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Handbuch

der

Physiologischen Optik,,

von

H. von Helmholtz.

Zweite umgearbeitete Auflage.

Mit 254 Abbildungen im Text und 8 Tafeln.

Hamburg und Leipzig.
Verlag von Leopold Voss.

1896.

Phil 5643.8.5

HARVARD
UNIVERSITY
LIBRARY

52*12

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Übersetzung vorbehalten.

Druck der Verlagsanstalt und Druckerei Actien-Gesellschaft
(vormals J. F. Richter) in Hamburg.

Vorrede zur ersten Auflage.

Die erste Abtheilung des vorliegenden Handbuches ist schon im Jahre 1856 erhenen, die zweite 1860, die dritte theils Anfang, theils Ende 1866. Die laze Verzögerung der Herausgabe des letzten Theils war theils durch äufsere de, zweimaligen Wechsel des Wohnortes und Wirkungskreises, sich shendrängende andere wissenschaftliche Arbeiten, theils durch innere de veranlasst. Die Lehre von den Gesichtswahrnehmungen ist gerade im de der letzten Jahre sehr vielfältig bearbeitet worden, und hat eben anzen ihren reichen Inhalt und das tiefgreifende Interesse, was sie besitzt, falten. Es könnte billiger Weise auch jetzt noch einem Zweifel unterab es schon möglich ist, mit einiger Aussicht auf Erfolg einen, wenn Azur vorläufigen, Abschlufs eines so jungen und gleichsam noch gährenden 7-es der Wissenschaft geben zu wollen, wie es doch der allgemeine Plan Buches und der Encyklopädie, zu der es gehört, erfordert.* Andererseits der eigenthümlichen Natur dieses Gebiets ein schneller Fortschritt zu endgiltigen Beantwortung der noch offenen Fragen nicht gerade zu erTheils ist dasselbe eng verflochten mit den schwierigsten psycholoProblemen, theils ist die Zahl der Beobachter gering, die es fördern a, da immer eine lange Lebung in der Beobachtung subjectiver Erscheien und in Beherrschung der Augenbewegungen vorhergehen muss, ehe

De erste Auflage erschien als Band IX der Allgemeinen Encyklopadie der Physik, sgegeben von GUSTAV KARSTEN. (A. K.)

man auch nur sieht, was die Vorgänger schon gesehen haben, und Mancher, der diese Uebungen nicht vorsichtig genug anstellt, schon dann genöthigt ist, eine sorgfältige Schonung seiner Augen eintreten zu lassen. Dazu kommt, dafs gerade hier, wo psychische Processe eingreifen, auch der Spielraum der individuellen Abweichungen viel gröfser zu sein scheint, als in anderen Gebieten der Physiologie.

Dennoch mufste am Ende der Versuch gemacht werden, Ordnung und Zusammenhang in dieses Gebiet hineinzubringen und es von den auffälligen Widersprüchen zu befreien, die sich bis jetzt durch dasselbe hinzogen. Ich habe dies gethan in der Ueberzeugung, dafs Ordnung und Zusammenhang, selbst wenn sie auf ein unhaltbares Princip gegründet sein sollten, besser sind als Widersprüche und Zusammenhanglosigkeit. Ich habe deshalb das Prinzip der empiristischen Theorie, wie ich es im 26. und 33. Paragraphen auseinandergesetzt habe, und von dem ich mich immer mehr überzeugt habe, je länger ich arbeitete, dafs es das einzige ist, welches ohne Widersprüche durch das Labyrinth der gegenwärtig bekannten Thatsachen hindurchführt, zum Leitfaden genommen. Es sind mir auf diesem Wege schon andere Forscher vorangegangen, deren Arbeiten, vielleicht wegen einer der materialistischen Neigung der Zeit entsprechenden Vorliebe zu unmittelbar mechanischen Erklärungen, im Ganzen nicht den Beifall gefunden haben, den sie wohl verdient hätten. Der Grund davon kann darin gelegen haben, dafs diese meine Vorgänger immer nur einzelne Kapitel der Lehre von den Gesichts wahrnehmungen bearbeitet haben, und hier eigentlich nur der Zusammenhang des Ganzen der Ansicht, in welcher er gewonnen wird, überzeugende Kraft verschaffen kann. Ich habe mich deshalb bemüht, diesen Zusammenhang vollständig zu entwickeln.

Den Uebelständen, welche durch die Verzögerung der Herausgabe des Ganzen für die ersten beiden Abtheilungen entstanden sind, habe ich dadurch abzuhelfen gesucht, dass ich in einem Nachtrage die neuere Literatur zusammengestellt und kurz wenigstens die wichtigsten der seit Herausgabe jener Abtheilungen neu gefundenen Thatsachen besprochen habe. Glücklicher Weise befindet sich unter diesen keine, welche eine wesentliche Veränderung der aufgestellten Schlüsse und Ansichten bedingt hätte.

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