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Die Thiere

in der

indogermanischen Mythologie

von

Angelo De Gubernatis,

Professor des Sanskrit und der vergleichenden Literatur am Instituto di studii
superiori e di perfezionamento zu Florenz.

Aus dem Englischen übersetzt

von

M. Hartmann.

Autorisirte, mit Verbesserungen und Zusätzen versehene
deutsche Ausgabe.

Leipzig,

Verlag von F. W. Grunow.

1874.

Lis

60189

、,

682 1874

Den Herren

Michele Amari und Michele Coppino

als ein Zeichen der Dankbarkeit und Verehrung

gewidmet

vom

Verfasser.

Vorwort.

Nicht ohne einiges Bangen wage ich, zum ersten Mal in meiner Gelehrtenlaufbahn vor ein fremdes Publikum zu treten und meinen Gedanken in einer fremden Sprache Ausdruck zu geben; auch nicht ohne Misstrauen in meine eigenen Kräfte habe ich hierzu einen Gegenstand ausgewählt, der, obzwar durch seine Neuheit und Bedeutung äusserst interessant, mich einem Erforderniss an Gelehrsamkeit und Speculation und anderen erheblichen Schwierigkeiten gegenübergestellt hat, welche mich mehr als einmal nöthigten, eine Pause zu machen, wie man es wohl vor einem tollkühnen Unternehmen thut. Wenn ich mich trotz dieser meiner Befürchtungen und der Vorsicht, welche sie so natürlich eingeben, aus anderen Erwägungen zu Schlussfolgerungen, zu Urtheilen hinreissen liess, welche unreif oder ungerechtfertigt erscheinen können, so appellire ich von Anfang an an die Güte des Lesers und ersuche ihn um nachsichtige Beurtheilung. Der wesentliche Mangel dieses Buches liegt unzweifelhaft in seiner Unvollständigkeit. Ich weiss nur zu gut, dass mir die Kenntniss von Mythen und Legenden zehn oder zwanzig mal so viel Materialien hätte bieten können, als ich hier verarbeitet habe, die ich bei mehr Musse und Geduld hätte sammeln, prüfen, sichten und ordnen können, so dass am Ende wenn dann überhaupt von einem solchen die Rede ist mein bescheidener Oktavband zu einem ehrwürdigen Folianten angewachsen sein würde; ferner auch, dass ich hätte in vielen Fällen die Anordnung verbessern, Lücken ausfüllen und einige Hypothesen, die in der Luft zu schweben scheinen, durch bessere Beweisgründe unterstützen können, ja, dass sogar vielleicht einige Vermuthungen zweiter Linie durch neues

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