Nervenfasern neben den Kügelchen des Marks eine Materie, die nicht das Ansehn von Fett hat und doch in mehr oder minder voluminösen Tropfen erscheint; den Axencylinder sahen sie längere Zeit nach der Durchschneidung der Nerven wohl erhalten.

Die Regeneration der Nerven besteht nach Philipeaux und Vulpian in der Wiederansammlung der Marksubstanz zwischen dem Axencylinder und der Scheide. Die Zusammenziehung und Faltung der Scheide um den Axencylinder nach der Resorption des Marks ist Ursache, dass die neue Marksubstanz anfänglich nur in dünner Lage erscheint und längere Zeit bedarf, um die Scheide vom Axencylinder abzuheben und sie auf den früheren Umfang des Nerven wieder auszudehnen.

Im Uebrigen enthält die Abhandlung der beiden genannten Autoren die Belege zu den im vorigen Jahre vorläufig veröffentlichten und bereits im vorigen Berichte mitgetheilten merkwürdigen Resultaten über die Regeneration der von den Centralorganen, ja von Centralorganen und peripherischer Endigung getrennten Nervenfasern. Die Fortschritte der Restauration sind mehrfach an demselben Nerven verfolgt. Von der Regeneration der an der Durchschnittsstelle wieder vereinigten Nerven unterscheidet sich die Regeneration der definitiv von den Centralorganen getrennten nur durch ihr langsameres Fortschreiten. Bildet sich an der Durchschnittsstelle eine Narbe, so beginnt die Regeneration des peripherischen Stücks, bevor die Entartung den äussersten Grad erreicht hat. Die Narbe, auch wenn sie nur wenige Nervenfasern enthält, wirkt befördernd auf die Wiederherstellung des peripherischen Nervenstücks, durch eine Art Irradiation, wie die Verff. annehmen.

Schiff erklärt die eigenthümlichen Resultate der von Philipeaux und Vulpian angestellten Versuche daraus, dass sie nur ganz junge, meist neugeborene Thiere dazu verwandten; bei etwas älteren Thieren sei Wiedervereinigung des peripherischen Theils der durchschnittenen Nerven mit dem centralen unerlässliche Bedingung der Regeneration des peripherischen. Landry hat aber auch bei ganz jungen Thieren die Versuche mit durchaus negativem Resultat wiederholt.

Hjelt konnte sich nicht überzeugen, dass die Kerne, die in den Scheiden durchschnittener Nerven nach der Resorption des Inhaltes sichtbar werden, von Anfang an vorhanden seien; er glaubt, dass sie zum grossen Theil neu, durch Theilung der ursprünglichen Kerne entstanden seien. Rundliche und längliche Kerne ordnen sich zum Theil in einfacher Reihe, zum Theil in mehreren Reihen neben einander in dem interstitiellen Bindegewebe zwischen den durchschnittenen Nerven. Während ein Theil der Kerne fettig entartet, verbinden andere sich netzförmig durch Fäden, in welche die Kerne oder vielmehr die Membran, die sie umgiebt, sich fortsetzt. Allmälig rücken die Kerne aus einander, verlängern sich die Verbindungsfäden und werden breiter. Während ihre Contouren sich deutlicher markiren, beginnt eine Differenzirung von Scheide und Inhalt; die den Kernen entsprechenden Anschwellungen erhalten ein granulirtes Ansehn, eine helle äussere Belegungsschichte und so erscheinen die neugebildeten Fasern scharf contourirt, schmal, anfangs durchsichtig. Der Verf. meint annehmen zu müssen, dass wenigstens ein grosser Theil der alten Nervenfasern mit

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